Golf-Equipment

Bob Vokey: „Lass den Bounce für Dich arbeiten“

10. Apr. 2019 von Johannes Gärtner in Frankfurt am Main, Deutschland

Im Gespräch und Fitting mit Bob Vokey war unser Equipment-Redakteur Johannes Gärtner im Frankfurter GC. (Foto: Titleist)

Im Gespräch und Fitting mit Bob Vokey war unser Equipment-Redakteur Johannes Gärtner im Frankfurter GC. (Foto: Titleist)

Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen

Im landschaftlich schön gelegenen Frankfurter Golfclub gab es Besuch von einem hohem Tier, denn Bob Vokey kam samt Entourage zu einem Wedge Workshop und stellte sich anschließend der Presse. Dabei kam unser Redakteur Johannes Gärtner in den Genuss, von einer Legende in der Golfschlägerindustrie gefitted zu werden.

Wenn große Stars zu Kindern werden

"Es ist wie mit kleinen Kindern vorm Süßigkeitenregal", antwortete Vokey auf die Frage, wie die Arbeit mit den Profis aussieht. Alle freuen sich auf Bob, wenn er mit neuen Schlägern daherkommt. Sofort werden die Prototypen begutachtet und selbst die größten Golfer unserer Zeit werden dann ganz hibbelig. "Teilweise komme ich gar nicht richtig zum Erklären", bemängelte der Kanadier, denn Stars wie Jimmy Walker, Jordan Spieth oder Justin Thomas stürzen sich regelrecht auf die neuen Kurzspielhelfer.

Nachdem die Wedges ausgiebig begutachtet und die ersten Probeschwünge durchgeführt wurden, haben die Stars wieder ein offenes Ohr und Vokey die Gelegenheit, seine Ideen hinter den Schlägern zu erläutern. Dann kleben die Protagonisten förmlich an den Lippen, um alle Neuigkeiten zu erfahren, sodass das Optimum für das eigene Spiel herausgeholt wird. Das Feedback und die Zusammenarbeit mit den Pros ist ein wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung.

Für jeden etwas dabei

Bei den aktuellen Titleist Vokey SM7 Wedges werden insgesamt sechs unterschiedliche Grinds angeboten, die allesamt unterschiedliche Spieltypen ansprechen. Manche eignen sich für volle Schläge, andere überzeugen im Bunker und wieder andere sollen einen einfachen Ballkontakt selbst bei extrem harten Boden ermöglichen. Dass man als Hobby-Golfer hierbei schnell den Überblick verliert, ist nicht verwunderlich und geradezu zu erwarten. Deswegen bietet Titleist sogenannte Wedge-Fittings an, die von geschultem Personal in Titleist-Fitting-Zentren oder in Golf-Clubs direkt vor Ort durchgeführt werden.


Aufgrund der Promo-Reise von Bob Vokey hatten wir allerdings eine einmalige Gelegenheit. Denn als Fitter diente Vokey, der seit etlichen Jahren an den Wedges forscht und diese weiterentwickelt. Außerdem tragen sie sogar seinen Namen - und wer, wenn nicht er, kann uns am besten weiterhelfen, die optimalen Wedges zu finden.

Fitting an mehreren Stationen

Zu Beginn stand eine kleine Fragerunde an, um persönliche Vorlieben, Probleme und häufige Fehltreffer bei den bisherigen Wedges zu erörtern. Welche Wedges benutzt man für volle Schwünge? Haben die häufig gespielten Plätze eher harte oder weiche Fairways und wie sieht das Selbstvertrauen im Bunkerspiel aus? Nachdem dies alles geklärt wurde, ging es an die erste Station des Fittings - dem Distance-Gapping.

Idealerweise sollten zwischen den einzelnen Wedges zehn bis fünfzehn Meter Distanz-Unterschied liegen. Dies geschieht normalerweise, wenn man vier bis sechs Grad Loft-Unterschiede in seinen Wedges hat. Am TrackMan und mit nagelneuen Pro V1x Golfbällen bewaffnet, wurden Ball für Ball auf die Driving-Range gehauen. Die Daten und Informationen konnten somit direkt ausgewertet werden. 46° im Pitching Wedge, 50° im Gap Wedge, 55° für das Sand-Wedge und 60° im Lob-Wedge bildeten für den Schwung unseres Redakteurs die idealen Abstände.

