European Tour

Dubai Desert Classic: Stephen Gallacher schreibt Geschichte

02. Feb. 2014 von Steffen Jüngst in Dubai, VAE

Omega Dubai Desert Classic: Erfolgreiche Titelverteidigung für Stephen Gallacher (Foto: Getty)

Der Schotte Stephen Gallacher schafft als erster Spieler in 25 Jahren die erfolgreiche Titelverteidigung bei der Omega Dubai Desert Classic (Foto: Getty)

Ein hochkarätiges Teilnehmerfeld, ein spannendes Finale - die Dubai Desert Classic boten einen dramatischen Schlussakt. Die Jubiläumsausgabe des Turniers, zum 25. Mal wurde es ausgetragen, hatte es in sich: Gleich fünf Spieler aus fünf Ländern teilten sich die Führung, als der Finaltag in seine heiße Phase ging. Letztlich war es der Schotte Stephen Gallacher, der daraus siegreich hervorging und seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigte.

Marcel Siem mit Achterbahnfahrt

Beim letzten Turnier des Desert Swing waren zu dieser Zeit die beiden deutschen Starter, Marcel Siem und Maximilian Kieffer, bereits lange zurück im Clubhaus. Siem fügte seiner bisherigen Achterbahnfahrt im Emirates Golf Club noch eine weitere Runde hinzu. Nach einem mäßigem Auftakt folgte eine starke zweite Runde, nach einem enttäuschenden Moving Day folgte ein guter Turnierabschluss. Zu Beginn seiner Runde zeigte sich der Ratinger mit drei Birdies auf den ersten fünf Bahnen angriffslustig. Für Ärger bei Siem dürften aber vor allem die beiden Bogeys auf der 14 und 15 gesorgt haben. Mit einer 69 (-3) beendete er das Turnier und platzierte sich mit insgesamt sieben Schlägen unter Par auf T37.

Enttäuschung bei Maximilian Kieffer

Auch Maximilian Kieffer fand mit Birdie am dritten Loch schnell ins Spiel. Doch an der siebten Spielbahn wurde der junge Deutsche zurückgeworfen. Er verpasste das Grün und lochte erst zum Doppelbogey. Letztlich beendete er den Tag mit einer Even-Par-Runde und die Omega Dubai Desert Classic mit insgesamt vier unter Par auf dem geteilten 54. Platz liegend. “Das war ein enttäuschender Abschluss heute, ich bin ziemlich geknickt”, sagte Kieffer im Clubhaus.

Tiger Woods schließt Dubai Desert Classic mit Birdieserie ab

Ähnlich früh wie die beiden Deutschen beendete Tiger Woods seine Finalrunde. Auch der Weltranglistenerste musste wegen seiner Platzierung im Mittelfeld früh aufteen. Nach schwacher Runde schloss er das Turnier immerhin mit drei Birdies in Serie ab. Mit einer 71 (-1) am Finaltag musste Woods aber am Ende mit T41 (-6) leben. Bei seinem siebten Auftritt bei der Dubai Desert Classic - bei keinem anderen regulären European-Tour-Event nahm er öfters teil - hatte er sich wohl deutlich mehr ausgerechnet.

Wird Stephen Gallacher erster Titelverteidiger?

In 25 Jahren Dubai Desert Classic hatte es noch keine erfolgreiche Titelverteidigung gegeben, sollte Stephen Gallacher dies ändern können? Am Moving Day hatte der Schotte alles dafür getan und sich mit einer 63 (-9) an die Spitze gespielt. Doch allzu ruhig konnte der 39-Jährige den Finaltag nicht angehen, dafür war das Teilnehmerfeld zu hochkarätig besetzt. Insgesamt 85 European-Tour-Sieger waren in Dubai gestartet. Neben Woods war auch Henrik Stenson einer der Mitfavoriten auf den Sieg, doch der Schwede hatte sich am Moving Day mit einer 75 aller Siegchancen beraubt. Nach einem starken Abschluss (-4) landete er am Ende auf T28.

Mikko Ilonen mit bester Schlussrunde

Mit 39 Jahren ist Stephen Gallacher ein erfahrener Spieler, doch die Chance auf die historische Titelverteidigung schien ihn anfangs zu lähmen: Zwei Bogeys auf den ersten beiden Spielbahnen, zwei weitere bis zum Ende der Front Nine, auf der er im gesamten Turnierverlauf schon deutlich schlechter zurechtkam als auf der Back Nine. Dadurch lag Rory McIlroy zeitweise in Führung, obwohl er selbst nicht zu seinem Spiel fand. Durch insgesamt vier Bogeys verabschiedete sich der Nordire aus dem Kreis der Siegkandidaten und wurde am Ende geteilter Neunter. Dort tauchte Mikko Ilonen plötzlich auf, obwohl er bereits im Clubhaus war. Der Finne, der den Sieg bei der Commercial Bank Qatar Masters letzte Woche erst im Stechen verpasst hatte, spielte die mit Abstand beste Schlussrunde (-8), notierte dabei sogar zwei Eagle. Gemeinsam mit Gallacher, Robert Rock, Brooks Koepka und Emiliano Grillo teilte er sich zu diesem Zeitpunkt die Führung. Am Ende landete Ilonen auf T5 (-13).

Sensationeller Eagle-Putt von Emiliano Grillo

Volles Risiko war das Motto von Grillo auf der 18. Und der Argentinier wurde belohnt. Mit einem sensationellen Eagle-Putt über mehr als 12 Meter spielte er sich überraschend an die Spitze (-15). Der 21-Jährige notierte am Finaltag der Dubai Desert Classic eine bogeyfreie 66 (-6) und setzte damit Gallacher unter Druck. Der Schotte zeigte sich auf der Back Nine aber stark verbessert, erarbeitete sich Birdie-Chancen und nutzte drei davon. Damit zog er wieder mit Grillo gleich. Sein Vorteil: Er hatte noch zwei weitere Spielbahnen vor sich.

Stephen Gallacher feiert Titelverteidigung

Nach einem perfekten Annäherungsschlag auf der 17, der ihm beinahe sogar ein Eagle beschert hätte, hatte sich Gallacher die Tür zur Titelverteidigung ganz weit geöffnet. Gallacher ging mit einer Even-Par-Runde hindurch und feierte damit als erster Spieler die Titelverteidigung bei der Dubai Desert Classic (-16). Vor allem seine Bilanz auf der Back Nine im Turnierverlauf ist glanzvoll: 17 Schläge unter Par!

Im Übrigen: Die Riesensumme von 2,5 Millionen Dollar, die Samstag und Sonntag für ein Hole-In-One an der verkürzten 17. Spielbahn ausgelobt waren, konnte sich kein Spieler sichern. Mit zwei Schlägen und einem Eagle kamen Robert Karlsson, Roope Kakko und gestern Francesco Molinari dem "Millionen-Schlag" am nächsten.

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