Masters

Masters 2019 im TV: Mehr Schläge von Molinari als Tiger Woods zu sehen

23. Apr. 2019 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland

Francesco Molinari und Tiger Woods beim US Masters 2019. (Foto: Getty)

Francesco Molinari und Tiger Woods beim US Masters 2019. (Foto: Getty)

Tiger Woods' Sieg beim US Masters 2019 machte sich deutlich in den Einschaltquoten des amerikanischen Senders CBS bemerkbar und das, obwohl die Live-Übertragung aufgrund des angekündigten Sturms deutlich früher stattfand als normalerweise. Seit Jahren produziert CBS exklusiv für den Augusta National das Fernsehbild des Masters, das in den USA zusätzlich auf ESPN, aber auch weltweit ausgestrahlt wird.

Rekord-Einschaltquoten am Vormittag

Im Durchschnitt sahen 10,8 Millionen Zuschauer das Finale des Masters 2019. Das ist die höchste Einschaltquote für eine Vormittags-Golfübertragung seit Beginn der Aufzeichnungen vor 34 Jahren. Zuvor hielt das Finale der Open Championship 2000 diesen Rekord, bei der Tiger Woods mit acht Schlägen Vorsprung im Alter von 24 Jahren seinen Karriere-Grand-Slam in St. Andrews vervollständigte, berichtet Golf Digest. Damals sahen im Durchschnitt 8,56 Millionen Zuschauer zu.

Spitzenwerte erreichte der Finalsonntag 2019 mit 18,3 Millionen Zuschauern in dem 15-Minuten-Zeitfenster, in dem Tiger Woods sein fünftes Grünes Jackett gewann. Das ist der höchste Spitzenwert einer Masters-Übertragung seit 2013, als Adam Scott das Turnier im Playoff gewann. Die Übertragung des Finales war die meistgesehene Golfübertragung seit der Finalrunde des Masters 2018.

Selbst die Wiederholung des Finales später am Tag war mit 4,5 Millionen Zuschauern unter den meistgesehenen Golfübertragungen des Jahres auf dem dritten Platz, nur übertroffen von der Liveübertragung der Finalrunde sowie der Live-Übertragung der dritten Masters-Runde am Samstag.

Frühe Tee Times = Weniger Zuschauer beim US Masters 2019

Nichtsdestotrotz machten sich die frühen Startzeiten bemerkbar. Während es bedeutete, dass deutsche und europäische Zuschauer nicht bis mitten in der Nacht ausharren mussten, um Tiger bei seinem großen Sieg zu verfolgen, startete in den USA CBS die Übertragung um 9 Uhr morgens, zumindest an der Ostküste, der letzte Putt fiel um 14:27 Uhr. An der Westküste war es zum Start der Übertragung erst 6 Uhr morgens. Die Fernsehernutzung ist vormittags im Allgemeinen geringer als nachmittags oder sogar zur Primetime, bis in die sich das Finale des Masters in der Vergangenheit schon gezogen hatte. Das erklärt, weshalb die Zuschauerzahl seit 2004 die zweitniedrigste war, die es bei einer Masters-Finalrunde gab, dem Bericht von Golf.com zufolge. Die Einschaltquote beim Masters 2018, das zur regulären Zeit stattfand, war um elf Prozent höher gewesen. Bedenkt man, dass Tigers Sieg bei der Tour Championship 2018 einen neuen Rekord für die Zuschauerzahlen der FedExPlayoffs aufgestellt hat, lässt sich nur spekulieren, um wie viel höher die Zuschauerzahl gelegen hätten, wenn die Finalrunde zur üblichen Nachmittagszeit und sogar Primetime stattgefunden hätte.

Statistik über alle Schläge der Fernsehübertragung

Aber nicht nur die Zuschauerzahlen für das Masters sind interessant. Eine besonders faszinierende Statistik liefert Jeff Haggar, der notierte wie viele Schläge am Masters-Sonntag in der Fernsehübertragung von CBS und damit auch weltweit gezeigt wurden. Aus den so gesammelten Daten ergibt sich beispielsweise, dass in der Finalrunde mehr Schläge von Francesco Molinari gezeigt wurden, als von Tiger Woods. Molinari machte 72 Schläge auf der Runde, von denen 70 im Fernsehen zu sehen waren. Es fehlten lediglich der Annäherungsschlag an Loch 15 und der Abschlag an Loch 17. Plus zwei Strafschläge ergibt das seinen Score von 74. Von Tiger Woods' 70 Schlägen wurde 69 Schläge ausgestrahlt, einzig sein Tap-in-Putt am ersten Loch wurde übergangen.

Gemeinsam mit Brooks Koepka und Tony Finau, von denen jeweils 59 Schläge gezeigt wurden, machten diese vier Spieler 57 Prozent der globalen Fernsehübertragung aus. Xander Schauffele ist auf dem fünften Rang mit 36 Schlägen vertreten. Titelverteidiger Patrick Reed, der weit abgeschlagen in den Sonntag startete, war genau einmal im Bild, als er seine Runde beendete. Dustin Johnson war, obwohl er geteilter Zweiter wurde, nur zehn Mal zu sehen.

Insgesamt wurden an diesem Masters-Sonntag 450 Schläge gezeigt. Auf die gesamte Sendezeit verteilt, diese betrug fünf Stunden und 25 Minuten, ergibt das im Durchschnitt 1,38 Schläge pro Minute. Das ist nach dem Finale des Masters 2017 (1,41 Schläge/Minute) und dem Finale des Masters 2018 (1,39 Schläge/Minute) der dritthöchste Schlagdurchschnitt seit Haggar 2014 begann, diese Statistik zu führen. Erwartungsgemäß wurden die meisten Schläge, 38, von der 18 des Augusta National gesendet, darauf folgt die 5, eines der schwersten Löcher des Platzes, mit 33 Schlägen. Die wenigsten Schläge nahmen die Kameras an Loch 14 auf, nur 14 Schläge gab es dort zu sehen.

Alle Schläge von Tiger Woods beim Masters 2019

Jeden einzelnen Schlag auf Tigers Weg zum Masters-Sieg hat Michael David Murphy in einem Video zusammen geschnitten. So können Sie Tiger Woods' vier Runden beim Masters 2019 gleichzeitig erleben.

Das US Masters traditionell auf CBS

Was die Übertragung des Masters Tournament angeht, haben der Augusta National Golf Club und CBS eine ganz besondere Beziehung. CBS zahlt weniger für die Fernsehrechte, dafür hat der Augusta National die Kontrolle über die Fernsehübertragung, segnet Kommentatoren ab und besteht beispielsweise darauf, dass die Fans "Patrons" genannt werden, das Rough als "Second Cut" bezeichnet wird, nicht über das Preisgeld geredet wird und keine Werbung für andere Fernsehprogramme gemacht wird. Es ist außerdem Tradition, dass die Werbeunterbrechungen minimal gehalten werden. In einer Stunde gibt es während der Masters-Übertragung nur vier Minuten Werbepause. Das von CBS produzierte Live-Bild wird während der Übertragung des Turniers weltweit ausgestrahlt.


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