BMW International Open

Alex Cejka: Über die BMW International Open zu Olympia

22. Jun. 2016 in Köln, Deutschland

Alex Cejka sprach mit Golf Post über eine Verletzungsmisere, Olympia und die deutschen Golffans. (Foto: Golf Post)

Alex Cejka sprach mit Golf Post über eine Verletzungsmisere, Olympia und die deutschen Golffans. (Foto: Golf Post)

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Alex Cejkas Teilnahme an der BMW International Open in Köln ist eines der Highlights in diesem Jahr. Der 45-Jährige spielt normalerweise nur auf der PGA Tour und die deutschen Golffans bekommen ihn selten zu sehen. Cejkas nächstes großes Ziel ist Olympia. Das zweite Ticket ist noch nicht vergeben, in Pulheim kämpft er darum, mit Martin Kaymer nach Brasilien zu fahren.

Im Interview mit Golf Post erzählt Cejka, warum ihm Olympia so wichtig ist, was seine Ziele für diese Woche sind und wie er jetzt schon in Gedanken bei der Champions Tour ist.

Alex Cejka: Ich fühle mich jedes Mal wohl, wenn ich nach Deutschland komme, auch wenn es nur für ein oder zwei Wochen ist. Wegen meines Jobs geht das nur ein oder zwei Mal im Jahr. Ich muss viel in Amerika spielen, da kann man nichts machen, aber es ist schön, wieder in Deutschland zu sein.

Golf Post: Hat Ihr Abstecher nach Köln auch etwas mit Olympia zu tun? Weltrangliste hin oder her, im Endeffekt nominiert ja der Deutsche Olympische Sportbund.

Alex Cejka: Das hat viel damit zu tun. Es hört sich zwar ein bisschen bitter an, aber wenn Olympia dieses Jahr nicht wäre, wäre ich wahrscheinlich in Amerika geblieben und hätte diese Woche wegen der FedExCup-Punkte im Congressional CC gespielt und weil es ein schönes Turnier ist. Aber in den letzten Jahren war ich immer hier bei diesem Turnier. Ich versuche die BMW International Open eigentlich jedes Jahr zu unterstützen. Ich freue mich schon darauf und bedauere nicht, dass ich in Amerika absagen musste.

Golf Post: Das heißt, Rio hat einen relativ hohen Stellenwert für Sie?

Alex Cejka: Ja, auf jeden Fall. Es ist schön, wenn man ins Résumé schreiben kann, man war bei den olympischen Spielen dabei. Es gibt eine Pressekonferenz in knapp drei Wochen, bei der die Nominierungen bekannt gegeben werden. Es wäre schön, wenn ich dabei wäre, aber momentan ist es knapp. Man darf sich nicht zu früh freuen.

Golf Post: Anders als andere Spieler, die aus diversen Gründen abgesagt haben, sind Sie Feuer und Flamme?

Alex Cejka: Ich freu mich schon darauf, das ist ein schönes Event. Wer weiß, vielleicht gibt es das nur einmal oder vielleicht gibt es das für mich nur noch einmal, ich bin ja auch nicht mehr 20. So viele Chancen werde ich nicht mehr haben. Und wenn man sagen könnte, man hat World Cup gespielt, man war bei Olympia dabei, ich hab auf der European Tour gewonnen und auf der amerikanischen Tour gewonnen, das passt gut aufs Résumé.

Golf Post: Auf der amerikanischen Tour haben sie letztes Jahr zum ersten Mal gewonnen. Inwiefern hat Ihr PGA-Tour-Sieg bei der Puerto Rico Open Ihre Karriere vervollständigt?

Alex Cejka: Ich bin hier aufgewachsen, ich habe lange auf der European Tour gespielt und habe früh in Europa gewonnen. Mein Ziel war es eigentlich immer, in Amerika zu spielen. Ich bin jetzt seit 12 oder 13 Jahren in Amerika und spiele mit den besten Spielern der Welt. Es ist schwer zu gewinnen. Bevor ich in Rente, gehe wollte ich unbedingt in Amerika gewinnen und das ist mir gelungen. Das ist natürlich ein großer Erfolg für mich. Man ist mit einem Sieg auch für die Champions Tour in Amerika qualifiziert. Es macht viel aus, überhaupt ein Turnier zu gewinnen und mich so auf die Seniors Tour vorzubereiten.

