Golf-Equipment

Titan Golf Wedges – Interview mit einem der Gründer

15. Mrz. 2019 von Johannes Gärtner in Köln, Deutschland

Wie Yin und Yang vereinen die Wedges von Titan Golf Spin, Haltbarkeit und Kontrolle. (Foto: Titan Golf)

Wie Yin und Yang vereinen die Wedges von Titan Golf Spin, Haltbarkeit und Kontrolle. (Foto: Titan Golf)

Titan Golf ist als Wedge-Hersteller eingestiegen und entpuppt sich immer mehr zu einer echten Erfolgsidee. Im vergangenen Jahr wurde das Angebot um einen Putter aus dem 3-D-Drucker erweitert. Wer alles Gewöhnliche hinterfragt und komplett neu auslegt, weckt natürlich unser Interesse, sodass wir uns einen der Gründer, Jürgen Mehrtens,  einmal im Interview zur Brust genommen haben.

Golf Post: Wie und wo hat alles begonnen?

Mehrtens:  Begonnen hat alles im Jahr 2012, als ich mit einer meines Erachtens spannenden Geschäftsidee Herrn Eisenmenger - einen Freund meiner Eltern - konsultierte. Nachdem er mir in kürzester Zeit klar gemacht hat, dass meine Idee wenig Erfolg mit sich bringen würde, fingen wir an, uns über Golfschläger, unserer beider großen Leidenschaft, zu unterhalten. Er erzählte mir, dass ihm bei einer Runde mit einem Golf-Profi auffiel, dass dieser seine Schläger absichtlich oxidieren, also rosten ließe, um eine rauere Oberfläche zu erhalten. Das erklärte Ziel war mehr Backspin.

Sodann erzählte mir Klaus, der seit Jahrzehnten für viele große deutsche Industrieunternehmen Beschichtungen entwickelt, dass er auf Grundlage dieser Erkenntnis eine Beschichtung für Golfschläger entwickelt habe, die deutlich mehr Backspin generieren könne und zusätzlich für mehr Haltbarkeit sorge! Ich war sofort Feuer und Flamme und bat meinen damaligen Mitbewohner Ben Parker (Golf-Pro; Anm. d. Redaktion), die Beschichtung ausgiebig zu testen. Ben war bereits nach den ersten Schlägen überzeugt und erkannte einen signifikanten Unterschied.

Dann gründeten wir eine kleine Firma und fingen neben dem Studium und Bens Karriere an, zu forschen und zu experimentieren, um die Beschichtung zu verbessern. Nachdem die Rezeptur für die endgültige Beschichtung stand, wurde dann im Mai 2018 mit der Aufnahme von Jasper Reidel und Lukas Kahl die Titan Golf GmbH gegründet.


Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Titan Golf (@titan_golf) am


Golf Post: Wieso wolltet Ihr unbedingt Eure eigenen Wedges produzieren?

Mehrtens: Mit der Zeit kamen erste Anfragen von Kunden, die unsere Beschichtung testen wollten. Wir beschäftigten uns über Jahre mit Wedges und neuen Innovationen. Uns ist ziemlich schnell aufgefallen, dass die großen Marken im Wedge-Bereich seit Jahren keine Innovationen mehr bringen und das unsere Beschichtung auf einem eigens konzipierten Wedge ein Kracher werden könnte. Wir fingen an, uns intensiv mit dem Schlägerkopfbau auseinanderzusetzen, knüpften erste Kontakte zu Produzenten und führten erste Gespräche mit Ingenieuren.

Golf Post: Wie war der Prozess mit den ersten Prototypen und ab wann wusstet Ihr, dass Euer Vorhaben gelingt?

Mehrtens: Heutzutage ist es natürlich sehr einfach, Produkte in China zu bestellen. Wie man auch an vielen anderen Start-Ups sehen kann, kannst du heute über Alibaba und Co. innerhalb weniger Wochen beispielsweise einen Ball mit eigenem Branding bestellen, der den Bällen der Top-Hersteller in wenig nachsteht. Und so fingen wir auch mit unseren ersten Schlägern an, mussten dann aber aber relativ schnell einsehen, dass die Qualität dieser ersten Prototypen nicht unseren Ansprüchen entsprach.

Über gute Bekannte in Asien kamen wir in Kontakt mit unserem heutigen Produzenten, der von unserer Idee und unserem jungen Start-Up sehr angetan war und unsere Vision teilt, die Golf-Equipment-Industrie durch neue Innovationen zu revolutionieren. Mit ihm ist es uns möglich eine hervorragende Qualität, exakt nach unseren Vorstellungen, produzieren zu lassen.

Als wir diese Köpfe das erste Mal in der Hand hielten war uns allen klar, dass wir unserem kleinen Vorhaben die Equipmentwelt zu revolutionieren zumindest eine realistische Chance einräumen sollten!

Golf Post: Wie erzeugt die Schlagfläche so viel mehr Spin, als eine marktübliche?

Mehrtens: Durch unsere Beschichtung bleibt der Ball im Treffmoment eine tausendstel Sekunde länger auf der Schlagfläche kleben. Dadurch ensteht mehr Reibung und zwangsläufig auch mehr Backspin. Dies gilt auch bei langsameren Schlägerkopfgeschwindigkeiten.

