US Open

„Diese US Open können mehr Spieler als sonst gewinnen“

13. Jun. 2013 von Julian Didszun in Köln, Deutschland

Merion Golf Club: Dichte Roughs umsäumen die engen Bahnen. (Foto: Getty)

Dichte Roughs umsäumen die kurzen, aber engen Bahnen des Merion Golf Clubs. (Foto: Getty)

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Als die United States Golf Association (USGA) bekannt gab, dass die US Open 2013 erstmals nach 32 Jahren wieder Halt im Merion Golf Club nahe Philadelphia macht, entfachte eine große Diskussion. Stimmen behaupten, der Platz sei einem solchen Major nicht gewachsen und die Befürworter dieser Entscheidung halten dagegen und argumentieren mit "In der Kürze liegt die Würze."

Der East Course des Merion Golf Club ist bekannt für seine dichten Roughs. (Foto: Getty)

1981 - 'Platzangst' im Merion Golf Club

Letztmals fanden die US Open vor 32 Jahren im Merion Golf Club statt. Damals wurden 18.000 Tickets regulär und 5.000 gefälschte Eintrittskarten verkauft, sodass die Golfanlage aus allen Nähten platzte. Die Spieler berichteten, dass auf den 51 Hektar klaustrophobische Zustände herrschten.

Daraufhin mieden die Verantwortlichen der US Open den Merion Golf Club bei ihrer Turnierplanung. Doch vor sieben Jahren fiel die Wahl nach 1981 erstmals wieder auf Philadelphia. Sofort meldeten sich kritische Zungen zu Wort, die es für unhaltbar hielten ein Major-Event, mit großem Zuschauerandrang und mächtigen Verkaufszelten wie die US Open, erneut auf dieser Anlage auszutragen. Zudem seien die Bahnen für die heutigen Longhitter auf der Tour viel zu anspruchslos und langweilig. Sie befürchten, dass der Kurs auseinander genommen wird und es extrem niedrige Scores hagelt.

Jack Nicklaus, 18-facher Majorsieger und vertraut mit Merion, hält jedoch dagegen: "Ich denke nicht, dass es darum geht, welchen Score du spielst. Es kommt darauf an, wer der beste Spieler auf dem Platz ist. Meiner Meinung nach ist der Merion ein wundervoller Golfplatz."

"Das Hirn der USGA hätte Merion keine Chance gegeben..."

"Das Hirn der USGA hätte Merion keine Chance gegeben, aber unser Herz aber hat genau das getan", erläuterte Mike Davis, Turnierdirektor der US-Open.

Der Par-70-Kurs ist mit seinen 6.396 Metern wahrlich nicht der Längste in der Tour-Landkarte. Dennoch hat sich der Merion Golf Club sehr viel Mühe gegeben das Flächenproblem zu lösen, um erneut ein Turnier wie die US Open ausrichten zu können. Eine Gruppe von Mitgliedern kaufte ein angrenzendes Stück Land und viele Bahnen wurden in die Länge gezogen. Dennoch messen fünf Par-4-Löcher weniger als 340 Meter und auf acht Bahnen werden die Profis wohl nur ein Wedge in Richtung Fahne schlagen. "Den Driver", so vermutet es Davis, "werden die US Open-Spieler wohl nur an den beiden Par 5s zücken."

Cabrera: "Keiner unter Par nach 72 Löchern"

Der erfahrene Argentinier Ángel Cabrera kennt das Golfgeschäft. Auf der Proberunde mit Marcel Siem prognostizierte er, dass es keine Ergebnisse unter Platzstandard geben werde. Siem gibt ihm Recht: "Das wird eine harte Woche! Da wird meine Geduld getestet."

Die beiden spielen damit auf die sehr schmalen Fairways an, die von extrem dichten Roughs umgeben sind. Mehrere Grassorten miteinander kombiniert, wachsen sie in verschiedenste Himmelsrichtungen und machen allein das Finden der Bälle - ganz zu schweigen vom Herausspielen - zu einer echten Aufgabe. Der Durchschnittsscore von 75,16 Schlägen bei der US Amateur Championship in 2005 zeigt, dass sich der Merion Golf Club gegen junge Longhitter zu wehren versteht.

"Im Merion ging es schon immer um Präzision"

Auch in diesem Punkt pflichtet Mike Davis Jack Nicklaus bei und sieht eine zusätzliche Spannung für die US Open 2013: "Vermutlich können mehr Spieler diese US Open gewinnen, als an einem anderen US Open-Ort."

Auch Brandt Snedeker freut sich auf die Aufgabe im Merion Golf Club: "Es wird eine ganz andere US Open, weil man viele verschiedene Schläger vom Abschlag benutzen muss. Es wird ein großartiger Test."

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