European Tour

Porsche European Open: Martin Kaymer mit Super-Golf am Super-Freitag

23. Sep. 2016 von Bernhard Küchler in Bad Griesbach, Deutschland

Daumen hoch: Martin Kaymer war beim Heimspiel der Porsche European Open trotz "Extraschicht" stark unterwegs. (Foto: Getty)

Daumen hoch: Martin Kaymer war beim Heimspiel der Porsche European Open trotz "Extraschicht" stark unterwegs. (Foto: Getty)

Am Freitag der Porsche European Open in Bad Griesbach gab es eine Menge Golf zu sehen und auch wenn die Spieler immer wieder betonen, dass mehr als die üblichen 18 Löcher keine Schwierigkeit darstellen - man muss seine Konzentration über die Distanz erst einmal konservieren. Martin Kaymer gelang dies mit Bravour, während andere Akteure weniger konstant blieben.

Deutsche Nummer eins schießt sich für Ryder Cup warm

Martin Kaymer setzte seine erste Runde am frühen Morgen fort und musste bereits kurze Zeit später wieder parat stehen und zur zweiten Runde antreten. Dem Mettmanner schien die hohe Intensität allerdings nichts auszumachen. Mit einem furiosen Start von vier Birdies auf den ersten fünf Bahnen ging es auf die Runde. Den Turn erreichte der 31-Jährige schon bei fünf unter Par für den Tag und schickte sich an, die vordersten Plätze zu erobern.

Auch wenn sich der Ryder-Cup-Teilnehmer auf seiner zweiten Neun einen Schlagverlust leistete, die Form des Rheinländers ließ für die Aufgaben von Hazeltine viel Hoffnung aufkeimen. Den Rückweg zum Clubhaus gestaltete Kaymer ebenfalls unter Par und meisterte auch schwierige Situationen mit Klasse. Auf dem Par 3 an Loch 7 landete der Abschlag des zweifachen Majorsiegers hinter dem Grün an der Kante zum Bunker. Kaymer befreite sich gekonnt aus der unangenehmen Lage und lochte wie selbstverständlich zum Par. Als das Horn erklang lag Martin Kaymer bei sieben unter für den Tag und hatte noch eine Bahn zu spielen. Im Gesamtklassement bedeutete dies den geteilten zweiten Rang bei -11.

Endspurt sichert Marcel Siem den Cut

Ein kurioses Bild: Als die Dämmerung die Sicht minütlich erschwerte beeilten sich die Akteure mit dem Spiel und legten sogar buchstäbliche Zwischenspurts ein, um das Spieltempo zu erhöhen. Ziel der konditionsraubenden Übung war, die Runde wenn eben möglich noch am selben Tag über die Bühne zu bringen. Zu den glücklichen Akteuren, denen dies gelang, zählte Marcel Siem. Der Ratinger erlebte ein auf und ab an diesem Freitag und hatte bei vier Bogeys sichtlich zu kämpfen.

Dass er ein Kämpferherz besitzt, stellte er unter Beweis, als er mit sechs Birdies dagegen hielt und sich das erste Mal nach seinem Verletzungscomeback die Teilnahme an den Finaltagen eines European-Tour-Events sicherte. Siem bestätigte seine Leistung aus Runde eins und legte erneut eine 69er-Runde auf das Grün. Bei insgesamt -4 dürfte er auf Position T32 keine Probleme mit dem Cut bekommen. "Ich habe ein bisschen Druck gespürt, hoffe aber, dass der Score für das Wochenende reicht", schilderte Marcel Siem die Runde aus seiner Sicht. In puncto Sicht gab der 36-Jährige das passende Stichwort: "Man sah den Ball grade noch so landen, aber jetzt geht nichts mehr!" Kurz nach dieser Aussage ertönte auch das Horn und holte die Spieler von der Runde.

Thomas Rosenmüller kämpfte ebenfalls wacker um den Verbleib im Turnier. Mit einem Eagle auf dem dritten Loch ging die zweite Runde des 19-Jährigen ambitioniert los. Durch drei Bogeys innerhalb von drei Bahnen nahm der Youngster zwar empfindliche Schlagverluste hin, konnte sich aber wieder stabilisieren. Gegen Ende der Runde gelang noch ein Birdie, dass ihm Aufwind für die verbleibenden fünf Löcher geben dürften.

Platzrekord bei Porsche European Open

Alexander Levy brachte am Freitag mit einer 62 zunächst einen neuen Platzrekord ins Clubhaus, hatte damit aber wohl noch lange nicht genug. Sein zweiter Transit des Beckennbauer-Kurses von Bad Griesbach stand seinem ersten Auftritt in nichts nach. Der Franzose sammelte Birdie um Birdie und ging zum wiederholten Mal mit dem Score richtig weit nach unten. Als der 26-Jährige nach 17 Löchern verfrüht ins Clubhaus gerufen wurde, war er auf dem besten Wege seinen jüngst aufgestellten Platzrekord zu wiederholen. Bei -8 für den Tag musste auch er die Runde unterbrechen und legte mit einem Vorsprung von sechs Schlägen auf Martin Kaymer, seine Zwangspause ein.

Durch Nebel in den Morgenstunden verzögerte sich auch die zweite Runde der Porsche European Open. Die zweite Runde ist noch nicht beendet und wurde wegen einbrechender Dunkelheit frühzeitig ausgesetzt.


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