Golfreisen

Golf am Gardasee – Punktlandung im Herbst

08. Okt. 2018 von Gastautor in Kempten, Deutschland

Mildes Klima und wunderschöne Golfplätze bietet die Region rund um den Gardasee.

Mildes Klima und wunderschöne Golfplätze bietet die Region rund um den Gardasee. (Foto: Golf Post)

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Schon Johann Wolfgang von Goethe schwärmte im Jahr 1786 nach seiner Ankunft in Torbole. Im Städtchen am Nordufer sprach er damals vom Gardasee als „köstliches Schauspiel“. Seitdem wandeln auf Goethes Spuren jährlich mehr als eine Million deutscher Touristen. Mittlerweile ist die Region in Italien auch für Golfer interessant geworden. Zwischen Riva und Peschiera gibt es inzwischen acht Golfanlagen direkt am See, drei weitere Plätze befinden sich in der Umgebung. Alle sind ganzjährig bespielbar und eine Herausforderung für Spieler jeden Handicaps.

Gardasee: Im Herbst ein gutes Reiseziel

Jeder Platz rund um den See hat seinen ganz eigenen Charakter und einen besonderen Reiz. Als attraktivste Reisezeit gilt vor allem der Herbst. Denn dann, wenn es hierzulande grau und nasskalt wird, kann am Gardasee nicht selten noch bei sonnigen Bedingungen mit Temperaturen um die 20 Grad gespielt werden. Die Greenfees bewegen sich zwischen 50 und 150 Euro. Da die meisten Anlagen aber auch Hotels betreiben, können deren Gäste über bestimmte Pauschalen und Rabatte wesentlich günstiger spielen.

Golfen am Gardasee

Mildes Klima und wunderschöne Golfplätze bietet die Region rund um den Gardasee. (Foto: Golf Post)

Was die Handicap-Beschränkungen angeht, sind die Italiener längst nicht mehr so streng wie noch vor einigen Jahren. Die meisten Clubs rund um den See sind bereits ab Handicap 54 bespielbar, eine Mitgliedschaft in einem offiziellen Golfclub ist allerdings nach wie vor Voraussetzung. Wer sich im Übrigen die Anreise mit üppigem Golfgepäck sparen will, etwa mit dem Zug oder mit dem Flugzeug kommt, kann sich vor Ort Ausrüstung leihen. Einfache Trolleys sind schon für 2,50 Euro pro 18-Loch-Runde zu haben, E-Trolleys kosten zwischen acht und zehn Euro. Selbst mit Leihschlägern kann man auf die Runde gehen: Ein Satz kostet je nach Qualität zwischen 10 und 45 Euro.

Die Varianz am Lago di Garda punktet

So unterschiedlich die Natur rund um den Gardasee ist, so verschieden sind auch die Golfplätze. Auf der einen Uferseite bergige Landschaften, auf der anderen Seite sanfte Hügel. Hier Palmen, Oleander und Weinstöcke, dort Zitronenbäume und Olivenstauden. Das Panorama und das milde, fast schon mediterrane Klima haben jedoch alle Plätze gemeinsam.

Am Ostufer zum Beispiel befindet sich der Golfclub Ca‘ degli Ulivi. Er liegt drei Kilometer oberhalb von Garda und bietet herrliche Blicke herunter auf den See sowie auf das Vorgebirge des Monte Baldo bei Malcesine. Wer denkt, der Golfsport am Gardasee spielt sich überwiegend auf flachen Fairways ab, wird auf dem 18-Loch-Platz (eine 9-Loch-Anlage ist angegliedert) eines Besseren belehrt. Umgeben von Zypressen und Olivenhainen erstreckt sich die Anlage über rund 300 Höhenmeter. So manches Loch gleicht alpinem Gelände. Vor allem Genauigkeit ist gefragt.

Quietschende Reifen treffen Idylle im Paradiso

Knapp 30 Kilometer weiter südlich befindet sich eine weitere 18-Loch-Anlage: Das Golf Resort Paradiso in Peschiera. Dort merkt man zwar bereits, dass man sich im eher abflachenden Hinterland der Gardasee-Region befindet, die Anlage ist dennoch von sanften Hügeln durchzogen. Die Fairways sind sehr gepflegt, der Platz ist zwar nicht lang, aber technisch sehr anspruchsvoll. Viele Bunker und Wasserhindernisse erfordern präzises Golfspiel. Einziger Schwachpunkt: Etliche Löcher befinden sich in direkter Nähe zur Autobahn. Und dort geht es eben typisch italienisch zu – mit quietschenden Reifen und hupenden Lastwagen. Die Idylle der Anlage macht dies aber schnell wett.

Chervo Golf San Vigilio - die größte und neuste Anlage

Ein weiterer Tipp befindet sich im südlichen Hinterland zwischen den beiden Städten Desenzano und Sirmione. Den Club Chervo Golf San Vigilio gibt es seit 2009 und damit ist er nicht nur die neueste Anlage, sondern mit 36 Löchern auch die Größte der Golfregion Gardasee. Der Platz wartet mit breiten Fairways auf und ist daher besonders für Longhitter reizvoll. Das Besondere an der Anlage ist aber die geschichtliche Bedeutung: Während der Golfrunde sieht man immer wieder die beiden Türme San Martino und Solferino. Zu Zeiten Napoleons gab es an dieser Stelle grausame Kämpfe. Es gab so viel Verwundete, dass der Kampf unterbrochen wurde, um die Opfer zu versorgen – die Geburtsstunde des Roten Kreuzes.

Zweifelsohne haben auch die anderen Clubs einiges zu bieten. Fährt man etwa die Westküste von Salò in Richtung Süden, erreicht man mit Garda Golf den wohl bekanntesten Platz der Region. Die Anlage war bereits zweimal Austragungsort der Italian Open und früher auch der Heimatclub von Italiens Golfstar Matteo Manassero. Ebenfalls an der Westküste, allerdings weiter nördlich, liegt der Golfclub Bogliaco, der drittälteste Golfplatz Italiens.

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