Golf-Equipment

Erfahrungsbericht: Drei TaylorMade-Eisensätze im Test

22. Dez. 2017 von Jacqueline Sauer in Köln, Deutschland

Drei verschiedene Eisensätze von TaylorMade wurden von unseren Testern ausprobiert. (Foto: @digglersen/Instagram)

Drei verschiedene TaylorMade-Eisensätze wurden von unseren Testern ausprobiert. (Foto: @digglersen/Instagram)

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Wie die meisten Unternehmen bietet auch TaylorMade Schläger für jede Spielstärke. Bei den Eisen sollen die P790er die mittleren Handicaps bedienen, während sich die M-CGB-Eisen für Anfänger und die 730er für Golfer auf besonders hohem Niveau eignen. Doch wie empfinden die Spieler selbst die Runde mit "adäquaten" Modellen? Drei Tester haben die unterschiedlichen Eisensätze für uns unter die Lupe genommen.

"Schläger, die mir dabei helfen, besser zu werden"

Derk Hayenga, GC Oberhausen (HCP: -17.6), TaylorMade P790 Eisen: "Mein allererster Bewertung-Derk-HayengaEindruck von den neuen Schlägern war 'Wow, sehen die chic aus.' In Sachen Design hat TaylorMade bei den P790 genau meinen Geschmack getroffen. Der klassische, cleane Look geschmiedeter Players-Eisen und das matte Finish gefallen mir richtig gut. Die spielunterstützenden Technologien verstecken sich dezent hinter einer geschlossenen Rückseite. Durch sie sehen die Eisen ein bisschen aus wie die Muscle-Backs der Pros und zudem sind sie dadurch auch einfacher zu reinigen. Ihre kompakte Bauweise und die schlanke Topline lassen die P790 um einiges sportlicher wirken als meine bisherigen Schläger und vermitteln beim Ansprechen das Gefühl, ein professionelles Werkzeug in den Händen zu halten. Immerhin haben sogar Tour-Pros wie Justin Rose, Jason Day und Martin Kaymer die langen Vertreter der Serie in ihren Bags.

Bei einer derart sportlichen Optik war ich natürlich sehr gespannt, wie es sich mit der Spielbarkeit im Vergleich zu meinen bisherigen "echten" Cavity-Backs verhalten würde. Sturm und Nieselregen konnten mich daher nicht davon abhalten, die neuen Eisen auf der Range zu testen.

Vorsichtig traute ich mich als erstes an meine Lieblingsnummer 8. Zunächst mit ein paar nicht ideal getroffenen Bällen - vermutlich aufgrund der Aufregung. Dann das erste Wow-Erlebnis: Ein satter Treffer im Sweetspot, verbunden mit einem sehr angenehmen Gefühl, das ich bisher so nicht kannte. Vom Trampolin-Effekt durch die dünne Schlagfläche und dem dahinter liegenden "SpeedFoam" hatte ich im Vorfeld schon gelesen - und ihn nun zum ersten Mal selbst erlebt.

Recht schnell waren die leichten Zweifel, die ich im Vorfeld hatte, beseitigt: Ja, ich als Mid-Handicaper kann die Eisen gut spielen, ohne bei suboptimalen Treffern mit gravierendem Längenverlust bestraft zu werden. Wenngleich bei einem schlechten Ballkontakt deutliche Vibrationen durch die Arme gehen und der Ball auch nicht ganz so weit fliegt, wie bei meinen bisherigen Game-Improvement-Eisen. Auf der anderen Seite steht das butterweiche Gefühl eines Treffers im Sweetspot. Die Kugel springt förmlich vom Schlägerblatt und lässt den Spieler sofort wissen: "Der geht weit!".

Ein Vergleich zwischen meinen bisherigen Eisen und den P790 am Trackman zeigte, dass ich mit den neuen TaylorMades eine etwas höhere Schlägerkopfgeschwindigkeit und Ballgeschwindigkeit erreiche und dadurch auch ein paar Meter mehr Länge herauskommen. Und dies, obwohl die Schäfte der P790 einen knappen cm kürzer sind als die meiner Burner 2.0. Die Flughöhe und der Spin waren beim getesteten Eisen 7 etwas geringer. Mich überrascht dies allerdings, da von den P790 immer wieder zu lesen ist, dass sie für einen recht hohen Ballflug und viel Spin sorgen. Einen nicht unerheblichen Einfluss hierauf hat aber natürlich auch der Schaft. Bei mir ist es der standardmäßig verbaute True Temper Dynamic Gold 105. Gut möglich, dass dieser nicht optimal zu meinem Schwung passt und sich in einem Fitting ein geeigneteres Modell finden lässt.

Nach den ersten Range-Sessions wollte ich die neuen Waffen natürlich unbedingt unter realen Bedingungen auf dem Platz ausprobieren. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten stellte sich bei mir bereits nach zwei Runden das Vertrauen gegenüber den P790 ein. Mittlerweile bin ich voll und ganz mit den neuen Werkzeugen warm geworden, habe ein gutes Gefühl für die Dosierung und produziere immer seltener krasse Fehlschläge. Die Längen entsprechen dabei weitgehend denen meines bisherigen Satzes - vielleicht im Schnitt mit 3 bis 4 Metern mehr, was für mich aber nicht kaufentscheidend ist. Die etwas geringere Fehlertoleranz zwingt mich auf dem Platz dazu, konzentriert und ruhig zu schwingen und die im Unterricht behandelten Schwunganpassungen umzusetzen. Als Belohnung dafür bekomme ich meine guten Schläge mit einem tollen Gefühl quittiert.

