Panorama

Clubturniere – Der Beginn einer Leidenschaft

20. Jun. 2013 von Gastautor in Kempten, Deutschland

"Tiger & Rabbit": Am besten ist es, wenn der Einsteiger bei seinem ersten Turnier mit einem erfahrenen Spieler zusammen spielt. (Foto Joint Base Lewis McChord)

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Es ist das erste Turnier der noch jungen Golfkarriere: Wie läuft das alles ab? Sind meine Flightpartner nett? Kenne ich die Regeln gut genug? Und: Treffe ich unter Druck überhaupt den Ball?

Ritthammer zu seinem ersten Clubturnier

Das erste Turnier ist in der Tat etwas Besonderes. Der erste Schlag bleibt so manchem in Erinnerung wie der erste Kuss. Die zittrigen Knie inklusive - bei jedem gleichermaßen. Auch Bernd Ritthammer, der seit August 2006 als Profi auf der Tour unterwegs ist, erinnert sich mit gemischten Gefühlen an seine Wettspiel-Premiere. „Mein erstes Turnier überhaupt ist schon Ewigkeiten her. Es war auf einem Kurzplatz. Ich weiß nicht mehr, wie alt ich war. Auf jeden Fall habe ich alle Zahlen auf meiner Scorekarte falschherum geschrieben und meinen Namen konnte ich auch noch nicht richtig schreiben“, erzählt er.

Bernd Ritthammer (Foto: Getty)

Bernd Ritthammer (Foto: Getty)

Trotz zunehmender Routine hatte sich die Nervosität auch bei seinem ersten Turnier als Profi nicht gelegt. Das war als 19-Jähriger im Herbst 2006 in Hamburg. „Ich weiß noch, dass ich schon sehr aufgeregt war am ersten Tee. Allerdings ist die Aufregung wie so oft nach den ersten Löchern verschwunden“, sagt der 26-Jährige. Mittlerweile ist Ritthammer auf der Pro Golf Tour unterwegs und führt die Gesamtwertung an. Das mulmige Gefühl, meint er, sei nach wie vor vorhanden. „Das ist ganz egal, welche Spielstärke man hat. Aber man kann lernen, damit umzugehen.“

Die Erfahrung des Flightpartners nutzen

Für den Einstieg kann sich der Neuling über die „Tiger & Rabbit“-Zusammenstellung freuen. Dabei bekommt der Anfänger, das Rabbit, einen erfahrenen Spieler an die Seite gestellt, den Tiger. Als Neuling profitiert man dadurch von der Erfahrung des Mitspielers. Zudem gibt es – von der Vorbereitung bis zum ersten Abschlag – eine Menge Tipps gegen die Angst.

Für die Anreise gilt: Etwa eine Stunde vor dem ersten Abschlag sollte man sich spätestens im Sekretariat angemeldet haben, um sich in Ruhe auf die bevorstehende Runde vorbereiten zu können. Denn für die richtige Vorbereitung auf der Driving Range sollte man sich Zeit nehmen. Aber: Wer zu viele Bälle schlägt, vergeudet Energie, die mitunter auf der Runde fehlt. Also lieber Ruhe und Konzentration walten lassen. Der letzte Schläger, mit dem auf der Range geübt wird, sollte auch der sein, mit dem man später am ersten Abschlag steht. Das gibt Sicherheit.

Von einem erfahrenen Flightpartner kann man gerade am Anfang viel lernen. (Foto: Kinsale Golf Club)

Während der Runde ist es empfehlenswert, sich schon vor dem Gang auf's Grün den Weg zum nächsten Loch klar zu machen. Denn wer keine Extra-Wege gehen muss um sein Bag zu holen, ist früher am Abschlag und kann sich mehr Zeit für die Betrachtung der nächsten Bahn nehmen.

Nicht vergessen sollte man Getränke, vor allem bei großer Hitze im Sommer. Auch der eine oder andere Energielieferant - ein Müsliriegel, ein Brot oder eine Banane - sind für den Erhalt der Konzentration nicht zu unterschätzen. Eine gute Ausrüstung gibt Zuversicht und hilft dem Golfer sich auf's Wesentliche zu konzentrieren.

Auch im Golf gilt: Mensch, ärgere dich nicht

Trotz aller Vorbereitung wird die Nervosität nicht ausbleiben, das weiß auch Bernd Ritthammer nach vielen, vielen Turnierstarts. Sein bester Tipp: „Das Einfachste ist vielleicht, die Nervosität zu akzeptieren, anstelle zu versuchen, sie zu bekämpfen. Das heißt für Anfänger vielleicht, die ersten Schläge mit dem Lieblingsschläger zu spielen, bis das Vertrauen kommt.“

Die ersten Turniere seien ohnehin dazu da, um sich an den Ablauf zu gewöhnen; also Scorekarten zu tauschen und auszufüllen oder Regeln richtig anzuwenden. Schlechte Schläge und gestrichene Löcher gehören dazu und sollten möglichst schnell abgehakt werden. Ärger sei da fehl am Platz. Wer schnell wieder mit sich im Reinen ist und an den nächsten Schlag denkt, ist am Ende der bessere Golfer, sagen auch immer wieder Golf-Profis wie Max Kieffer. „Das Wichtigste ist, an der ganzen Sache Spaß zu haben. Dann spielt man meistens am besten“, so Ritthammer, der aktuell beim 'Heimspiel' der BMW International Open aufteet.

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