Back Nine

Frohes Fest: Pros ätzen gegen Regelreform und Santa Claus spielt Golf

24. Dez. 2018 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Die Weihnachts-Back-Nine heute mit Golfenden Weihnachtsmännern. (Foto: Back Nine)

Die Weihnachts-Back-Nine heute mit Golfenden Weihnachtsmännern. (Foto: Back Nine)

Friede auf Erden zur Weihnachtszeit? Naja... Auch im Golf klingt das Jahr nicht in völliger Ruhe aus. Die nahenden neuen Golfregeln ab dem 1. Januar 2019 haben kurz vor den Feiertagen einige Tour-Pros zu kritischen Worten veranlasst. Der Kanadier Mackenzie Hughes zum Beispiel ätzte via Twitter gegen die Reform und gab zu Protokoll, die Verbände seien bei etlichen Änderungen„am Ziel vorbeigeschossen“. Beispielsweise mit der neuen Drop-Regel: „Welches Problem lösen wir, wenn wir den Ball nicht mehr aus Schulterhöhe fallen lassen müssen?“, fragt Hughes als Beispiel. Unterstützung bekommt er von Landsmann Graham DeLaet, der eine Klarstellung und Konkretisierung des verbotenen „Anchoring“ beim Putten vermisst: „Das Verbot wird ad absurdum geführt, weil viele Spieler den Putter nach wie vor verankern, wenn auch nur am Unterarm.“

Selbst Jim Furyk, Amerikas Ryder-Cup-Teamchef von Le Golf National, hat seine Probleme mit den Gedankengängen der Verbände: „Einerseits verkürzen sie die Ballsuche auf drei Minuten, um das Spiel schneller zu machen; andererseits erlauben sie das Ausbessern von Spike-Marken auf dem Grün, was die ganze Sache wieder hinauszögert.“ Mackenzie Hughes jedenfalls hat sein Urteil gefällt: „Eigentlich wollten sie das Spiel doch vereinfachen. Das haben sie damit allerdings nicht erreicht.“ Mal sehen, wie es sich in der Praxis anlässt...

Poulter lässt die Elfen „tanzen“

Crazy Christmas: Auch Ian Poulter sorgt mit besonderen Arrangements seiner Weihnachtselfen dafür, dass es nicht allzu besinnlich wird. Erst lüftet der Engländer das Geheimnis der Keks-Herstellung in der Weihnachtsbäckerei, dann lässt er die Helferlein seinen Fuhrpark an Edelrennern waschen, schließlich arrangiert „Poults“ sie zu einem Weihnachtsstillleben der besonderen Art. Dazu passt die angefügte Warnung: „Never eat yellow Snow!“

Molinari träumt von Nummer eins und Gold

Fromme Wünsche, gute Vorsätze: Er ist amtierender Champion Golfer of the Year, war Stütze des Ryder-Cup-Triumphs von Paris und ist Europas Spieler des Jahres – jetzt greift Francesco Molinari nach weiteren Sternen. Bei der Verleihung des „Collari d‘Oro“, Italiens höchster Sportauszeichnung, in Rom hat „Chico“ seine nächsten Ziele verraten. Der 36-jährige Turiner möchte nun 2020 in Tokio die olympische Goldmedaille gewinnen und peilt außerdem den Spitzenplatz in der Weltrangliste an, „um damit ein Vorbild für künftige Golfgenerationen unseres Landes zu werden“. Molinari ist der erste Golfer, der in Italien mit dem „Goldenen Kragen“ ausgezeichnet wurde.

Der einhändige Kaffee-Chip

Trainingseinheit: Winterzeit ist Indoor-Golf-Zeit! Das geht sogar im Wohnzimmer am Chipping-Netz, barfuß, mit einer Hand und einer Tasse Kaffee in der anderen. Und erst, als die junge Dame das Ziel verfehlt, gönnt sie sich einen Schluck. Bei unsereinem wäre der Boden schon nass und die Mug leer; bei ihr hingegen musste man fast Angst haben, dass der Kaffee kalt wird:

Was für ein Golfschwung!

