Back Nine

Spaßbremse: Player zweifelt an Bernhard Langers Majorrekord

29. Mai. 2017 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Gary Player hätte gern seine Senior-Open-Siege als Majortitel anerkannt. (Foto: Getty)

Gary Player hätte gern seine Senior-Open-Siege als Majortitel anerkannt. (Foto: Getty)

Die Golfwelt zieht wieder mal den Hut vor Bernhard Langer, nur einer erweist sich als Spielverderber: Gary Player, der ohnehin gern den Besserwisser gibt, bestreitet, dass der deutsche Altmeister mit dem Gewinn der Senior PGA Championship nunmehr alleiniger Major-Rekordler des Ü50-Zirkels ist. Vielmehr müsse sich Langer die Bestmarke für neun Senior-Majors immer noch teilen – und zwar mit Player selbst. Der Südafrikaner reklamiert seit Jahren, dass seine Siege bei der Senior Open Championship 1988, 1990 und 1997 als Majors zählen, doch PGA und Champions Tour werten die Senior British Open erst seit 2003 als Grand-Slam-Turnier. „Das Masters war 1934 auch noch kein Major, und dennoch zählt jeder Masters-Sieger als Majorgewinner“, sagt Player, neunfacher Majorsieger und Inhaber des Karriere-Grand-Slams auf der regulären Tour. Am besten, Bernhard Langer spielt einfach so erfolgreich weiter, zum Beispiel bei der US Senior Open Ende Juni, und gewinnt sein zehntes Major. Dann hat die „liebe Player-Seele“ endlich Ruh‘.

Alex Noren und die Familien-Formel

Erfolgsrezept: Mit dem Titel bei der BMW PGA Championship in Wentworth und seiner 62er Fabelschlussrunde ist Alex Noren endgültig in der Weltspitze angekommen. Dabei bringt der 34-jährige Schwede den Karriereschub seit 2016 mit fünf seiner insgesamt neun Tour-Siege auf eine simple Formel, die sehr viel mit seiner künftigen Frau Jennifer Kovacs und dem achtmonatigen Töchterchen Iris zu tun hat: „Früher war ich sauer, wenn ich schlecht gespielt habe. Mein ganzes Leben bestand nur aus Golf. Mittlerweile habe ich eine Familie und weiß nun, was wirklich wichtig ist. Das macht die Siege weniger bedeutend und die Niederlagen weniger schlimm.“

McIlroy lässt auch das Nicklaus-Turnier aus

Absage: Rory McIlroy lässt auch das Memorial Tournament von Jack Nicklaus in Muirfield Village sausen, um seinen Rippen-Ermüdungsbruch auszukurieren. Der vierfache Majorsieger hatte sich nach seinem geteilten 35. Platz bei Players Championship einer Tomographie unterzogen, um eine neuerliche Verletzung auszuschließen, und schon den Start bei der BMW PGA Championship in Wentworth abgesagt. „Der Fokus ist nun darauf ausgerichtet, zur US Open wieder vollständig gesund zu sein“, heißt es in einem Statement des McIlroy-Managements.

Sportsmann Els gibt sich zwei Strafschläge

Regelgerecht: Ernie Els hat sich bei der BMW PGA Championship mal wieder als echter Sportsmann erwiesen. Während der ersten Runde auf dem West Course von Wentworth musste der Südafrikaner seinen Ball nahe dem 12. Grün zwecks Untersuchung aufheben. Soweit alles gut, Els chippte die Kugel anschließend aufs Grün. Nach der Runde aber ging „The Big Easy“ zu Chefreferee John Paramor und kreidete sich selbst zwei Strafschläge an – weil er das Gefühl hatte, den Ball nicht exakt an dieselbe Stelle zurückgelegt zu haben. „Es hat sich irgendwie nicht richtig angefühlt, wie der Ball vom Schlägerblatt ging. Er kam einfach zu gut raus.“ Obwohl Paramor klarstellte, dass der Ball lediglich so nahe der ursprünglichen Stelle wie möglich platziert werden müsse, blieb Els bei seiner Selbstanklage: „Ich hätte mich sonst nicht wohl gefühlt. Tief in meinem Inneren wusste ich, dass der Ball nicht so lag, wie er vorher gelegen hatte.“ Hut ab!

Zwei Strafschläge für Fahrt zum WC

Regelunsinn: Bei den nordamerikanischen Uni- und College-Meisterschaften auf dem Platz von Rich Harvest Farms in Illinois wurden die Golferinnen Sarah Cho und Kelly Nielsen mit je zwei Strafschlägen belegt, weil sie während ihrer Runde mit einem Cart zur Toilette gefahren waren. Gemäß der NCAA-Regeln ist Benutzung eines Carts während der Runde ohne ausdrückliche Genehmigung grundsätzlich verboten, egal wofür…

Weitenjäger scheitert bei Tour-Debüt am Cut

Länge ist nicht alles: Der zweimalige Long-Drive-Weltmeister Jamie Sadlowski hat beim Dean & Deluca Invitational mit einer Sponsoreneinladung sein Debüt auf der PGA Tour gegeben. Im Colonial Country Club in Texas reichte es aber mit +10 nach zwei Runden nicht fürs Wochenende. Zur Ehrenrettung des 28-jährigen Kanadiers, der fürs reguläre Golf seine Karriere als Abschlagsspezialist aufgegeben hatte, sei gesagt, dass er sich in guter Gesellschaft befand. Zu den Cut-Opfern gehörten u. a. Jason Dufner, Bryson DeChambeau, Hunter Mahan und James Hahn.

Frust bei Jiménez und Zach Johnson

Die Aussetzer des Wochenendes: Bei der Senior PGA Championship lässt Miguel Ángel Jiménez seinen Frust über einen verpassten Putt am Spielgerät aus, und in Runde drei des Dean & Deluca Invitational wird der gläubige Christ Zach Johnson auf die Uhr genommen, verliert für einen Moment seinen Frieden mit Gott und der Welt und verstreut in einem Wutanfall den Inhalt seines Bags neben dem Grün:

Lebensunterhalt durch Golfcart-Diebstahl

Diebesbande: Der Polizei von Sumter County in Florida ist ein Gang von Golfcart-Dieben ins Netz gegangen. James Logan (34), Heather Senn (29) und Johnny Hurst III (35) sollen pro Monat rund 30 Carts aus Golfanlagen, Hotels und Pensionärs-Wohnanlagen gestohlen und verkauft haben. Logan bezeichnet, hatte sich offenbar auf hochwertige Gefährte spezialisiert, die er mit Hilfe seiner Komplizen für 600 und 1.200 Dollar pro Cart verscherbelte. Eine Resozialisierung scheint übrigens fraglich. Logan bezeichnet sich selbst als „Berufsverbrecher“: Zur Sicherung seines Lebensunterhalts habe er „keine andere Wahl, als auch weiterhin zu stehlen“.

Aus dem Sand in die Hand…

Zum Schluss: Einlochen aus dem Bunker soll schwierig sein? So geht‘s!


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