Back Nine

DeChambeau macht den Koepka: Zur Techniktüftelei soll nun Stärke kommen

28. Okt. 2019 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Bryson DeChambeau will den Winter für intensives Aufbautraining nutzen. (Foto: Getty)

Bryson DeChambeau will den Winter für intensives Aufbautraining nutzen. (Foto: Getty)

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Dass der moderne, erfolgsorientierte Golfer nicht mehr ohne körperliche Fitness auskommt, wissen wir nicht erst seit den Gym-Einsichten, die Rory McIlroy oder Brooks Koepka gern bieten: Jetzt freilich macht einer „den Koepka“, der sich bislang eher auf die technischen Aspekte des Golfspiels konzentriert hat und nicht von ungefähr den Spitznamen „Mad Scientist“ verpasst bekam: Nach der Shriners Open Anfang Oktober verabschiedete sich Bryson DeChambeau in die Winterpause vom Turniergolf – allerdings mit der Ankündigung, er werde 2020 als „völlig veränderter neuer Mensch“ wiederkommen. Dahinter verbarg sich die Absicht des 26-jährigen Texaners, an seiner Physiologie zu arbeiten, Muskelmasse aufzubauen. Er wolle größer und stärker werden, sagte DeChambeau, um weiter schlagen zu können: „Nicht zwingend massiger, aber halt mit mehr Kraft hinter meinen Schlägen. Das werden vergnügliche anderthalb Monate.“ Jetzt hat er ein paar Fotos der Arbeit mit einem Muskelaufbau-Experten veröffentlicht, die beiden nutzen eine besondere Technik zur Aktivierung der Muskulatur. Man kann überlegen, ob bei DeChambeau schon erste Ergebnisse sichtbar sind, lesenswert sind indes definitiv die Kommentare zum Instagram-Post, beispielsweise der von Phil Mickelson. Natürlich bringt „Lefty“ seine viel gepriesenen Waden ins Spiel …

Japaner feiern Tiger, Woods feiert mit Japanern

Gelungenes Gastspiel: Der Ausflug nach Japan war für Tiger Woods ein voller Erfolg. Nicht nur, dass der 15-fache Majorsieger mit dem Gewinn der Zozo Championship den Rekord von Sam Snead von 82 PGA-Tour-Erfolgen einstellte – Woods wurde im Land der aufgehenden Sonne auch gefeiert wie wohl nicht mal der gerade gekrönte neue Kaiser. Und gab sich selbst gelöst, locker, entspannt, herzlich und begeistert. Hier ein paar Impressionen von den Auftritten des Volkshelden, dessen Selbstnominierung als „Playing Captain“ für das US-Presidents-Cup-Team nun besiegelt sein dürfte:

Manchmal allerdings kann das Interesse an den Aussagen des Tiger auch etwas, sagen wir, zu direkt sein:

PGA Tour: Demnächst Wettschalter auf Turniergelände

Revolution: Die PGA Tour plant die Zulassung von Wettschaltern bei ihren Turnieren, und zwar direkt auf der Anlage. Commissioner Jay Monahan bestätigte entsprechende Überlegungen am Rande der Zozo Championship: „Das gibt den Fans die Möglichkeit, sich noch stärker und über einen noch längeren Zeitraum zu identifizieren und sich noch mehr dafür zu interessieren, was im gesamten Spielerfeld passiert.“ Und natürlich verspricht sich die Tour davon, noch mehr Leute an den Rand der Fairways zu bringen – auch solche, die ein Turnier normalerweise nicht besuchen würden. Sportwetten, erst recht direkt vor Ort, sind mittlerweile in 16 US-Bundesstaaten legal, Tendenz steigend; in fünf dieser Bundesstaaten finden PGA-Tour-Turniere statt. „Wir haben die Wahl, dabei zu sein oder nicht“, sagte Monahan. „Und wir finden es smarter, dabei zu sein.“

