Back Nine

Slow Play: PGA Tour spricht nach 1995 mal wieder Strafe aus

01. Mai. 2017 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Back Nine PGA Tour erste Slow Play Strafe seit 1995

Seit 1995 war auf der PGA Tour keine Strafe wegen Slow Play ausgeprochen worden - bis zu vergangenen Woche. (Foto: Getty)

1.000 Mal berührt, 1.000 Mal ist nichts passiert – und dann hat es doch „Zoom gemacht“: Was hat Klaus Lages berühmter Song mit Golf zu tun? Auf der PGA Tour hat es nach über 20 Jahren in Sachen Slow Play auch mal wieder „Zoom gemacht“. Bei der ersten Runde der Zurich Classic bekam das Duo Miguel Angel Carballo und Brian Campbell einen Schlag Strafe wegen zu langsamen Spiels. Der Argentinier und der Kalifornier waren als Nachrücker ins Feld gekommen und wurden an Bahn 10 „auf die Uhr“ genommen, zwei Löcher später benötigte Carballo mehr als die vorgesehenen 40 Sekunden zur Schlagausführung und wurde verwarnt, an der 14 gab‘s dann auch eine Verwarnung für Campbell und damit den Strafschlag.

Es war die erste Sanktion dieser Art auf der PGA Tour seit 1995, als Glen Day bei der Honda Classic einen Strafschlag aufgebrummt bekam. Jüngster „Zeitstrafsünder“ – in doppelter Hinsicht – war der 14-jährige Guan Tianlang beim Masters 2014, das aber bekanntlich nicht unter die Hoheit der PGA Tour fällt. Und wenn nach 22 tatenlosen Jahren zwei Nobodies am Ende des Felds bestraft werden, dann hat das Ganze leider ein „Geschmäckle“ von Alibi-Aktion und statuiertem Exempel.

Andrew Johnston: Putten um Lokalrunde

Mit „Beef“ in der Bar: Andrew „Beef“ Johnston erfreut sich in den USA sehr großer Beliebtheit. Der Engländer dürfte noch ein paar mehr Fans gewonnen haben, seitdem er vor der Zurich Classic in einer Kneipe von New Orleans Anschauungsunterricht in Sachen Putten auf ein Bierglas gegeben hat und eine Lokalrunde für den Fall auslobte, dass jemand „einlocht“. Aber sehen Sie selbst:

Über die „Bande“ zum Erfolg

Schützenhilfe: Manchmal braucht es etwas Unterstützung auf dem Weg zu einem guten Ergebnis. Bei der Zurich Classic trifft Chris Stroud den Rücken seiner Schwester Tammy, bevor Partner Brian Stuard den abgeprallten Ball zum Birdie an die Fahne legt. Und am dritten Tag der Volvo China Open spielen erst George Coetzee und später Dylan Frittelli das 18. Grün mit Hilfe der seitlich stehenden Tribüne an. Coetzee nutzte übrigens die Eagle-Chance, Frittelli notierte nach dem „lucky bounce“ ein Birdie.

Stricker ist der „dufteste Typ“ auf der Tour

Everybody‘s Darling: „Golf Digest“ hat den beliebtesten Spieler auf der PGA Tour gesucht und dafür Turnierdirektoren, Spieler, Caddies, Journalisten, Repräsentanten von Verbänden, freiwillige Turnierhelfer, sogar die dienstbaren Geister in den Umkleide nach deren persönlichen Erfahrungen und einer Note zwischen 1 und 10 befragt. Und der Sieger ist: Steve Stricker! Der 50-Jährige aus Wisconsin punktete durch seinen Umgang mit Menschen, sein Charity-Engagement und nicht zuletzt durch seine Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft. Platz zwei belegt Brandt Snedeker vor Rickie Fowler und Matt Kuchar, die sich Rang drei teilen. Direkt dahinter kommt mit Graeme McDowell der erste Europäer.

Jüngster Ass-Schütze in viertältestem Club

Jugend forsch: Die Bruntsfield Links Golfing Society nahe Edinburgh in Schottland bezeichnet sich als viertältesten Club der Welt und hat jetzt den jüngsten Ass-Schützen seiner 256-jährigen Geschichte. Jack Dunn ist sechs Jahre alt und erzielte das Hole-in-one auf dem 122 Meter langen Loch 7 mit seinem Driver. Jack übt übrigens am liebsten mit seinem vierjährigen Bruder Angus im Garten der Familie und nennt Rory McIlroy und Andrew „Beef“ Johnston als Vorbilder. So entstehen Talente…

9.485 Golfer wollen zur US Open

Offene Meisterschaft: 9.485 Golfer, Professionals und Amateure mit einem Handicap von maximal 1,4, bewerben sich heuer um die Teilnahme bei der US Open, die vom 15. bis 18. Juni in Erin Hills/Wisconsin ausgetragen werden. Das ist die fünfthöchste Anzahl von Qualifikationsaspiranten. Den Rekord hält das Jahr 2014 mit Pinehurst No.2, als 10.127 Aktive teilnehmen wollten und am Ende Martin Kaymer triumphierte.

Die schnellsten Bälle im Sport

Geschwindigkeitsrausch: „Zeit online“ hat die schnellsten Bälle im Sport grafisch dargestellt. Golf ist auch dabei, und zwar an Nummer zwei:

Trump verteidigt präsidiale Golfrunden

Verteidigung: Nach 100 Tagen im Amt wird US-Präsident Donald Trump auch wegen seiner 16 bislang gespielten Golfrunden stark kritisiert. Vorgänger Barack Obama spielte in dieser Phase seiner Amtszeit gerade ein Mal. Trump sagt dazu: „Es gibt nichts, worum ich mich gerade weniger kümmere, als um Golf.“ Er besitze nun mal 17 Anlagen, spiele aber nicht jedes Mal Golf, wenn er sich dort aufhalte. In einem Zeitungsinterview sprang auch einer seiner Söhne für den Vater in die Bresche: „Wenn du mit jemandem in einem Golfcart sitzt, kannst du trotz kultureller Unterschiede oder sprachlicher Barrieren eine gute Zeit haben und ein Verhältnis aufbauen, wie du es an einem Bürotisch niemals könntest“, sagte Eric Trump dem „Irish Independent“.

Genialer Bunkerschlag

Zum Schluss: Einer aus der Serie „Eigentlich unmögliche Schläge“. Beim Besuch von Royal County Down in Nordirland findet sich US-Golfarchitekt Ian Andrew in einem der struppigen Bunker des berühmten Linkskurses wieder. Wie sich Andrew aus der misslichen Lage befreit, ist sehenswert:


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