PGA Tour

Dove Mountain: Höhen-Design aus der Feder von Jack Nicklaus

18. Feb. 2014 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Karge Landschaft: Der Golfclub at Dove Mountain. (Foto: getty)

Es geht hoch hinaus beim Accenture Match Play – nicht nur, was die Ambitionen der 64 teilnahmeberechtigten Professionals betrifft: The Golf Club at Dove Mountain erstreckt sich in fast 1.000 Metern Höhe durch die Tortolita-Bergkette nördlich von Tucson. Da herrscht dünnere Luft, sportlich wie geographisch. Aber der Designer, kein geringerer als Jack Nicklaus, hat das eingeplant und den Kurs auf stramme 7.180 Meter gestreckt, weil‘s sich im Höhenklima von Arizona tatsächlich um gute 270 Meter kürzer spielt.

Unterbrochene Fairways und kleine Grüns

Der „Goldene Bär“, 18-facher Major-Sieger und mit über 300 Plätzen auch als Golf-Architekt ganz vorne, mag solche Konstellationen: Karger Boden, viel Steine und Sand, nichts, was dem Klischee von unberührter Natur entspricht. Weil er gerne die Raupen anrollen lässt und sich seine Landschaften selber formt. Nicklaus hat das Par-72-Layout eigens für das Accenture Match Play entworfen und 2009 eröffnet, lässt die Grasflächen immer wieder von Geröllstreifen unterbrechen, baute viele Sandhindernisse inklusive Pott-Bunkern mitten in den Fairways sowie kleine, ziemlich bewegte Grüns.

Drei Neun-Loch-Schleifen hat The Golf Club at Dove Mountain, der zum Ritz-Carlton-Hotel gehört; „Saguaro“ und „Tortolita“ werden regelmäßig zum Championship-Kurs zusammen gelegt. Mit zwei weiteren Plätzen (The Gallery und Highland) addiert sich das zu 81 Golflöchern für die rund 2.500 Hektar große Dove-Mountain-Wohnanlage mit ihren mehr als 3.000 Residenzen und Weitsicht über die Sonora-Wüste.

Der richtige Winkel zur Fahne ist entscheidend

Die Match-Play-Duellanten werden dafür wohl keinen Blick haben. Sie sind gut beschäftigt, auf den Fairway-Teppichen zwischen Saguaro- und anderen Kakteen die richtigen Winkel zur Fahne anzupeilen und ihre Bälle entsprechend exakt zu platzieren, eventuell auch mal nur vorzulegen und auf eine kurze Annäherung zu bauen, statt es mit brachialem Long-Hitting zu versuchen. Wenngleich manche Bahn, wie die Par-5-Acht mit ihrem zweigeteilten, winklig angeordneten Fairway oder das Dogleg des ellenlangen Par-4-Schlusslochs mit seiner zur Tribüne geformten Grün-Umgebung, förmlich dazu reizen.

Wasser ist übrigens, verständlicherweise, nicht wirklich im Spiel. Nur „Saguaro“ hat einen Teich, der die Par-3-Drei auf der rechten Seite abschirmt und sich an Loch 4 zwischen Back-Tees und Fairway erstreckt. Wer da allerdings ins Wasser haut, der wird vielleicht auf die dritte Neun-Loch-Schleife verbannt. Die heißt „Wild Burro“, „Wilder Esel“.


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