British Open 2013

Kaymer und Siem – Deutsches Doppel bei British Open

17. Jul. 2013 von Lars Kretzschmar in Gullane, Schottland

Marcel Siem und Martin Kaymer bei der British Open

Zwei deutsche Hoffnungen bei der British Open: Marcel Siem und Martin Kaymer. Mit unterschiedlichen Voraussetzungen starten sie ins dritte Major der Saison in Muirfield (Foto:Getty)

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Bei der 142. British Open in dieser Woche im schottischen Muirfield wird der deutsche Golfsport mit seinen beiden besten Akteuren vertreten sein, Martin Kaymer und Marcel Siem. Kaymer - aktuell 35. der Weltrangliste - ist bereits frühzeitig angereist, um sich vor Ort bestmöglich auf die Turniertage vorbereiten zu können. Auch Landsmann Siem ist in einer guten Form, die er mit dem geteilten zehnten Platz bei der Scottish Open in der Vorwoche untermauerte.

Martin Kaymer über Planung und Vorbereitung zur British Open

Bei der British Open handelt es sich nicht nur um das älteste noch regelmäßig ausgetragene Golfturnier und das einzige Major in Europa, für Martin Kaymer gibt es noch weitere Anreize dort abzuschlagen. Es sei ein Wettbewerb, bei dem um jeden Schlag gekämpft werden müsse. "Im Vergleich zu den anderen, ist es mein Lieblingsturnier", so der 28-Jährige.

Die diesjährige British Open steht allerdings unter ganz anderen Vorzeichen, als man es am Austragungsort Schottland sonst erwarten würde. Es wird in dieser Woche kein typisch schottisches Wetter geben. Die Vorhersage spricht gar von viel Sonne, nur leichtem Wind und trockenen Bedingungen bei voraussichtlich 19 bis 25° Celsius. "Es könnte also eine etwas andere British Open werden, als die vergangenen, die ich gespielt habe", sagte Martin Kaymer zu Beginn der Woche. Apropos vorherige Auftritte: Der Mettmanner schlägt zum sechsten Mal in Folge auf der Insel ab. Das beste Ergebnis erreichte er vor drei Jahren, als es mit sechs unter Par zum geteilten siebten Platz reichte. Ein paar Wochen später folgte dann sein Sieg bei der PGA Championship.

British Open - die große Unbekannte

Ausgerechnet ans vergangene Jahr wird sich der junge Deutsche jedoch vermutlich nicht so gerne zurückerinnern. Nach verpasstem Cut war er am Finalwochenende zum Zuschauen verdammt. Dieses Abschneiden zeigte, wie schwer die Plätze der British Open tatsächlich zu spielen sind. "Man kann gewisse Dinge planen, manchmal spielt man aber auch Bälle, die nicht zu erwarten sind. Das Wetter spielt eine Rolle und jeder Tag wartet mit neuen Herausforderungen auf." Ein Vergleich zu den anderen großen Turnieren in der Saison ist deshalb nach Kaymers Meinung fast nicht möglich: "Bei den anderen Majors ist es normalerweise der Fall, dass man weiß, was man an jedem der Tage dort erwarten kann, da sich der Platz nicht stark verändert. Hier kann man aber in einer Woche ganz verschiedene Golfplätze bespielen."

Bleibt noch die Frage nach der richtigen Vorbereitung auf einen solchen Wettbewerb. In Muirfield wie auch auf den anderen Plätzen der Open Rota herrschen ganz eigene, erschwerte Bedingungen. "Man kann sich eigentlich nirgendwo anders richtig auf die British Open vorbereiten, als in Großbritannien selbst", ist Kaymers Ansicht. Aus diesem Grund kommt er gerne schon am Wochenende vor der Open Championship auf die Insel und legt dort einige Trainingstage ein. So auch in dieser Woche. Entweder er hat dann die Möglichkeit bereits auf den Turnierplatz zu kommen, ansonsten gibt es im "Land des Golfsports" viele weitere Plätze mit vergleichbaren Bedingungen, um am Ende möglichst vier perfekte Runden zu spielen.

Dabei helfen soll im Übrigen ein neuer Driver seines Ausrüsters, den er in den vergangenen Tagen fleißig testete. Dieser lässt die Bälle wohl flacher fliegen und mehr rollen, als der Vorgänger - ideal bei den trockenen und harten Bahnen in Muirfield.

Marcel Siem: Mit guten Putts zum Erfolg in Muirfield

Der zweite deutsche Starter Marcel Siem hat noch nicht so viel British-Open-Erfahrung wie sein fünf Jahre jüngerer Landsmann. Nach einem geteilten 27. Platz bei seiner Premiere 2010, war er im darauf folgenden Jahr nicht am Start. In der letzten Auflage des traditionsreichen Wettbewerbs ereilte ihn dann das selbe Schicksal wie Kaymer - der verpasste Cut. Für den 33-Jährigen jedoch kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Vielmehr bereitete ihm in der bisherigen Saison die oftmals hohe Zahl von Puttversuchen ernstere Sorgen. "Wieviele Topplatzierungen ich mir in den letzten zwei Monaten mit dem Putten vermasselt habe, ist echt der Wahnsinn", schrieb er kürzlich etwas verzweifelt bei Facebook.

Geburtstag war Auftakt in vielversprechende Woche

Insgesamt kann Siem bisher aber auf eine sehr erfolgreiche Golfsaison zurückblicken. Neben dem Turniersieg bei der Trophée Hassan II in Marokko verbuchte er weitere gute Ergebnisse. Zuletzt gab es mit dem Top-Ten-Platz bei der Scottish Open eine überaus gelungene Generalprobe in der Vorbereitung auf die British Open. Seinen Geburtstag zu Wochenbeginn feierte Marcel Siem dann bereits in Muirfield und beging diesen nach eigener Aussage bei einer "schönen Geburtstags-Proberunde mit Nicolas Colsaerts". Auch der Platz hat es ihm scheinbar angetan: "Was eine Wiese!!!"

Bekommt er im entscheidenden Moment seine Putts unter Kontrolle, wird Marcel Siem durchaus in der Lage sein, auch bei den British Open um eine gute Platzierung mitzumischen. Die Scottish Open sei für ihn immerhin schon ein gutes Startup für die Woche in Muirfield gewesen.

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