Bei den TaylorMade P790 Eisen handelt es sich für mich persönlich also um Schläger, die mir dabei helfen, besser zu werden. Und das ist genau mein Ziel für das anstehende Wintertraining und die kommende Saison. Generell würde ich sagen, eignen sie sich ab einem Handicap von Mitte 20 bis in den einstelligen Bereich.

An dieser Stelle nochmal ein riesengroßes Dankeschön an die Golf Post und TaylorMade dafür, dass ich die P790 für euch testen durfte und mir selbst ein Bild von diesen vielerorts hoch gelobten Eisen machen konnte."

"Mich bringen die Schläger richtig voran"

Jochen Leukart, Golfclub Schloß Weitenburg (HCP: PE), TaylorMade M CGB Eisen: Bewertung-Jochen-Leukart"Zunächst fiel mir die tolle Optik auf. Zwar sind die Schlägerköpfe recht groß, aber dies ist der Tatsache geschuldet, dass es Schläger für Spieler mit hohem Handicap sind. Leider folgt TaylorMade mit den M CGB der weitverbreiteten Entwicklung der niedrigen Lofts der Schläger. Die ursprüngliche Einteilung verrutscht somit um einen Schläger. Die 4-PW Schläger entsprechen somit eher einem 3-9er Eisensatz. Dadurch muss man im oberen Bereich wieder Schläger nachrüsten, um den gesamten Weitenbereich abzudecken. Das Ganze ist wohl der Tatsache geschuldet, um bei herstellerübergreifenden Vergleichen mehr Länge zu erzielen; Marketing eben.

Produkttest TaylorMade P730 Eisen

Unser Tester wusste seine neuen Eisen gekonnt in Szene zu setzen. (Foto: Jochen Leukart)

Für mich war es nicht nur eine Umstellung der Schlägermarke (bisher Bridgestone) sondern auch gleich noch der Wechsel von Graphit- zu Stahlschäften. Zunächst fiel das Mehrgewicht und die deutlicheren Rückmeldungen bei nicht sauber getroffenen Bällen auf. An beides gewöhnte ich mich recht schnell und würde ich nun nicht mehr missen wollen. Nach einer Eingewöhnungsphase und gut getroffenen Bällen, konnte man das Potential der TaylorMades erkennen. Trotz der oft verbreiteten Meinung, dass man einige Meter durch Stahlschäfte verliert, haben meine Schläge deutlich an Länge gewonnen. Wenn Bälle nicht so gut getroffen wurden, waren die Auswirkungen nicht so negativ wie bei meinem bisherigen Satz. Insbesondere bei getoppten Bällen hat man das Gefühl, dass es kaum Abstriche gibt.

Mich bringen die Schläger richtig voran und der Golf Spaßfaktor stieg dadurch noch mehr an. Das Schwunggefühl, wie auch die Auswirkungen sowohl bei gut, wie auch schlecht getroffenen Bällen, sind wirklich sehr gut. Längengewinn plus höhere Fehlerverzeihung sind für Anfänger ein echter Mehrwert."

"Es hat richtig Spaß gemacht, damit zu trainieren"

Patric Schertz, Golfclub Rheinhessen (HCP: 2,0), TaylorMade P730 Eisen: "Zu Beginn des Tests war ich etwas skeptisch, da meine Vorgänger (Titleist Ap2) eine komplett andere Form besitzen als die P730 Blades. Ich habe mit verschiedenen Leuten gesprochen und viele waren der Überzeugung, dass die Blades natürlich viel schwieriger zu spielen sind und ich da eventuell Probleme bekommen könnte. Ich bin jedoch schon lange dem Golfsport treu und in meiner Spielklasse war es absolut kein Problem, die TaylorMade P730 zu spielen. Das Feedback des Schlägers war sensationell und es hat richtig Spaß gemacht, damit zu trainieren und verschiedene Schläge auszuprobieren. Auffällig war jedoch der andere Ballflug, denn dieser war etwas höher als mit den Titleist-Eisen, was ich persönlich aber nicht als negativ empfand. Außerdem war ich sehr überrascht, wie treu und stabil die langen Eisen von Eisen 3-6 funktioniert haben, sowohl auf dem Platz als auch im Training auf der Driving Range.

In der Golf Post App berichtete unser Tester von den TaylorMade P790 Eisen. (Foto: Getty)

In der Golf Post App berichtet unser Tester von den P730 Eisen. (Foto: Golf Post)

Alles in allem war der Test für mich sehr positiv und ich freue mich jetzt schon auf die kommende Saison, in der ich versuchen werde, mit Hilfe der neuen TaylorMade P730 Eisen wieder an alte Spielstärke heranzukommen, um eine erfolgreiche Saison, sowohl für mich persönlich als auch für meinen Verein, zu spielen."

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