Golftraining

Wie wird man eigentlich… Teaching Pro?

25. Feb. 2019 von Gastautor in Kempten, Deutschland

Die Ausbildung zum PGA Professional ist für Haupt- und Nebenberufler zugänglich, aber man muss sich min. ein Handicap von 6,0 erspielen.

Die Ausbildung zum PGA Professional ist für Haupt- und Nebenberufler zugänglich, aber man muss sich min. ein Handicap von 6,0 erspielen. (Foto: Getty)

Im Profifußball ist José Mourinho das beste Beispiel. Der Portugiese galt lange Zeit als einer der besten Trainer der Welt, selbst hat der Sportwissenschaftler allerdings nie als Profi höherklassig gespielt. Im Golfsport, sagt Martin Hasenbein, sei so eine Laufbahn ebenfalls möglich.

Jedes Jahr rund 60 neue Azubis

Der Ausbildungskoordinator bei der PGA of Germany sagt dazu: „Grundsätzlich ist die Situation im Golf mit der im Fußball vergleichbar. Viele gute Trainer haben ein ordentliches Golfniveau, sind aber von der Qualität im Spitzengolf ein Stück weit entfernt.“ Über 1.700 Golfprofessionals sind derzeit unter dem Dach der PGA of Germany organisiert. Jahr für Jahr schlagen rund 60 neue Azubis diesen Berufsweg ein.

Wer im Februar eines Jahres mit der dreijährigen Ausbildung beginnen will, sollte sich bis zum Juli des Vorjahres für den verpflichtenden Pre-Course anmelden, der bereits im August beginnt und an dessen Ende ein Eingangstest und die Prüfung zum Breitensport-C-Trainer stehen. Zum Einstieg werden die künftigen Azubis dabei auf ihre Aufgaben im Golfclub vorbereitet. Zudem werden Inhalte des Kinder- und Jugendtrainings sowie Grundlagen der Golftechnik und des Regelwerks vermittelt.

Materialkunde, Golfgeschichte & kaufmännische Grundlagen

„Wir hatten in den ersten beiden Jahren rund 70 Teilnehmer am Pre-Course, wobei die Zahlen aktuell rückläufig sind. Die Prüfung am Ende des Kurses sowie den Eingangstest bestehen neun von zehn Teilnehmern“, erklärt Ausbildungsleiter Hasenbein. Erst wer diesen Test besteht, darf in den ersten Teil der Ausbildung beginnen. Während der Lehrzeit geht es in erster Linie um Golfunterricht, Golftechnik und Sportwissenschaft.

Auch kaufmännische Grundlagen, Materialkunde, Regeln, Platzkunde, Wettspielorganisation, Golfgeschichte und Schlägerreparatur gehören zum Lehrplan. Die Ausbildung gliedert sich in drei Teile: Den dreimonatigen Pre-Course, den neunmonatigen ersten Ausbildungsteil, der mit der Assistenten-Prüfung abschließt, und schließlich den zweiten Ausbildungblock, der nach weiteren zwei Ausbildungsjahren und erfolgreicher Abschlussprüfung zum Status des „Fully Qualified PGA Golfprofessionals“ führt.

Vollzeit oder berufsbegleitend

Der Einstieg in die Ausbildung kann dabei auf zwei Wegen geschehen: auf die klassische Art, also in Vollzeit, oder berufsbegleitend. Im ersten Fall schließt man als Azubi einen dreijährigen Vertrag mit einer Golfanlage oder einer Golfschule ab, die Mitglied der PGA of Germany ist und ausbilden darf.

Bei einer berufsbegleitenden Ausbildung wird der Vertrag direkt mit der PGA Aus- und Fortbildungs GmbH geschlossen. Der Azubi ist in diesem Fall verpflichtet, neben den drei Grundseminaren entweder zwei jeweils fünftägige Tutorenseminare zu besuchen oder ein 30-tägiges Praktikum in einem Golfclub zu absolvieren. Die praktische Ausbildung wird von 34 ausgewählten Professionals der PGA of Germany übernommen. Wer dabei zum Zug kommt, das koordiniert Martin Hasenbein. In anderen Bereichen wie zum Beispiel Sportwissenschaft oder im Kaufmännischen werden externe Fachleute eingesetzt.

In der Ausbildung muss ein Handicap von 6,0 erspielt werden

Die Interessenten auf einen Job als Golf-Professional sind bunt gemischt. Hasenbein: „Vom Schulabgänger bis zum Mittfünfziger ist alles vertreten. Vor allem die etwas älteren Personen haben für sich die Leidenschaft entdeckt, jemandem etwas beibringen zu wollen.“ Das Durchschnittsalter liege bei knapp 29 Jahren, wobei etwa nur jeder 13. Bewerber eine Frau ist.

Zum Pre-Course zugelassen ist, wer mindestens 17 Jahre ist und eine Stammvorgabe von höchstens -18,4 vorweisen kann. „Ein wenig Golferfahrung ist also schon Voraussetzung“, sagt Hasenbein. Allerdings sei das durchschnittliche Handicap der Teilnehmer deutlich besser, da im weiteren Verlauf der Ausbildung ein Handicap von 6,0 erspielt werden muss.

"Wer mit Menschen nicht kann, sollte lieber etwas anderes machen"

Neben den klassischen Kriterien kommt es auch auf den Charakter an. Der Ausbildungskoordinator erklärt: „Die Bereitschaft, etwas lernen zu wollen, kommunikatives Geschick und Spaß an der Arbeit mit Menschen sind unabdingbar. Wer im Umgang mit Menschen Schwierigkeiten hat, sollte lieber etwas anderes machen.“

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