Golf spielen in Deutschland

Sind Greenfees auf deutschen Golfplätzen zu teuer?

19. Dez. 2012 von Gastautor in Kempten, Deutschland

Barsebäck

Der schwedische Golfplatz Barsebäck gilt als einer der schönsten seines Landes. Für das Greenfee bezahlt man dort umgerechnet 23 bis 86 Euro (Foto: Getty)

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Knapp 380 Euro für eine 18-Loch-Runde. Gibt es nicht? Doch! Der Shadow Creek Golf Course in Las Vegas in den USA zählt zu den exklusivsten Golfplätzen der Welt.

Im Vergleich dazu sind die 135 Euro für 18 Loch an einem Wochenende im Golfclub Gut Lärchenhof schon fast ein Schnäppchen. Und dabei ist die Anlage vor den Toren Kölns eine der teuersten in Deutschland. Die Höhe der Greenfees hierzulande wird seit Jahren viel diskutiert. Wo steht Deutschland im Vergleich mit anderen Nationen?

Greenfees werden insgesamt teurer

„Das kann man nicht genau sagen. Man könnte auch ebenso lapidar fragen: Was kostet es, Essen zu gehen?“, sagt Johannes Podszun von der Vereinigung clubfreier Golfer (VcG). Es sei schließlich eine Frage der Qualität, daher müsse man bei einer solchen Diskussion auch immer den jeweiligen Pflegezustand der Plätze einbeziehen. Im Großen und Ganzen befinde sich Deutschland im „guten Mittelfeld“, so Podszun.

Eine Tabelle, in der Vergleichswerte aus verschiedenen Ländern der Welt aufgelistet sind, gebe es offiziell nicht, erklärt auch Anna Wedegärtner vom Deutschen Golfverband (DGV). Zudem entscheide jeder Golfclub auf Grundlage der eigenen wirtschaftlichen Situation und Preispolitik über die jeweiligen Preise.

Fakt ist: Die Greenfees sind, wie etwa Lebensmittel auch, in den vergangenen Jahren teurer geworden. Einer Studie des Golf Tourismus Consulting (GTC) zufolge kostete eine Runde Golf auf einer 18-Loch-Anlage im Jahr 2008 in Deutschland durchschnittlich 38 Euro unter der Woche. Inzwischen kosten 18 Loch laut Bundesverband Golfanlagen (BVGA) werktags im Schnitt knapp 44 Euro. Sechs Euro mehr als vor vier Jahren. Dafür gibt es jedoch heute auch mehr Vergünstigungsaktionen wie Abendgreensfees o.ä. als 2008.

Deutschland - "ein Schlaraffenland"

„Wenn man die hiesigen Preise mit Österreich, der Schweiz oder der Türkei vergleicht, ist Deutschland fast ein Schlaraffenland“, sagt Jens Bernitzky, der die Kooperationsmarke Deutsche Golf-Straße betreibt. Nationen, deren Greenfees noch günstiger sind, haben zum Teil andere Betreibermodelle. Bernitzky: „Als Beispiel dient Schweden, wo Plätze durch die öffentliche Hand gebaut und betrieben werden. Da wird dann, wie bei uns zum Beispiel bei Schwimm- und Sporthallen, subventioniert. In Deutschland sei dies derzeit nur in Bad Birnbach der Fall, wo der Golfpark von der Marktgemeinde betrieben wird.

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„Wenn man in touristischen Destinationen Spaniens oder Portugals golfen will, kostet das zwischen 80 und 90 Euro an einem Wochentag“, erklärt Johannes Podszun. In Schweden berechnen die meisten Clubs zwischen 45 und 70 Euro. In Barsebäck, einem der besten Kurse des Landes, zahlt man umgerechnet etwa 85 Euro unter der Woche.

In Schottland kann man schon für zehn Pfund golfen gehen

In Schottland, wo Golf als Volkssport gilt, variieren die Preise stark: zwischen zehn Pfund, also etwa 12 Euro, und mehreren Hundert Pfund auf den Prestigeplätzen des Landes. Günstiger ist es im Osten Europas: Wer zum Beispiel im Golf Resort Franzensbad in Tschechien abschlägt, zahlt für 18 Loch unter der Woche circa 50 Euro. Auf dem Platz der Volvo World Matchplay Championship 2013, dem Thracian Cliffs Golf & Beach Resort in Bulgarien, kostet selbiges rund 85 Euro.

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