Rory McIlroy spielt bei Olympia für Irland

Bekenntnis: Vergessen ist alle olympische Skepsis, mit der Angst vor dem Zika-Virus notdürftig kaschiert – Rory McIlroy wird Olympionike. Der Nordire hat seinen Start beim Turnier der Spiele von Tokio im Kasumigaseki Country Club bestätigt und auch klargestellt, in welchen Farben er unter den fünf Ringen an den Abschlag geht. Der Nordire wird für Irland starten, hätte sich aber auch für Großbritannien entscheiden können. „Es gibt da eine Menge Dinge zu beachten und zu berücksichtigen – Probleme, die andere nicht haben –, aber ich will mir davon nicht das Erlebnis Olympia ruinieren lassen“, sagte „Rors“ dem „Golf Channel“: „Ich freue mich darauf, Teilnehmer der Spiele zu sein, zumal in so einem golfverrückten Land wie Japan.“

Henrik Stenson mit Design-Premiere

Debüt: Henrik Stenson ist jetzt auch ein Golfplatz-Designer. Vor kurzem eröffnete der Schwede den „neuen“ Österåker Golf Club, den er mit seiner Firma Henrik Stenson Golf Design (HSGD) überarbeitet und komplett umgebaut hat; es ist seine Projektpremiere. Das klassische Parkland-Layout von Österåker hat dank der Handschrift des „Iceman“ nun eine Vielzahl von Risk-and-Reward-Elementen. „Ich bin dankbar, dass ich einige meiner Ideen zu Papier bringen und hier zum Leben erwecken durfte“, sagte Stenson vor dem Eröffnungs-Drive.

Royal-&-Ancient-Clubhaus bekommt „Ladies Locker“

Praxisnähe: 2014 hat der Royal & Ancient Golf Club of St. Andrews in einer naturgemäß Aufsehen erregenden Entscheidung seine Mitgliedschaftspolitik geändert und akzeptiert seither auch weibliche Club-Angehörige. Jetzt, fünf Jahre später, schafft man im Home of Golf die entsprechenden baulichen Veränderungen und will Damen-Umkleiden einrichten. Bislang mussten Golferinnen zur Nutzung einer Garderobe auf das Forgan House neben dem 18. Grün ausweichen. Die Erweiterungsmaßnahme um einen „Ladies Locker“ ist Teil einer generellen Renovierung des berühmten Clubhauses, die derzeit in einer frühen Planungsphase ist, noch mit den Mitgliedern abgestimmt wird und mehrere Jahre in Anspruch nimmt.

Ein Rennpferd mit Golfplatz-Vorliebe

Priorität: Golfplatz statt Galopprennbahn – für Rennpferd „Jean Valjean“ war das eine klare Angelegenheit. Bei einem Renntag im englischen Yarmouth bockte der Hengst kurz nach dem Start, warf Jockei Sean Kirrane ab und büxte durch die Reels, die Bahnbegrenzung, auf den benachbarten Golfkurs aus. Der Exkurs währte freilich nicht lange: „Jean Valjean“ wurde kurze Zeit später eingefangen und wieder in die Obhut von Trainer Richard Spence gegeben.

Lahinch opponiert gegen eine Solar-Farm

Lichtscheu: Der Lahinch Golf Club, Schauplatz der diesjährigen Irish Open, liegt im Zwist mit einem Energieversorger. Der nämlich plant auf einem nahe gelegen Areal im irischen County Clare eine Solar-Farm; und Lahinch fürchtet, dass die Golfer vom Glanz der auf die 22.000 Panels einfallenden Sonne oder von Lichtblitzen geblendet werden. Unterstützung kam vom örtlichen Flughafen, der selbiges Risiko für die Piloten anfliegender Maschinen sieht. In einer ersten Entscheidung hat das zuständige Gericht den Einsprüchen stattgegeben und dem Bau der Anlage die Genehmigung verweigert. Die Solaranlage beeinträchtige zudem den ländlichen Charakter der Gegend.

Wetterballon im Golfball-„Hagel“

Zum Schluss: Das passt ein wenig zum Paukenschlag, den Tiger Woods in Japan aufgeführt hat: Der Trickgolfer „Coach Rusty“ aka Ryan Rustand bläst auf der Driving Range einen Wetterballon auf, um ihn danach mit der zerstörerischen Freude zu bearbeiten, die wir damals bei der Behandlung von übrig gebliebenen Kindergeburtstags-Luftballons an den Tag gelegt haben. Peng!

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