Tiger Woods

Tiger Woods: Jahresauftakt bei Wüsten-Party

09. Jan. 2015 von Tobias Hennig in Köln, Deutschland

Tiger Woods kehrt womöglich auf die große Bühne der Waste Management Phoenix Open zurück. (Foto: Getty)

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Tiger Woods' hat es spannend gemacht, aber jetzt ist es bestätigt: Der Golfstar wird nach 14 Jahren zur Waste Management Phoenix Open zurückkehren und dort seinen Saisonauftakt spielen.

Vorher wurde lange gemunkelt, ob Woods das Turnier antreten würde oder nicht. Golf.com beispielsweise wies auf einen Informanten aus dem Umfeld der Organisatoren des Turniers hin, der gesagt habe, Woods hätte bereits einen Mietwagen für die Turnierwoche gebucht. Auf der Teilnehmerliste des Events fehlte sein Name jedoch bis dato. Auch die Veranstalter konnten keine offizielle Bestätigung seiner Teilnahme geben.

Waste Management Phoenix Open oder Super Bowl?

Einer zweiten Quelle zufolge hätte Woods sich für die Zeit des Turniers vom 29. Januar bis 1. Februar bereits ein Zimmer im örtlichen Four Seasons Resort gebucht. Auch hier fehlte jedoch die offizielle Bestätigung; die Hotelleitung verweigerte jeglichen Kommentar. Nicht eindeutig waren diese Hinweise, weil sie auch mit der Austragung des Super Bowls in Zusammenhang hätten stehen können, der am 1. Februar am anderen Ende der Stadt ausgetragen wird. Nun hat Woods den Spekulationen jedoch ein Ende bereitet:

Legendäres Hole-in-One vor Traumkulisse

Die Waste Management Phoenix Open gehört zu den zuschauerstärksten Events auf der PGA Tour. Allein am 16. Loch, an dem Woods 1997 ein legendäres Hole-in-One spielte (siehe Video), finden mittlerweile 16.000 Zuschauer Platz. Das Loch ist auch als "Party-Hole" bekannt. Letztes Jahr zählten die Organisatoren mehr als eine halbe Million Zuschauer an den vier Turniertagen. Allein die dritte Runde am Samstag wollten 190.000 Fans live verfolgen.

Woods hat das Turnier im TPC Scottsdale zuletzt vor 14 Jahren, im Jahr 2001, bestritten. Denn er hat nicht nur gute Erinnerungen daran: Damals warf ein ungestümer Zuschauer eine Orange aufs Grün, während Woods puttete. Zwei Jahre zuvor hatte ihn ebenfalls ein Fan gestört. Als dieser später von der Security kontrolliert wurde, stellte sich heraus, dass er eine Schusswaffe bei sich trug.

Veränderung in der Turnierplanung

Normalerweise startete Woods in den letzten Jahren bei der Farmers Insurance Open eine Woche später in die Saison. Doch seit seiner schweren Rückenverletzung und der PGA Championship im August 2014 hat der 39-Jährige nur die von ihm selbst veranstaltete Hero World Challenge gespielt. Ein handfestes Argument also, dieses Jahr eine Woche früher einzusteigen und damit mehr Vorbereitungszeit auf das Masters im April zu haben.

Nummer 15 in 2015?

Doch ist Woods tatsächlich schon 2015 der 15. Major-Sieg zuzutrauen? Nur wenige Wettkämpfe bestritt der Tiger im vergangenen Jahr und wohin man schaut, man findet Baustellen in seinem Spiel. Zwar hat er mit Chris Como einen neuen Schwungtrainer, doch bei der Hero World Challenge offenbarte er eklatante Schwächen.

Laut Statistik ist Woods in Bereichen, die er vor wenigen Jahren noch anführte, mittlerweile ins Mittelmaß abgerutscht: Ob Greens in Regulation, Puttstatistiken, Schlägerkopfgeschwindigkeit oder lange Löcher, zu seinen besten Zeiten dominierte er alles. Nun hat sich die Zahl seiner Schlaggewinne durchs Putten innerhalb der letzten fünf Jahre halbiert, der Mut an den Par-5-Bahnen hat ihn verlassen und er schlägt gut 15 km/h langsamer ab. Woods trifft nur noch halb so viele Putts aus einer Entfernung von 30 Yards (27,5 Meter) und mehr.

Die Fans von Tiger Woods und jene, die daran glauben, er werde den Jack-Nicklaus-Rekord noch brechen, haben große Erwartungen an 2015: Ein Tiger-Sieg beim Masters wird allgemein von Experten und Journalisten als am wahrscheinlichsten bewertet, denn da war Woods in den vergangenen Jahren am nächsten dran. Sieben Top-Ten-Platzierungen hat er dort seit seinem letzten Sieg in Augusta 2005 erreicht. Zudem findet er mit neuem Trainer, gesundem Rücken und geordneten privaten Verhältnissen vielleicht in diesem Jahr in den "Tunnel" zurück, der ihn schon zu 14 anderen Majorsiegen geführt hat.

Der Meister hält sich bedeckt

Bei allem was über ihn geschrieben und gesagt wird, hält sich der 14-fache Major-Sieger selbst zurück. Vor Weihnachten veröffentlichte er ein Statement auf seiner Hompage, in welchem er vor allem seinen Gesundheitszustand in den Vordergrund rückte, mit dem er nun wieder sehr zufrieden sei. Dennoch gab er zu: "Ich hatte in den letzten eineinhalb Jahren mit meinem Rücken zu kämpfen. Und obwohl ich 2013 noch fünf Turniere gewann, spielte ich doch auf gut Glück. Dadurch wurde ich stetig schlechter."

Tiger Woods Privatinsel (Foto: Vladi Private Islands)

Tiger Woods angebliche Privatinsel in Schweden. (Foto: Vladi Private Islands)

Update: Verkauft Tiger Woods sein Eiland?

Woods wird weiter an der Rückkehr zur alten Stärke arbeiten und entledigt sich dabei angeblich auch privater Altlasten. Eine Insel im schwedischen Mälarsee, rund eine Autostunde von Stockholm entfernt, steht zum Verkauf. Die Makler der Insel gaben gegenüber dem britischen Telegraph zu Protokoll, die Insel habe bisher Tiger Woods gehört, der sie nach seiner Scheidung von Ex-Frau Elin Nordegren nun verkaufen wolle.

Laut dem Exilgolfer und einer schwedischen Zeitung ist diese Behauptung jedoch falsch. Die Insel gehöre nicht Tiger Woods, sondern einem schwedischen Millionär, der die Insel nach vier Jahren vergeblichen Feilbietens nun noch einmal zu einem geringeren Preis anbiete. Wie es zu der fälschlichen Behauptung um Tiger Woods kam, ist noch nicht bekannt, das Makler-Büro hat sich dazu nicht geäußert. Einen raffinierten Marketing-Coup zu unterstellen, wäre wohl vorschnell, aber dem Angebot hat es nie dagewesene Aufmerksamkeit gebracht: Weltweit haben Medien über die schwedische Insel mit den Golf-Abschlägen und der Jagdhütte geschrieben. Wenn sie sich jetzt nicht verkauft, kann Tiger Woods sie eigentlich auch geschenkt bekommen.

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