Back Nine

Spekulation um Wechsel: Justin Rose demnächst mit Schlägern von Honma?

05. Nov. 2018 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Justin Rose steht Medienberichten zufolgen vor einem spektakulären Ausrüsterwechsel. (Foto: Getty)

Justin Rose steht Medienberichten zufolgen vor einem spektakulären Ausrüsterwechsel. (Foto: Getty)

Da bahnt sich was an: Der US-TV-Sender „Golf Channel“ spekuliert sehr eindeutig und aus ebenso vertrauenswürdiger wie vertraulicher Quelle darüber, dass im Profibereich ein spektakulärer Ausrüster-Wechsel ansteht. Demnach soll Justin Rose, der gerade mit der Titelverteidigung bei der Turkish Airlines Open wieder den Sonnenplatz der Weltranglisten übernommen hat, TaylorMade den Rücken kehren und im kommenden Jahr mit Schlägern der japanischen Edelschmiede Honma zu Werke gehen. Im Forum des Portals „GolfWRX“ finden sich ebenfalls entsprechende Hinweise aus Spielerquellen, und aus gut unterrichteten Kreisen kommen zudem Gerüchte, dass Honma eine bedeutende Personalie vorbereitet.

Der Wechsel des englischen Olympiasiegers, der wie kaum ein anderer Profi mit der einstigen Adidas-Tochter verheiratet war, die 2017 an die Beteiligungsgesellschaft KPS Capital Partners verkauft wurde, wäre wahrlich ein Paukenschlag. Es würde aber zu den Bestrebungen von Honma passen, sich neben dem Luxussegment auch mit deutlich erschwinglicheren Premiumprodukten wie der neuen „T//World 747“-Serie breiter im US- und im europäischen Mark zu positionieren. Ein weiteres Indiz für den Rose-Wechsel ist sicherlich auch in der Person von Mark King begründet. Der Manager war 30 Jahre lang bei TaylorMade und schließlich CEO des Unternehmens und fungiert nach einer kurzen Auszeit mittlerweile als Berater von Honma Golf. Mehr noch soll King laut „GolfWRX“ der Kopf hinter den nordamerikanischen Expansionsstrategien der Manufaktur aus Sakata sein.

DeChambeau puttet künftig mit Flaggenstock

Profiteur: Neues von Golf-Tüftler Bryson DeChambeau. Der Texaner, der gestern bei der Shiners Hospitals for Children Open in Las Vegas seinen vierten Sieg binnen zwölf Turnierstarts feierte, hat die Änderungen in den Golfregeln für 2019 genauestens analysiert und schon Nutzbares gefunden. Er erklärte, künftig beim Putten auf dem Grün den Flaggenstock im Loch zu lassen, da eine Berührung ab 2019 nicht mehr strafbar ist. Allerdings macht DeChambeau auch dabei seinem Spitznamen „Verrückter Wissenschaftler“ alle Ehre, denn beileibe nicht jeder Pin bleibt stecken: „Das hängt vom COR des Flaggenstocks ab,“ sagte der Mann mit der Ben-Hogan-Kappe, „vom Schwingungs-Koeffizienten.“ Also vom Trampolineffekt. Die Flaggenstöcke bei der US Open beispielsweise sind dicker und aus Metall, „die nehme ich heraus“. Die Fiberglas-Stangen bei den regulären Tour-Events will DeChambeau indes stecken „und den Ball bei Bedarf dagegen ,bouncen‘ lassen“. Na dann…

Ryder Cup 2022: Auftakt im Kolosseum von Rom

Historische Stätte: Was für eine Bühne! Die European Tour spielt mit dem Gedanken, die Eröffnungszeremonie für den Ryder Cup 2022 im Kolosseum von Rom abzuhalten, das zwischen 72 und 80 nach Christus errichtet wurde und nach wie vor das größte jemals gebaute Amphitheater der Welt ist. Während die Ruine als Kulisse für die Auftaktveranstaltung zum Kontinentalduell natürlich unberührt bleibt, nimmt die notwendige Sanierung des Platzes Marco Simone im Norden von Italiens Hauptstadt unter Beteiligung der Tour-Tochter European Golf Design allmählich Fahrt auf, ist aber dennoch deutlich hinter dem Zeitplan. „Es gab nie den geringsten Zweifel an der Unterstützung der italienischen Regierung“, betonte Tour-Boss Keith Pelley am Rande der Turkish Airlines Open. „Aber wir sind mit dem Golfplatz unstreitig spät dran und unsere Zeitpläne sind nunmehr ziemlich stramm, zumal wir vor dem Ryder Cup noch mindestens eine Italian Open über den ,neuen‘ Kurs austragen wollen.“

