PGA Tour

Endlich ein FedExCup-Finale, das seinen Namen verdient

24. Sep. 2015 von Oliver Felden in Köln, Deutschland

Gekommen, um zu bleiben - Jordan Spieth, Rickie Fowler und Jason Day. (Foto: Getty)

Gekommen, um zu bleiben - Jordan Spieth, Rickie Fowler und Jason Day. (Foto: Getty)

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In den vergangenen Jahren kam es zu der ein oder anderen Länge, wenn es um die Tour Championship by Coca Cola und damit verbunden die Entscheidung im FedExCup ging. Brandt Snedeker, Bill Haas oder Billy Horschel heißen einige Champions aus der jüngsten Vergangenheit, allesamt gute und verdiente Spieler, doch ein Kampf um das Rekord-Preisgeld von zehn Millionen US-Dollar war zumeist eine Außenseiter-Geschichte.

Nicht aber 2015: Das große Vakuum, das die ersten Experten voller Sorge um die Zeit nach der Ära Tiger Woods und Phil Mickelson zu sehen glaubten, ist mittlerweile prall gefüllt mit Talenten, die die Fußstapfen nicht füllen, sondern weiten wollen - Spieler, die dem Golfsport ihren Stempel aufdrücken könnten. Da die Punkte nach der BMW Championship zurückgesetzt werden, haben alle 30 verbliebenen Golfer haben noch die theoretische Chance, den FedExCup zu gewinnen. Dass der Sieger aber aus dem engeren Kreis der aufstrebenden Generation kommt, ist nicht unwahrscheinlich.

Aus Zwei mach Vier - Der Kampf um die Krone

Zu Beginn des Jahres machte es den Anschein, als würde das Duell an der Spitze der Golf-Welt aus vor allem zwei Protagonisten bestehen: Jordan Spieth gewinnt das Masters und die US Open - Rory McIlroy das WGC Cadillac Match Play und die Wells Fargo Championship, Spieth löst McIlroy an Platz eins der Weltrangliste ab. Doch längst haben sich zwei weitere Youngsters dazu gesellt. Rickie Fowler (Players Championship, Deutsche Bank Championship), und mit spektakulären Leistungen zum Ende der Saison Jason Day. Mit seinem Sieg bei der BMW Championship vergangene Woche schnappte sich der Australier zudem die Spitze der Weltrangliste.

Und auf einmal haben wir ein FedExCup-Finale, das es in sich hat: Die "Big Four" haben alle noch gute Chancen auf den Gesamtsieg, dazu kommen noch Namen wie Henrik Stenson, Open Champion Zach Johnson, Bubba Watson und - noch immer auf der Suche nach einem großen Erfolg - Dustin Johnson. Wer gewinnt wie den FedExCup? Die Szenarien vor der Tour Championship:

FedExCup 2015: Fokus auf Vier

Jason Day spielt das Golf seines Lebens

Um sich den dicken Preisgeld-Scheck zu holen und auf Platz eins der Welt zu bleiben, muss Jason Day nur eines machen: Spielen wie zuletzt. Vier Siege in den letzten sechs Turnieren, darunter ein Major und zwei FedExCup-Finals - einfach unfassbar. Gewinnt der 27-Jährige auch das letzte Turnier, kann ihm logischerweise keiner mehr gefährlich werden. Doch sogar als 29. hätte er noch theoretische Chancen, zu gewinnen, wenn die Ergebnis-Konstellation der anderen Spieler passt.

Jason Day
Nation / Alter Australien / 27
Ranking vor der Tour Championship Platz 1 / 6680 FedExCup-Punkte
Turnier-Stats Turniere gespielt: 19 / Gewonnen: 5
Preisgeld 2015 9,17 Mio. US-Dollar

Jordan Spieth - Mini-Flaute oder Päuschen?

Jordan Spieth war die meiste Zeit der Mann der Saison: 22 Jahre alt, bodenständig, und nach der US Open, dem zweiten Major-Sieg in Folge, auf dem besten Weg zum historischen Grand Slam. Daraus wurde am Ende nichts, doch Spieth lieferte weiter gute Ergebnisse ab und übernahm die erste Weltranglistenposition. Nachdem dann aber Jason Day vor Spieth die PGA Championship gewann, nahm dieser den Fuß vom Gas.

Zu Beginn der Playoffs verpasste er zweimal in Folge den Cut, bei der BMW Championship gab es - trotz teilweise desolaten Leistungen auf den Grüns - immerhin wieder einen geteilten 13. Platz. Wenn er die Tour Championship gewinnt, gewinnt Spieth auch den FedExCup, auch mit einer Top-3-Platzierung hat er gute Chancen - im schlechtesten Fall könnte er aber sogar als geteilter Sechster noch den FedExCup gewinnen.

Jordan Spieth
Nation / Alter USA / 22
Ranking vor der Tour Championship Platz 2 / 4392 FedExCup-Punkte
Turnier-Stats Turniere gespielt: 24 / Gewonnen: 4
Preisgeld 2015 10,55 Mio. US-Dollar

Rickie Fowler - überschätzt wurde überschätzt

In einer anonymen Umfrage unter den PGA-Tour-Pros wurde Rickie Fowler Anfang der Saison unter die am meisten überschätzten Spieler gewählt. Seine Stellungnahme gab er anschließend auf dem Platz: Sieg bei der Players Championship, dem inoffiziellen fünften Major, und der Deutsche Bank Championship, dem zweiten Playoff-Turnier.

Fowler konnte seine Arbeit mit Butch Harmon, dem ehemaligen Coach von Tiger Woods, 2015 in Ergebnisse umsetzen. Für den Sieg im FedExCup braucht er einen Sieg bei der Tour Championship, hätte aber als Zweiter auch noch gute Chancen. Selbst der geteilte vierte Platz könnte reichen, je nachdem wie die anderen spielen.

Rickie Fowler
Nation / Alter USA / 26
Ranking vor der Tour Championship Platz 3 / 3.958 FedExCup-Punkte
Turnier-Stats Turniere gespielt: 20 / Gewonnen: 2
Preisgeld 2015 5,58 Mio. US-Dollar

Rory McIlroy - auf dem besten Weg zurück

Mit zwei Siegen in der laufenden Saison hat Rory McIlroy seinen Soll erfüllt, könnte man meinen. Erst recht, wenn man seinen Saisonverlauf nochmal Revue passieren lässt: Zwei Siege plus zwei Top-Ten-Resultate beim Masters und der US Open, dann kam der Bänderriss. Erst zur PGA Championship wurde McIlroy wieder fit, und scheint so langsam wieder seine Form zu finden.

Daher hat er den FedExCup-Sieg nicht mehr allein in der Hand: McIlroy muss siegen, und Day muss geteilter Sechster oder schlechter abschneiden, dazu Spieth T4 oder schlechter und Fowler T3 oder schlechter. Auch Stenson und Watson dürften nicht gewinnen - es muss also einiges zusammen kommen für den ersten FedExCup-Sieg McIlroys.

Rickie Fowler
Nation / Alter Nordirland / 26
Ranking vor der Tour Championship Platz 11 / 2189 FedExCup-Punkte
Turnier-Stats Turniere gespielt: 11 / Gewonnen: 2
Preisgeld 2015 4,69 Mio. US-Dollar

Titelverteidiger Billy Horschel hat den Sprung ins letzte Playoff-Event verpasst und wird seinen Titel nicht behalten dürfen. Aber das hat in der Geschichte des FedExCup sowieso noch niemand geschafft.

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