Golf-Equipment

Wie, was, wo und warum – Der große Wedge-Ratgeber

25. Dez. 2023 in Köln, Deutschland

Wie, was, wo und warum - Der große Golf Post Wedge-Ratgeber. (Foto: TaylorMade/Ping/Titleist/Cleveland/Callaway)

Wie, was, wo und warum - Der große Golf Post Wedge-Ratgeber. (Foto: TaylorMade/Ping/Titleist/Cleveland/Callaway)


Golf Wedges sind die Scoring-Schläger. 70% aller Schläge finden innerhalb von 100 Metern um das Grün statt, daher sind Wedges essentiell für das Spiel eines jeden Golfers und jeder Golferin. Wedges sind entscheidend um sich Birdies vom Fairway aus zu erarbeiten oder nach einem verpassten Grün das Par zu retten, jedoch können sie dem Golfer oder der Golferin, die Probleme innerhalb des 100-Meter-Radius haben, auch große Probleme bereiten. Es ist daher entscheidend, dass die Wedges, die Sie in ihrem Bag haben, zu Ihnen passen und Ihr Spiel unterstützen.

Auch wenn Golf Wedges im Vergleich zu Eisen oder Drivern den Anschein machen, technologisch eine untergeordnete Entwicklung durchlaufen zu haben, stimmt dies beim genaueren Hinschauen nicht. Es gibt viele verschiedene Wedges mit besonderen Spezifikationen, sodass die Suche nach dem passenden Schläger, der das eigene Spiel weiter bringt, eine lohnenswerte Angelegenheit ist. Die folgenden Ausführungen sollen Ihr Wissen um Golf Wedges erweitern und Ihnen dabei helfen, eine Entscheidung für oder gegen ein Wedge zu treffen, um ihr Spiel zu verbessern.

Die unterschiedlichen Golf Wedges

Man unterscheidet grundsätzlich vier Arten von Wedges:

Pitching Wedges (PW)

Das erste und am weitesten verbreitete Wedge ist das Pitching Wedge. Es hat im Allgemeinen einen Loft von 44 bis 48 Grad und wird primär für volle Schwünge ins Grün und längere Chips genutzt. Viele Schläger-Sets tendieren heutzutage dazu, dem Pitching Wedge einen niedrigeren Loft zu geben und es somit "länger" zu machen. Das suggeriert dem Spieler einerseits, er hätte mehr Länge in seinen Schlägen, andererseits entsteht eine Lücke in den Schlagdistanzen, wodurch ein Gap Wedge erforderlich wird.

Gap Wedges (GW)

Wie der Name schon sagt, füllt das Gap Wedge die Lücke (engl.: "gap") zwischen dem Pitching Wedge und dem Sand Wedge. Der Loft bewegt sich für gewöhnlich zwischen 50 und 55 Grad. Was den Gebrauch angeht ähnelt dieser stark dem des Pitching Wedges, nur kommt das Gap Wedge aus etwas geringeren Distanzen zum Einsatz und eröffnet eine größere Bandbreite an Möglichkeiten vom Fairway und rund ums Grün.

Sand Wedges (SW)

In der Regel haben Sand Wedges einen Loft von 56 Grad und wird hauptsächlich dazu genutzt, sich aus Grünbunkern zu befreien. Durch die Gestaltung der Sohle (siehe weiter unten) ist es speziell auf diese Schläge zugeschnitten, bietet aber auch weitere Variationsmöglichkeiten für Annäherungsschläge.

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Lob Wedges (LW)

Nach und nach erlangte das Lob Wedge eine immer größere Beliebtheit und Bedeutung in der Schlägerauswahl von Golfspielern. Wie der Name es andeutet, hat das Lob Wedge den höchsten Loft - in der Regel 60 bis 62, teilweise sogar bis 64 Grad - um dem Spieler die Möglichkeit zu geben, bei Pitch- und Chip-Schlägen extreme Höhen auf den Ball zu bekommen. Meistens wird es eher als Kurz-Spiel-Schläger rund ums Grün genutzt, statt für Annäherungen. Für Schläge aus dem tiefem Rough oder Sand eignet es sich durch den hohen Loft oft besser als andere Schläger, allerdings ist es für den ungeübten Golfer auch schwieriger zu spielen als die Varianten mit weniger Loft.

Loft und Bounce - Die Winkel im Golf Wedge

Der Loft eines Golf Wedges ist ganz schlicht der Winkel, mit dem es den Ball vom Boden weg befördert. Wie oben beschrieben haben die Wedges eine Spannweite von etwa 44 bis 64 Grad. Die meisten Profis, aber auch viele Amateur-Golfer, haben drei bis vier Wedges in ihrem Bag, um bei kurzen Schlägen eine größtmögliche Auswahl an Optionen zu haben. Je höher das Loft eines Wedges ist, desto höher wird der Ballflug sein, bei einer gleichzeitig geringeren Weite.