Golf Post: Sie haben auch in Deutschland vielen Leuten damit eine Freude gemacht. Die Golf Post Leser haben großen Anteil daran genommen. Kommt das bei Ihnen an?

Alex Cejka: Ich bekomme das ab und zu mit. Ich stehe viel in Kontakt mit meinen Brüdern und die schicken mir immer Zeitungsausschnitte. Meine Familie verfolgt das ganz regelmäßig und ich bekomme vieles mit, wenn auch nicht alles.

Golf Post: Vor zwei Jahren haben Sie hier bei der BMW International Open von einer Ernährungsumstellung aufgrund Ihrer Allergie berichtet. Jetzt ist das Rough wieder sehr hoch, Henrik Stenson stand gestern schon mit tränenden Augen vor uns wegen seiner Pollenallergie. Wie geht es Ihnen damit?

Alex Cejka im Gespräch mit Golf Post. (Foto: Golf Post)

Alex Cejka im Gespräch mit Golf Post. (Foto: Golf Post)

Alex Cejka: Ich hatte sehr große Probleme, als ich hier angekommen bin. Ich hatte tränende Augen und musste Montag sogar vom Platz gehen. Bei der Apotheke habe ich Allergiepillen bekommen. Aber die Tabletten machen mich ein bisschen müde, daher weiß ich nicht, was ich in den nächsten Tagen machen werde. Gestern hat es besser funktioniert mit den Medikamenten, aber ich war trotzdem super schlapp. Deshalb habe ich seit gestern Abend auch keine Pille mehr genommen. Wir müssen mal schauen, wie ich die nächsten vier Tage hier überstehe.

Golf Post: Vor zwei Jahren waren Sie bester Deutscher bei der BMW International Open und haben relativ knapp das Playoff verpasst. Was ist dieses Mal Ihr Ziel?

Alex Cejka: Meine Form ist okay, ich hab immer noch kleine Verletzungen. Die Top Ten wäre ein Riesenerlebnis für mich. Ich sehe diese Woche eigentlich nur als Vorbereitung auf die nächsten Wochen, obwohl ich wirklich viele schöne Plätze spiele, die mir gefallen und wo ich viele FedExCup-Punkte machen kann. Es ist mein Ziel, bei den Playoffs dabei zu sein. Ich bin für zwei schon sicher, ich will auf jeden Fall ins dritte. Wenn es gut geht, würde ich gerne alle vier mitspielen. Ich war in den letzten Wochen öfters im Urlaub. Ich habe weniger trainiert und mich mehr von Krankheiten erholen müssen. Also bin ich ein bisschen "rusty", das Gefühl ist nicht ganz so da, wie wenn man vier Wochen hintereinander spielt. Aber ich werde kämpfen und im Golf weiß man nie. Ich kann mit fünf Schlägen aus dem Cut raus sein, man kann hier aber auch 50. sein, 10. oder Zweiter. Es sind so viele gute Spieler am Start. Man muss über 72 Löcher das beste Golf, das man kann, spielen und dann sieht man, wie man abgeschnitten hat.

Golf Post: Wie erleben Sie die Zuschauer hier? Haben Sie das Gefühl, das Interesse ist hier an Ihnen viel größer, weil man Sie viel seltener sieht als auf der PGA Tour?

Alex Cejka: Das auf jeden Fall. Ich habe natürlich viele Fans, auch in Amerika. Weil ich schon so viele Jahre drüben bin, kennt man mich dort drüben auch. Aber hier sind sehr viele alte Freunde, mit denen ich aufgewachsen bin, und die zuschauen. Es ist schön, sich mal wieder einem deutschen Publikum zu zeigen und zu zeigen, was man kann, egal ob im Guten oder im Schlechten.

Golf Post: Danke für das Gespräch.
Das Interview führten Lars Kretzschmar und Tobias Hennig

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