Panorama

Ist Homosexualität im Profi-Golf immer noch ein Problem?

11. Dez. 2018 von Manuel Diaz Garcia in Köln, Deutschland

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Mel Reid ist neue Botschafterin der gemeinnützigen Organisation Athlete Ally. (Foto: Getty)

Vor Kurzem outete sich der erste männliche Profigolfer, Tadd Fujikawa, auf Instagram als homosexuell. Nun sorgt die Engländerin Mel Reid auf der LPGA Tour für Aufsehen, indem Sie ihre neue Tätigkeit als Botschafterin für Athlete Ally, eine gemeinnützige Organisation für stärkere Inklusion im Sport, bekannt gab. Vor allem ihre Beweggründe dafür, ihre Sexualität zuvor nicht öffentlich anzusprechen, sind dabei entscheidend: Sie wollte keine Sponsoren verlieren. Mit den immer größer werdenden gesellschaftlichen Diskussionen um Gleichberechtigung und Homosexualität, wird das Thema auch im Golfsport immer wichtiger.

Mel Reid: "Ich dachte es würde meiner Karriere helfen"

Mel Reid gewann bereits sechs Mal auf der Ladies European Tour, spielte zweimal für das europäische Team beim Solheim Cup und geht bald in ihre dritte Saison auf der LPGA Tour. Nun outet sie sich als lesbisch und ihre Begründung für die lange Zurückhaltung gibt zu Denken: "Ich habe meine Sexualität lange Zeit geschützt, weil ich dachte es würde meiner Karriere helfen und mehr Sponsoren bringen. Aber dann habe ich mich gefragt, warum diese Unternehmen wollen, dass ich sie repräsentiere, wenn ich nicht ich selbst sein kann", erklärte die Engländerin im Gespräch mit Athlete Ally. Dass Golfspieler sich in der heutigen Zeit noch Gedanken darüber machen müssen, ihre Sexualität könne einen schlechten Einfluss auf ihre Karriere haben, spricht nicht für die Offenheit im Golfsport.

Unterstützung bekam Reid von der ehemaligen Tennisspielerin Billie Jean King. Auf Twitter sprach die 16-malige Grand-Slam-Gewinnerin ihre Bewunderung für Mel Reid aus. Seit jeher setzt sich King für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ein.

Schon lange Thema im Profi-Bereich

Auf der PGA Tour ist weiterhin kein offen homosexueller Spieler bekannt. Ob dies ähnliche Gründe hat wie bei Mel Reid und sie möglicherweise eine Tür für weitere Spieler geöffnet hat? Die Wahrscheinlichkeit, dass auch dort Spieler einen gleichgeschlechtlichen Partner bevorzugen ist äußerst hoch. Auch Brandt Snedeker erwähnte bereits 2014 in der "Feherty"-Serie des Golf Channels, dass er dies für sehr wahrscheinlich halte und diese Personen unterstützen würde. Vor wenigen Monaten outete sich mit Tadd Fujikawa der erste männliche Golfprofi überhaupt und hoffte, dadurch weitere Menschen zu ermutigen.


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