Der Bounce eines Wedges bezeichnet verschiedene Eigenschaften der Sohle eines Schlägers. Der Bounce konzentriert sich dabei auf den Teil des Schlägers, der bei einem Schlag den Boden berührt, den Schläger also durch den Ball 'bounced' (engl.: federn). Bounce ist der übergeordnete Name für die Elemente, die in das Design der Schlägersohle involviert sind: Der Bounce-Winkel, die Breite der Sohle, die 'leading edge' (untere Schlagflächenkante des Schlägers) und die 'camber' (Rundung der Sohle). Wenn der richtige Bounce für Ihr Wedge gefunden ist, wird das vor allem Ihr Chippen und Pitchen verbessern.

Golf Wedges haben einen unterschiedlichen Bounce. Unterschieden wird zwischen Standard Bounce und Low Bounce Golf Wedges haben einen unterschiedlichen Bounce. Der Bounce ist die Sohle des Schlägers.

Von hartem Untergrund, wie er beispielsweise auf Links-Kursen zu finden ist, eignet sich in der Regel ein flacherer Bounce. Dieser produziert einen "schärferen" Ballkontakt, da durch den flacheren Winkel weniger Fläche des Schlägers mit dem Boden in Kontakt kommt und somit ein seichteres Divot produziert wird. Im Vergleich dazu macht ein Standard Bounce bei weicherem Boden mehr Sinn, da es dem Schläger die Möglichkeit offenhält, nach dem Kontakt tiefer im Boden zu versinken und somit einen steileren, aggressiveren Schwung ermöglicht.

Finishes an Wedges

Wedges werden aus vielen unterschiedlichen Materialien gefertigt und kommen daher auch in unterschiedlichen 'finishes', was die unterschiedlichen Ausführungen der Oberfläche eines Schlägers bezeichnet. Es folgt eine Auswahl gängiger Beschichtungen und ihre Vorteile.

Chrome

Die traditionelle Beschichtung, in der die meisten Wedges ausgeliefert werden, ist Chrome. Es liefert den klassischen Look, ein weiches, solides Gefühl und gleichzeitig schützt es den Schläger vor Korrosion.

Black Nickel

Black Nickel ist eine spezielle Farbvariante der klassischen Chrome-Beschichtung. Es bietet die gleiche Haltbarkeit und das gleiche weiche, solide Gefühl wie die traditionelle Chrome-Beschichtung.

Nickel

Ähnlich dem Black Nickel Finish, bietet Nickel eine Mischung aus weichen Eigenschaften der Legierung mit den standhaften Eigenschaften der Oberfläche. Die matte Farbe des Nickel reduziert außerdem mögliche Spiegelungen, die bei glänzenden Materialien vorkommen können, und verleiht dem Wedge ein traditionelles Aussehen.

Rusty/Raw

Diese unbehandelten Stahl-Wedges sind dafür gemacht, über die Jahre zu rosten. Die Korrosion auf der Oberfläche vermittelt dem Spieler ein unmittelbareres Gefühl und erhöht den Spin, der sich auf den Ball überträgt. Diese Wedges sind ebenfalls matt, haben aber die kürzeste Lebensdauer aller Finishes und werden in der Regel von besseren Spielern verwendet.

Oil Can

Dieses Finish wird von einigen Firmen angeboten und entsteht durch eine spezielle Hitzebehandlung. Dieser Prozess bringt ein entspiegeltes Erscheinungsbild hervor sowie ein weiches Gefühl. Mit der Zeit wird sich das Oil Can finish mehr und mehr zum Rusty/Raw finish entwickeln.

Beryllium Copper

Dieses Finish reiht sich bei den Eigenschaften der Oil-Can-Variante und der Rusty/Raw-Variante ein und produziert ein extrem weiches Gefühl. Den Unterschied zu den vorher genannten Optionen findet sich in der Materialentwicklung. Über die Zeit wird das Beryllium Copper finish (engl.: Beryllium-Kupfer-Legierung) dunkler, da Sauerstoff mit dem Metal reagiert.

Wedge-Schäfte sind meistens aus Stahl

Nahezu alle Golf Wedges werden mit Stahlschäften ausgeliefert, Ausnahmen bilden Schläger, die Teil eines Graphitschaft-Sets sind. Ebenso kommen die meisten Wedges mit einem Standard Wedge-Flex in die Shops. Dieser ähnelt von der Biegsamkeit her einem Stahlschaft der Härte 'stiff', allerdings auf die Länge - beziehungsweise Kürze - eines Wedges zugeschnitten. Er soll maximales Gefühl und größtmögliche Genauigkeit bieten, doch grundsätzlich ist der Flex in kurzen Schlägern wie Wedges weniger wichtig.

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