Apropos gute Vorsätze: Der Knirps in diesem Video ist sechs Jahre alt und hat den perfekten Golfschwung. Es sei ihm zu wünschen, dass er ihn behalten möge. Und uns, dass wir uns dies zum (in seiner Mühelosigkeit vermutlich unerreichbaren) Vorbild nehmen sollten. Danke an den US-Sportsender ESPN für dieses famose Fundstück.

Brand in Machrihanish und eine Leiche im Barry Burn

Leider gibt es nicht nur frohe oder lustige Botschaften, sondern auch schlechte Nachrichten: Dem schottischen Machrihanish Golf Club, gegründet 1876 und damit eine Linksgolf-Preziose aus den Urjahren des Spiels, ist am vergangenen Mittwoch das Clubhaus abgebrannt. Die Feuerwehr war bis in die Nacht am Werk, das Bauwerk wurde allerdings vollständig zerstört, niemand jedoch kam körperlich zu Schaden. Die Brandursache steht noch nicht fest.

Und im Barry Burn von Carnoustie, dieses Jahr Schauplatz der Open und des Triumphs von Molinari, wurde am Sonntag vor einer Woche nahe dem Carnoustie Golf Hotel die Leiche des schottischen Polizeibeamten Dean Morrison gefunden. Die Todesursache ist noch nicht geklärt, ein Verbrechen wird jedoch ausgeschlossen.

Fußballgolf-WM und Bestmarke fürs schnellste Loch

Alles Golf: Zum Jahresende gibt es noch etwas aus den nicht so klassischen Bereichen des Spiels zu vermelden. Bei der Fußballgolf-WM im Al Madeen Golf Resort in Marrakesch/Marokko krönte sich der Argentinier Matias Perrone zum dritten Weltmeister dieser Disziplin, die Engländerin Sophie Brown gewann den erstmals vergebenen Damen-Titel und beste Mannschaft waren die Franzosen.

Der Brite Steve Jeffs (31) trug sich derweil mit einer neuen Bestmarke für das in geringstmöglicher Zeit gespielte Golfloch in die Guinness World Records ein. Er bewältigte die 500 Yards (457 Meter) lange Par-5-Eins des englischen Tiverton Golf Club in 1:50,6 Minuten und spielte das Loch im Par. Der alte Rekord lag bei 1:52 Minuten.

Illegaler Handel: US-Designer droht Knast

Gefängnis statt Golfplatz? US-Designer Keith Foster (60) sollte eigentlich den Congressional Country Club in Maryland fit machen für etliche Majors in den nächsten Jahren sowie den Ryder Cup 2036. Stattdessen droht dem renommierten Golfplatz-Architekten jetzt eine maximal fünfjährige Haftstrafe, denn er wird des illegalen Imports und Handels mit Produkten geschützter Tier- und Pflanzenarten beschuldigt und hat die Verstöße auch zugegeben. Demnach hat Foster für seinen Laden „The Outpost“ in Middleburg/Virginia u. a. die Klingen von Sägefischen eingeschmuggelt und damit gegen den Lacey Act in den USA verstoßen. Congressional und andere Clubs, darunter auch Olympia Fields in Illinois mit der BMW Championship 2020, haben ihre Renovierungs-Aufträge für Foster mittlerweile zurückgezogen.

Santa Claus: Noch ‘ne Runde Golf vor der Tour?

Zum Schluss: Wussten Sie eigentlich, dass der Weihnachtsmann sogar einen Golfclub hat? Der Santa Claus Golf Club liegt im finnischen Rovaniemi direkt am Polarkreis, auf den Fairways grast eine Herde von rund 30 Rentieren und ein eigenes Golfturnier gibt es auch, „Santa‘s Snow Golf Classic“. Falls Sie nun um die pünktliche Bescherung fürchten, weil Santa womöglich noch auf dem Platz steht, so seien Sie unbesorgt: Er hat es ja noch jedes Jahr rechtzeitig geschafft. Fröhliche Weihnachten!


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