Das Wunderpulver im Hintergrund entfesselt den Backspin bei den Wedges. (Foto: Titan Golf)

Das Wunderpulver im Hintergrund entfesselt den Backspin bei den Wedges. (Foto: Titan Golf)

Golf Post: Der Razorback-Grind soll als Universalhelfer dienen. Wie ist dies möglich?

Mehrtens: Wir sind der festen Überzeugung, dass es am Thema vorbei geht, den Golfspielern und Kunden 10 verschiedene Bounces und Grinds pro Loft anzubieten. Dies verwirrt nur und im Übrigen wird kaum ein Golfer immer bei exakt den gleichen äußeren Bedingungen, geschweige denn mit dem gleichen Schwung spielen. Dies haben wir als Anlass genommen, für jeden Loft ein Bounce/Grind zu entwickeln mit dem grundsätzlich jeder Schwungtyp - egal ob flach oder steil - bei allen Bedingungen gut zu Recht kommen wird. Letztendlich geht es im Golf darum, Fehler und extreme Aussetzer auf dem Golfplatz zu vermeiden. Wir denken, dass unser Ansatz bezüglich Bounce und Grind dazu auf jeden Fall beiträgt.

Golf Post: Wie ist es gelungen, Euch im umkämpften Wedge-Markt zu etablieren?

Mehrtens: Noch wollen wir nicht davon sprechen, dass wir uns etabliert hätten, aber klar ist, dass dies eines unserer kurzfristigen Etappenziele ist und wir nicht mehr allzu weit davon entfernt sind. Wir probieren uns jeden Tag zu hinterfragen wie wir und wie unsere Produkte besser werden können. Um gegen die Big Player eine Chance zu haben, musst du halt einen Tick schneller und kreativer sein. Durch unseren Chef-Erfinder Klaus J. Eisenmenger haben wir in Sachen Kreativität und Innovation ein Ass im Ärmel. Unabhängig davon kann man schon sagen, dass im Golf das "Word of Mouth" Marketing noch einen hohen Stellenwert genießt und sich gute Produkte dadurch sicherlich schneller herum sprechen.

Was ist der schnellste Weg, um eines Eurer Wedges zu kaufen?

Mehrtens: Unsere Wedges sind ganz einfach in unserem Online-Shop auf www.titan-golf.com zu erwerben. Bei Fragen oder Problemen sind wir jederzeit erreichbar.

Golf Post: Was war Dein schönster Moment auf dem Golfplatz mit einem Wedge von Titan Golf?

Mehrtens: Neben vielen tollen Schlägen war mein schönster Moment eine Golfrunde mit zwei guten Freunden, die einen weiteren Freund aus München dabei hatten. Dieser war schon nach dem vierten Loch so begeistert von unseren Wedges, dass er noch vor dem zehnten Abschlag seine neuen Wedges bestellte. Der fast schon kitschige Abschluss auf Loch 18: Er nutzte mein Wedge für einen 60m Pitch und versenkte die Kugel mit Backspin zum Eagle.

Golf Post: Im vergangenen Jahr wurde mit dem Charlie MR-1 Putter auch etwas anderes produziert, neben den Wedges. Dürfen wir uns da in naher Zukunft auf etwas Neues freuen?

Mehrtens: Charlie ist als weltweit erster serienmäßige Putter aus dem 3-D Druck natürlich ein ganz ganz spannendes Projekt gewesen - insbesondere da uns die Entwicklung knapp zwei Jahre gekostet hat und in dieser Zeit einige hochkomplexe Probleme gelöst werden mussten! Es ist unser Ding, zu experimentieren, gute Ansätze aus anderen Industriebereichen zu finden und wenn es Sinn ergibt, in den Golfsport zu übertragen. Daher kann man sich natürlich darauf freuen schon bald neue und natürlich innovative Produkte aus dem Hause Titan Golf zu bewundern!

Schwarz oder Silber? Mittlerweile gibt es die Wedges in diversen Lofts, Bounces und Farboptionen.(Foto: Titan Golf)

Schwarz oder Silber? Mittlerweile gibt es die Wedges in diversen Lofts, Bounces und Farboptionen.(Foto: Titan Golf)

Golf Post: Warum sollte man unbedingt Wedges von Titan Golf im Bag haben?

Mehrtens: Wer 20% mehr Backspin, mehr Kontrolle und eine deutlich längere Haltbarkeit haben will, sollte auf keinen Fall auf unsere Wedges verzichten. Anstatt sich wieder einen neuen Driver zu kaufen, sollten bei der nächsten Investition die Wedges im Vordergrund stehen. Schließlich macht ein normaler Golfer mit diesen deutlich mehr Schläge pro Runde.

Eigene Wedges kann man einschicken

Darüber hinaus bietet Titan Golf einen weiteren Service an. Wer seine Wedges, unabhängig von welchem Hersteller diese sind, mit mehr Spin versehen will, kann diese bei Titan Golf einschicken und bearbeiten lassen. Sie erhalten nach einer gründlichen Reinigung die selbe Prozedur, wie die hauseigenen Wedges und werden ebenfalls zu echten Spin-Monstern. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.titan-golf.com.

Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen
Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen

Feedback