Back Nine

Horrorvision: Legendäre Linkskurse drohen im Ozean zu versinken

12. Feb. 2018 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Back Nine Golf Links Klimawandel Meeresspiegel Erosion bedroht Golfplätze

Montrose Golf Links wird bereits zunehmend von der Erosion bedroht. (Foto: @gbrowngolf/Instagram)

Apokalyptisches Szenario: Bis zum Jahr 2100 könnten alle Linkskurse an den Küsten Großbritanniens im Ozean versunken sein. Diese Horrorvision entwirft ein Bericht der führenden britischen Umwelt-Stiftung vor dem Hintergrund des Klimawandels. „The Climate Coalition“, in der u. a. Organisationen wie der WWF, Greenpeace oder Oxfam vertreten sind, spricht angesichts des allmählichen Anstieg des Meeresspiegels von einer „unerwarteten Bedrohung“ für legendäre Plätze wie St. Andrews oder Royal Troon.

Die Prognose beruht darauf, dass es ab 2000 sechs der sieben niederschlagsreichsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen gab. „Auf Dauer werden die Plätze von der See abgetragen und ins Meer bröckeln“, heißt es in dem Bericht. Bereits vergangenes Jahr kamen die 455 Jahre alten schottischen Montrose Golf Links in die Schlagzeilen, weil die Erosion nunmehr seit 25 Jahren an drei Bahnen entlang des Wassers nagt und man fünf Millionen Pfund per Crowdfunding für den Küstenschutz sammeln wollte. „Bei jedem richtigen Sturm droht uns der Verlust von fünf bis zehn Metern Golfplatz“, sagte Montroses Direktor Chris Curnin. Und unlängst kamen ähnliche Nachrichten vom Royal North Devon Golf Club in England.

Pebble-Beach-Sieger Potter Jr.: Ted wer?

From Zero to Hero: Ted wer? Selbst seine Kollegen wissen nicht viel über den Gewinner des Pebble Beach Pro-Am, daher hier eine kurze Vita von Ted Potter Jr. Der 34-Jährige aus Florida wurde 2002 Profi und verpasste 2004 bei all seinen 24 Starts auf der Web.com-Tour den Cut. Daraufhin versuchte er sich auf den US-Minitouren und gewann in fünf Jahren zwölf Mal auf der „Hooters“. 2011 holte er sich als Montags-Qualifikant den ersten Sieg in der zweiten Liga und gewann im Jahr drauf auf der PGA Tour die Greenbrier Classic im Playoff.

Dann schmiss ihn 2014 eine Knöchelverletzung aus der Bahn, weil Potter in Flip-Flops über einen Bordstein gestolpert war. Nach zwei Operationen kehrte er mit zwölf Schrauben und zwei Metallplatten im Fuß auf die Web.com-Tour zurück. Jetzt ließ der Mann, der ganz oben gerade mal drei Top-Ten-Platzierungen verbucht hat, Leute wie Dustin Johnson, Jason Day und Phil Mickelson hinter sich, die es zusammen auf über 300 bringen. „Der Typ verschwindet für drei Jahre, kommt wieder und gewinnt Pebble Beach“, sagte Kevin Na: „Solche Stories mag ich!“

Die Sieben von Pebble Beach mit der Melodie vom Masters

Noch einer aus der Serie „Golf im Hinterhof“: CBS-Mann Jim Nantz, der beim Masters immer das Siegerinterview führt, hat sich in seinem kalifornischen Garten das berühmte siebte Loch von Pebble Beach nachbauen lassen, dieses wunderschöne Par-3 fast im Pazifik, gar nicht so weit entfernt von „Casa Nantz“. Während der TV-Star „seine Sieben“ spielt, dudelt übrigens im Hintergrund die berühmte Masters-Melodie, das ist auch mal eine Kombi. Und dann kommt Sir Nick Faldo während eines kleinen „Happenings“ anlässlich des AT&T Pebble Beach Pro-Am und schießt ein Hole-in-one. Dafür gibt‘s bei Nantz übrigens eine Plakette am Abschlag, dort sind u.a. schon Brandt Snedeker und David Feherty verewigt.

McIlroy optimistisch, Woods auch bei Valspar?

