Back Nine

Martin Kaymer: Brillante Eisen und „Putter Boy“auf den Grüns

16. Jun. 2014 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Die Back Nine steht im Zeichen der US Open und Martin Kaymers zweitem Majorsieg.

Die Back Nine steht im Zeichen der US Open und Martin Kaymers zweitem Majorsieg. (Foto: Getty)

Martin Kaymer hat Pinehursts Maskottchen „Putter Boy“ alle Ehre gemacht: Der verwandelte Par-Putt über drei Meter auf dem 18. Grün sicherte den US-Open-Sieg mit der zweitniedrigsten Schlagzahl (271) nach der 268 von Rory McIlroy vor drei Jahren im Congressional Golf Club (Par71). Zwar ist die „No. 2“ von Pinehurst ein Par-70-Kurs, aber das tut Kaymers brillanter Vorstellung mit den langen Eisen und vor allem auf den kniffligen Grüns keinen Abbruch.

In allen entsprechenden Kategorien rangierte der Deutsche während dieser 114. US Open in den Top Ten. Er traf 43 von 56 Fairways und spielte 63 Prozent der Grüns "in regulation". Wenn er die Schildkröten-Buckel nicht auf Anhieb erreichte, war auch sein Scrambling Extraklasse: 27 Mal verfehlte er das Grün, 19 Mal rettete er dennoch das Par. Und mit seinen 110 Putts fürs Turnier gesellte er sich zu Graeme McDowell und Tiger Woods, den Spielern mit der niedrigsten Anzahl von Putts bei einer US Open seit 2000. Auch am Finalsonntag rettete er sich damit immer wieder nervenstark aus vereinzelten kritischen Situationen.

In den vergangenen zehn Jahren gab es nur drei Führende nach 54 Löchern, die das Major am Ende auch gewannen: Tiger Woods 2008, McIlroy 2011 und eben Kaymer.

Insider-Handel: Mickelson ist „sauber“

Mit dem Karriere-Grand-Slam hat‘s noch nicht geklappt, aber trotzdem gab‘s in Pinehurst gute Nachrichten für Phil Mickelson: Die New York Times zitiert etliche Quellen, denen zufolge „Lefty“ in keinem einzigen Fall mit Insider-Handel in Verbindung zu bringen ist, nachdem das FBI vor einiger Zeit unter anderem gegen den Golfstar ermittelt hatte. Vielleicht war „Saubermann“ Mickelson deshalb während einer Proberunde so gut gelaunt, dass er sich sogar mit der Mundharmonika versuchte:

Lowry erbost über gewichtigen Flight

Gut 320 Kilogramm Lebendgewicht in einem Flight: Der US-Golfverband USGA hat in einem Anfall von seltsamen Humor für die ersten beiden US-Open-Runden mit Kevin Stadler (113,4 Kilo), Brendon de Jonge (104,3) und Shane Lowry (102,9) eine sehr gewichtigen Spielgruppe zusammen gestellt. Oder war‘s Zufall? Für Lowry nicht: „Sie wollten uns damit eindeutig zur Zielscheibe von Gespött machen. Das ist ganz schön dreist und nervt mich ziemlich!“

Falschen Ball gespielt, Cut verpasst

Bitteres Aus: Hunter Mahan verpasste den US-Open-Cut, weil er am Freitag auf dem 18. Fairway den falschen Ball gespielt hatte. Sein Caddie John Wood hatte ihn nach dem Abschlag zur Kugel von Flightpartner Jamie Donaldson geführt, beide Pros hatten dann ohne vorherige Kontrolle den Ball des jeweils anderen geschlagen und musste sich zwei Strafschläge aufschreiben. Mahan fehlte schließlich ein Schlag zur Wochenend-Teilnahme, Donaldson war auch ohne Strafe schon meilenweit vom Cut entfernt.

Spieler erinnern an Vatertag

Vatertag war das große Thema bei der US Open: Sergio Garcia trat in Pinehurst mit einem Bag an, auf das der Name seines Vaters Victor gestickt war; Jason Day wiederum widmete das US-Vatertags-Wochenende seinem Sohn und spielte laut Tasche als Dash Day.

NBC-Cart-Chauffeur in Handschellen

Polizeieinsatz auf dem Gelände von Pinehurst No. 2: NBC-Mitarbeiter Thomas Lineberry, der Cart-Chauffeur von Roger Maltbie, dem Platz-Kommentator des Senders, wurde am 11. Loch in Handschellen gelegt und verhaftet. Der 59-Jährige war im Gedrängel Ryan Goodin, einem der rund 170 bei der US Open eingesetzten Polizisten, über den Fuß gefahren und hatte auf mehrere „Stop“-Rufe nicht reagiert. Lineberry, der später gegen 3.000 Dollar Kaution freigelassen wurde, muss sich nun u. a. wegen schwerer Tätlichkeit gegen einen Polizisten im Amt, Fahrerflucht und Widerstands verantworten.

Nachwuchs im Hause Watson

Caleb bekommt ein Geschwisterchen: Angie und Bubba Watson haben sich entschlossen, nach dem mittlerweile zweijährigen Caleb ein weiteres Kind zu adoptieren. Aufgrund der langwierigen Formalitäten wird eine Entscheidung für kommenden April erwartet, ungefähr zu der Zeit, wenn Watson in Augusta seine zweiten Masters-Titel verteidigen muss.

Lydia Ko leiht sich Furyks Caddie

37 Jahre Erfahrung an der Tasche: Nachwuchsstar Lydia Ko, Superstar hat sich für die US Women‘s Open Mike „Fluff“ Cowan, den Caddie von Jim Furyk ausgeliehen. Der 65-Jährige war u. a. Bagman von Peter Jacobson und Tiger Woods, hat mit Furyk 2003 die US Open gewonnen und auch schon mal bei einem Turnier für Michelle Wie die Tasche getragen. „Wenn jemand mit 17 schon drittbeste Spielerin der Welt ist, dann kannst du einfach nur darauf gespannt sein, wie sie spielt“, sagt Cowan über den Einsatz für „Lyds“.

Lucy Li und der Drill mit dem Driver

Ohne Fleiß kein Preis: Lucy Li ist mit elf Jahren die jüngste Qualifikantin aller Zeiten für eine US Open. Den nötigen Drill zeigt Top-Golflehrer Jim McLean in diesem Video (ab 0:53), da war Li acht und bekam seit einem Jahr Golfunterricht.


Feedback