Mutter bewegt Ball, Tochter disqualifiziert

Affenliebe: Überehrgeizige Eltern sind ein Phänomen im Sport, nicht zuletzt im Golf, eine Menge Spielerinnen und Spieler könnten davon ein Lied singen. Ganz problematisch freilich wird‘s wenn mittelbar oder unmittelbar ins Geschehen eingegriffen wird, so wie beim chinesischen Jungstar Haotong Li, dessen Mutter bei der Open de France 2017 einen im Frust weggeworfenen Putter aus dem Teich fischte. Auf der Quali-Serie für die LPGA wurde nun am vergangenen Freitag Doris Chen disqualifiziert, weil sie im Pinehurst-Resort einen Ball gespielt hatte, den ihre Mutter Yuh-Guey Lin, die als Zuschauerin mitlief, zuvor aus dem Aus zurück „ins Feld“ befördert hatte. Ein Anwohner hatte die Aktion am Rand der Bahn 17 des Kurses Nummer 7 beobachtet und gemeldet. Chen – in Taiwan geboren und 2014 NCAA-Champion – hatte den mütterlichen Einsatz selbst nicht gesehen, wurde aber über den bewegten Ball informiert, entschied sich, die Kugel dennoch zu spielen und verletzte damit Regel 15-3. Ihre Mutter habe versichert, den Ball nicht oder allenfalls unabsichtlich berührt zu haben, sagte Chen anschließend und nahm außerdem via Twitter wortreich Stellung: „Ich wusste nicht, dass der Ball zuvor ,out of bounds‘ war, daher habe ich ihn gespielt wie er lag.“

Rory McIlroy will auf der PGA Tour mitreden

Engagement: Rory McIlroy will mitreden. Der Nordire plant, sich 2019 ins Players Advisory Committee (PAC) der PGA Tour wählen zu lassen, das als Spieler-Gremium den Tour-Commissioner Jay Monahan und seine Direktoren berät. „Rors“ möchte gern stärker in die Entscheidungen involviert werden, die für die Tour getroffen werden: „Es wäre klasse, unmittelbar dabei zu sein, zu erfahren, was los ist, und selbst Einfluss zu nehmen.“ Der 16-köpfige Spieler-Beirat steht kommendes Jahr unter dem Vorsitz von Jordan Spieth, der Davis Love III ablöst.

Tom und Jerry auf dem Golfplatz

Fundstück: Wenn die Comic-Helden Tom und Jerry sich dem cholerischen Kater Sylvester und seinem Golfspiel widmen, dann muss man diesen Klassiker, entdeckt auf Facebook, einfach bringen! Was hiermit getan ist, viel Spaß beim Anschauen:

Tour-Chef Pelley steht zum Saudi-Turnier

Fragezeichen: Der Kalender für die neue Saison der European Tour ist kaum draußen, da spielt schon die Politik rein. Im Fokus steht das neue Turnier im Januar in Saudi Arabien vor dem Hintergrund der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im Konsulat des Königreichs in Istanbul. Das mit 3,5 Millionen Dollar dotierte „Saudi International“ soll den ersten Durchgang des Desert Swing beschließen und folgt unmittelbar auf Abu Dhabi und Dubai. „Wir werden die Situation weiterhin beobachten“, sagte Tour-Chef Keith Pelley, bekräftigte indes, dass „das ,Saudi International‘ nach wie vor auf unserem Terminplan steht“ und vergaß auch nicht zu betonen, dass „der Mittlere Osten für die European Tour sehr wichtig“ ist.

GolfSixes ist bei englischen Kids ein Renner

Erfolgskonzept: GolfSixes startet durch. Das von der European Tour implementierte und – noch unlängst beim Ryder Cup – stark propagierte neue kurze Turnierformat für Zweierteams über sechs Löcher erfreut sich in England größter Beliebtheit. Seit Mai läuft auf der Insel die „GolfSixes League“ für den Nachwuchs, und die Kids sind Feuer und Flamme. Mittlerweile gibt es 24 regionale Ligen in 22 UK-Countys, mit rund 1.500 jungen Teilnehmern aus 112 Clubs, davon 30 Prozent Mädchen. Sechs dieser Ligen sind so erfolgreich, dass sie eigene Winter-Ligen starten. 2019 kommen auch Schottland und Wales mit eigenen Ligen dazu. Das Projekt wird von den Golfverbänden getragen und vom R&A finanziell unterstützt; es beweist, dass Golf sehr wohl innovativ sein kann. Also, neue Spielformen braucht das Land!

Wenn mit einem Schlag alle Bälle fliegen

Das Letzte! Zu diesem etwas verunglückten Auftritt auf der Driving Range muss man eigentlich nicht viel sagen – außer vielleicht: Na, super, typisch Montag. In diesem Sinne eine gute Woche!


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