Golf-Stars

Bernhard Langer: „Ich habe 35 Schläge hintereinander geshankt“

15. Jan. 2019 von Manuel Diaz Garcia in Köln, Deutschland

Bernhard Langer gewann 2018 bereist zum fünften Mal den Charles Schwab Cup. (Foto: Getty)

Bernhard Langer gewann 2018 bereist zum fünften Mal den Charles Schwab Cup. (Foto: Getty)

Bernhard Langer kam in jungen Jahren als Caddie an den Golfsport. Alles begann damit, dass er sich etwas Geld verdiente, um sich eigenen Schläger zu kaufen. Mittlerweile blickt er auf eine aufregende Zeit zurück. Er hatte mit klassischen Golferproblemen zu kämpfen und spielte mit den ganz Großen des Sports. Bei Golf Digest spricht der ehemalige Weltranglistenerste ausführlich über besondere Momente in seiner Golfkarriere. Hier gibt es die interessantesten Ausschnitte aus seinem Interview mit dem Magazin.

Bernhard Langer im Kampf gegen Shanks und Yips

Obwohl Bernhard Langer schon früh beinahe im Scratch-Bereich spielte, blieb er von Shanks nicht verschont. Als es dann das erste Mal in seinem Club um etwas Geld ging und er mit anderen Mitgliedern um 150 Mark spielte, wurde er nervös. "Als ich mich auf der Driving-Range aufwärmte, habe ich 35 Eisenschläge hintereinander geshankt. Von den Wedges bis zum Eisen 2, ging jeder Schlag seitlich weg. Ich hatte Panik." Doch nach dem ersten guten Schlag auf dem Platz mit einem Holz, bekam "Mr. Consistency" seine berühmte Konstanz wieder und gewann wesentlich mehr als seinen eingesetzten Betrag.

Laut eigener Aussage kämpfte Langer vier Mal in seiner Karriere mit der Golferkrankheit Yips. "Einmal brauchte ich vier Putts aus einem Meter Entfernung. Häufig habe ich den Ball doppelt getroffen, was schwieriger ist, als man denkt. Ich half mir mit verschiedenen Putt-Methoden und einer Menge Willenskraft, aber ich bin mir bis heute nicht sicher, ob es ein mentales oder physisches Problem ist."

Von Jack Nicklaus bis Seve Ballesteros

Mittlerweile hat der 61-Jährige sein Golfspiel fest im Griff und gehört selbst zu den Legenden des Golfsports. Zwei Masters-Siege und sechs erfolgreiche Ryder-Cup-Teilnahmen sprechen für sich. Trotzdem erinnert er sich gut an den Moment, in dem er das erste Mal an der Seite von Jack Nicklaus spielte. "Es war ein großer Druck [...]. Ich erinnere mich, wie ich einen Shank schlug und beinahe den Kopf eines Clubmitglieds traf", erinnert sich Langer an die erste Golfrunde an der Seite des US-amerikanischen Stars 1973 in München. Damals sagte Nicklaus über Langer, dass er noch einen langen Weg zu gehen habe.

Bei der European Open 1980 in Walton Heath stand Bernhard Langer auf dem Putting-Grün als Seve Ballesteros ihn bei Problemen mit dem Putter sah. Er probierte ihn selbst aus und sagte dem Deutschen, dass sein Putter zu leicht sei und zu wenig Loft hätte. "Viele Runden später hatte ich dann sogar einen besseren Score als Seve und schien immer besonders gut gegen ihn zu putten. Er schaute mit einem Gesichtsausdruck auf meinen Putter, der so viel sagte wie, 'Ich hätte meinen Mund halten sollen'".

Noch ein Sieg beim Masters?

Auf die Frage, ob Bernhard Langer in seinem Alter nochmal das Masters gewinnen könnte, gibt der Altmeister eine interessante Antwort. "Wir sagen alle, dass wir es noch können, aber ich habe meine Zweifel. Ich schlage durchschnittlich 255 Meter mit meinem Driver, was solange beeindruckend ist, bis man gegen die Jungs spielt, die 300 Meter schlagen." Im April versuchte sich Bernhard Langer beim Masters 2019 wieder daran, das grüne Jacket zu gewinnen. Ein paar Chancen bleiben "Mr. Consistency" wohl noch, um das zu erreichen, woran er mittlerweile zweifelt.


Feedback