Doch damit längst noch nicht genug, denn jetzt ging es an die Grind-Findung. Dazu wurden Gefühl des Probanden und die Divots zur Rate gezogen. Letztere sagen nämlich einiges über den Schwungtyp und den Treffmoment aus. Das individuelle Gefühl darf trotz aller Erfahrungswerte Vokey's und den Daten selbstverständlich auch nicht zu kurz kommen. Da sehr tiefe Divots hervorgerufen wurden, mussten die Grinds mit den hohen Bounces ran.

Diese verhindern ein zu tiefes Eintauchen in den Boden und lassen das Wedge wieder aus der Erde rausspringen. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Profil der neuen Wedges immer schärfer, denn nur noch wenige Modelle kamen für unseren Redakteur in Frage. Die letzten Anpassungen wurden dann rund um das Grün vorgenommen.

Gute Schläge machen, wenn es zählt

Pitches aus 20 bis 50 Metern, Chips und Schläge aus dem Sandbunker standen im letzten Teil des Fittings im Vordergrund. "Das ist der richtige Schläger, nicht wahr?", fragte Vokey nach. Er erkannte das Lächeln, das einem über die Lippen geht, wenn man mehrere gute Schläge mit Spin nah an die Fahne legt. Mit der Zeit ist er auch Menschenkenner geworden und weiß, das Verhalten der Golfer korrekt zu deuten. Er behielt Recht, denn das Gefühl hatte dazu auch bestens gepasst, das Lob-Wedge war gefunden.

Bob Vokey in seinem Element. (Foto: Titleist)

Bob Vokey in seinem Element. (Foto: Titleist)

Die letzte Baustelle waren dann Bunkerschläge. Da der Schwungtyp unseres Mannes vor Ort unter die Kategorie "Digger" - frei übersetzt "Eingräber" - fällt, war wieder Mal ein hoher Bounce von Nöten. Schlagfläche auf, Gewicht nach links und ordentlich unter dem Ball durchwischen - die Instruktionen Vokey's fruchteten und ein Ball nach dem anderen flog ohne Probleme über die Bunkerkante auf das Grün. Am besten und einfachsten gelang dies mit dem K-Grind, sodass nun auch die letzte Stellschraube gefunden war.

Finishes und Individualisierung

Damit war jedoch immer noch nicht alles besprochen, denn Titleist bietet eine Vielzahl an optischen Spielereien und Möglichkeiten. Unterschiedliche Finishes sind im Wedge-Markt mittlerweile zum Standard geworden. Jedoch gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, seine Initialien, ein Logo oder einen kleinen Schriftzug in die Rückseite der Wedges stanzen zu lassen. Nachdem dies alles ausgesucht wurde, war das Fitting vorbei - und wir um einige Erfahrungen reicher.

Die Anzahl an unterschiedlichen Wedges ist enorm, sodass wirklich für jeden die perfekte Kombination ermöglicht wird. (Foto: Golf Post)

Die Anzahl an unterschiedlichen Wedges ist enorm, sodass wirklich für jeden die perfekte Kombination ermöglicht wird. (Foto: Golf Post)

"Es ist immer wieder interessant, zu beobachten, denn jeder Golfer benötigt komplett unterschiedliche Schläger. Selten gehen die gleichen Wedge-Kombinationen mal an einem Tag raus", freute sich Bob Vokey. Weil jeder Schwung unterschiedlich ist, jeder andere Präferenzen hat, jeder unterschiedliche Plätze bespielt und jeder divergente Schwierigkeiten hat, ist das Wedge-Fitting so hilfreich. Probieren Sie es aus und lassen auch Sie sich überzeugen.

Hier finden Sie Termine, Orte und weitere Informationen zum Wedge-Fitting.

Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen
Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen

Feedback