Guten Mutes: Trotz des verpassten Cuts beim ersten Pro-Am-Pebble-Beach-Auftritt fährt Rory McIlroy optimistisch zur Genesis Open diese Woche im ikonischen Riviera Country Club nahe Los Angeles. „Mein Ball-Striking war an allen drei Tagen gut“, resümierte der Nordire. „Ich habe bloß meinen Linien auf den Grüns nicht vertraut, da gibt es noch etwas Arbeit“, sagte er zu den 90 Putts in drei Runden mit dem Fünf-Putt am Freitag in Monterey Peninsula als unrühmlichem Höhepunkt.

In Riviera trifft „Rors“ unter anderem auf Tiger Woods, der am Schauplatz seines ersten PGA-Tour-Events als noch 16-jähriger Amateur im Jahr 1992 den zweiten Stopp seines Comebacks einlegt. Der 14-fache Majorsieger steht übrigens auch auf der Liste potenzieller Teilnehmer bei der Valspar Championship vom 8. bis 11. März in Tampa. Es scheint, als wolle Woods dieses zuvor noch nie gespielte Turnier in seine Masters-Vorbereitung einbauen, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

John Dalys Claret Jug wird verscherbelt

Unterm Hammer: John Daly verscherbelt das Tafelsilber, im Wortsinn. Bei „Heritage Auctions“ steht die Replika des Claret Jug zur Versteigerung an, die „Big John“ für den Gewinn der Open Championship 1995 in St. Andrews erhalten hat. Das Top-Gebot für den Silberkrug liegt derzeit bei 28.000 Dollar, man hofft auf einen Erlös von rund 100.000 Dollar, das Angebot endet am 24. Februar. Nach unmaßgeblicher Meinung des Autors sollte bei Vergabe solcher Trophäen eine Kommerzialisierung per Statut ausgeschlossen werden…

Mit der Ziege auf den Golfplatz

Tierisch: Auf dem Sieben-Loch-Kurs „McVeigh's Gauntlet“ im Silvies-Golfresort in Oregon werden neuerdings tierische Helfer eingesetzt. Statt Trolleys gibt es dort Ziegen, die dem Golfer Bälle, Getränke und sonst alles mögliche hinterhertragen. Die Ziegen werden auf dem benachbarten Bauernhof für ihre Aufgaben trainiert, mit ihnen will man Familien mit Kindern auf den Platz locken. Der Begriff „Ziegen-Caddie“ ist allerdings irreführend, Bags passen nicht an den Sattel und müssen vom Golfer auch künftig selbst getragen werden.

Royal Aberdeen öffnet sich den Damen

Damen-Wahl: Die nächste Bastion der reinen Herren-Golfclubs ist „geschleift“. Royal Aberdeen, immerhin sechstältester Club der Welt, hat der Aufnahme von weiblichen Mitgliedern zugestimmt, nur drei Prozent der Männer votierten gegen die Satzungsänderung. Damit bewahrt sich Royal Aberdeen auch die Zugehörigkeit zur „Rota“ für die Scottish Open. Zu denen, die aus Golf immer noch das Akronym/Backronym „Gentlemen only Ladies forbidden“ machen, gehören in Schottland immer noch renommierte Clubs wie Glasgow, Western Gailes und die Royal Burgess Golfing Society.

Mit Einladung: 93 und 105 Schläge unter Profis

Dabei sein ist alles: Da kommt man per Sponsor-Einladung zu einem Profi-Turnier und machst prompt Schlagzeilen, für die lokale Größe Julio Bell wurde dieses Szenario freilich zum Salto rückwärts. Der 52-jährige Ex-Boxer und Geschäftsmann, der erst seit fünf Jahren Golf spielt, eröffnete die Club Colombia Championship auf der Web.com-tour mit einer legeren 93 und legte dann in Runde zwei im Country Club of Bogota eine entspannte Runde von 105 Schlägen nach. Klar, dass das Kritik hervorrief. „Solche Leute dürfen spielen, aber Pros, die davon leben müssen, bleiben als „First Alternate“ außen vor“, sagte ein Caddie. Bell trägt übrigens aus aktiven Boxer-Zeiten den Beinamen „The Machine“…

Der rotierende Driver

Zum Schluss: Und wieder einer aus der Kategorie „Best Trickshot Ever!“ Jungs wie Joshua Kelley von „Holein1trickshots“ überbieten sich fast im Wochentakt, und dieser ist einmal mehr echt ein Kunstwerk:


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