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Golf-Eldorado Südafrika: Wichtig sind Spaß und Geselligkeit

03. Dez. 2020 von Gastautor in Kempten, Deutschland

Der Erinvale Golf Club mit Blick auf den Helderberg bei Kapstadt. (Foto: Getty)

Der Erinvale Golf Club mit Blick auf den Helderberg bei Kapstadt. (Foto: Getty)

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Wie in Deutschland fast jedes Dorf einen Bolzplatz hat, so gibt es in fast jedem größeren Ort in Südafrika mindestens einen 9-Loch-Golfplatz. Über 500 Anlagen sind es. Mit aufwendigen Investitionen wurden wahre Luxus-Golf-Paradiese geschaffen. Einige von ihnen sind Gastgeber für die European Tour.

"Ernie Els kennt in Südafrika wirklich jeder"

Die Geschichte des Golfsports in Südafrika geht bis ins Jahr 1885 zurück. Englische Soldaten hatten während der Kolonialzeit das Spiel ins Land gebracht. Nationalsport ist Golf am Kap zwar noch nicht. In der Beliebtheitsskala stehen weiterhin Cricket, Rugby und Fußball ganz oben, ebenfalls von den Engländern importiert. Dann kommt aber schon Golf. Und diese Popularität ist unter anderem Gary Player, Retief Goosen oder Ernie Els zu verdanken.

„Ernie Els kennt in Südafrika jeder. Er ist so bekannt wie Franz Beckenbauer in Deutschland und so beliebt wie Diego Maradona in Argentinien. Bei Weißen und Schwarzen gleichermaßen“, sagt Stephen Woods. Er ist vor 46 Jahren in Durban geboren, danach aufgewachsen in Johannesburg. In Südafrika hat er schon mit Ernie Els zusammengespielt, inzwischen arbeitet er als PGA-Pro in Europa.

Zehn Südafrikaner unter den Top 200

Der hohe Stellenwert des Golfsports in seiner Heimat, sagt Woods, liege zum einen daran, dass die Kinder schon in der Schule herangeführt werden. „Jeder muss dort zwei Sportarten auswählen“, erklärt der Golflehrer. Andererseits werde das Spiel dort auch als Wirtschaftsfaktor gesehen. Die Zahl der Golfplätze wachse ständig. In naher Zukunft soll am Kap die größte zusammenhängende Golfregion der Welt geschaffen werden.

Wo Platz vorhanden ist, werden 9-Loch-Anlagen ausgebaut. Fast 80 Prozent aller Plätze haben sich mittlerweile einer Art Schönheits-OP unterzogen. Sprich: noch mehr Komfort, bestens gepflegte Fairways und Grüns. „Die finanzielle Unterstützung für den Golfsport in Südafrika ist enorm. Das hebt auch das Leistungsniveau“, meint Stephen Woods. Man müsse als Südafrikaner schon richtig gut sein, um den Sprung von der nationalen auf die internationale Tour zu schaffen.

Das Ergebnis sieht man bei einem Blick auf die aktuelle Weltrangliste: Dort findet man unter den besten 200 Spielern gleich zehn Südafrikaner. Zum Vergleich: Aus Deutschland gehören angeführt von Martin Kaymer nur vier Spieler zu den Top 200.

Unproblematischer Zugang zum Golfen

Stephen Woods kann das aber nachvollziehen. Die Voraussetzungen seien zu unterschiedlich. „In Südafrika kann man zwölf Monate im Jahr bei besten Bedingungen golfen“, sagt er. Zudem sei die überwiegende Mehrheit der Plätze öffentlich zugänglich, für Anfänger sowie Spitzenspieler gleichermaßen. Gut 125.000 Mitglieder waren bei der South African Golf Association in den vergangenen Jahren registriert, dazu kommen – in einem Land mit rund 52 Millionen Einwohnern – noch knapp 300.000 Menschen, die hin und wieder in ihrer Freizeit golfen und offiziell keinem Club angehören. Und noch eines schätzt Woods: „In Südafrika gibt es auf dem Platz keine Drängler. Wichtig sind nur Spaß und Geselligkeit.“

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