Golf-Equipment

Preisentwicklung im Golf-Equipment – Wieso werden Driver immer teurer?

09. Feb. 2019 von Eric Effey in Köln, Deutschland

Der Driver gehört bei vielen Golfern zu den absoluten Lieblingsschlägern. Doch wieso werden diese immer teurer? (Twitter/@TrueSpecGolf)

Der Driver gehört bei vielen Golfern zu den absoluten Lieblingsschlägern. Doch wieso werden diese immer teurer? (Twitter/@TrueSpecGolf)

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Dass Golfequipment der großen Hersteller teuer ist und immer teurer wird, dürfte jedem auffallen. Besonders bei den Drivern macht sich das bemerkbar. Jedes Jahr neue Modell, jedes Jahr (angeblich) bessere Modelle und oft auch jedes Jahr teurere. MyGolfSpy hat sich die Entwicklung der Driver-Preise in den vergangenen Jahren angeschaut und versucht herauszufinden, wieso das geliebte Holz 1 teurer wird.

Preisentwicklung der Driver - immer teurer?

MyGolfSpy hat sich die vergangenen sechs Jahre  (2012-2018) angeschaut und die Driver-Preise von Callaway, Cobra, PING, TaylorMade und Titleist verglichen. In dem Vergleich kamen lediglich solche Modelle, die über die normalen Verkaufsflächen gingen. Sondermodelle wurden nicht berücksichtigt.

Seit 2013 haben sich alle Driver verteuert. Ping hat mit ingesamt 50 Dollar die geringste Preissteigerung, Titleist hingegen hat bei jedem Modell 50 Dollar draufgeschlagen. Interessant ist auch die Anzahl neuer Driver. So hat Titleist gerade einmal zwei neue Modelle in sieben Jahren auf der Markt gebracht, Cobra gleich 19. Beim durchschnittlichen Verkaufspreis liegt Titleist mit 450 Dollar an der Spitze, bei Cobra kommt man über 100 Dollar günstiger weg. Mit Ausnahme der in 2017 erschienenen Cobra FMAX-Serie (300 Dollar) gibt es bei den fünf großen Equipmentgiganten kein Holz 1 für unter 400 Dollar.

Mehr Entwicklungskosten, mehr Performance

Um Gründe für die Preissteigerungen aufzudecken und erklären zu können, sprach MyGolfSpy mit Josh Talge, dem Vizepräsidenten der Titleist-Marketingabteilung. "Wir stellen uns immer die Frage: Wie können wir das Produkt in jedem Zyklus besser machen? Unser Zweijahres-Produktzyklus gibt uns genug Zeit das Vorgängermodell zu verbessern", macht Talge deutlich. Einerseits ist das Streben nach immer besserer Performance und der damit verbundenen Materialkosten und Forschungs- und Entwicklungskosten für teurer werdende Produkte ausschlaggebend. Auf der anderen Seite spielt auch die Inflation und die Preissteigerung im Allgemeinen eine wichtige Rolle. Zudem werden nur die besten Partner und Zulieferer ausgewählt, beispielsweise bei Schäften und Griffen.

Vom "Casual" zum "ernsthaften Golfer"

„Die Marktdynamik hat sich verschoben und wir erleben möglicherweise eine stärkere Marktkorrektur. Das Golfequipment wurde in letzter Zeit um komplexe Technologien erweitert, aber es ist auch wichtig, dort zu fischen, wo sich die Fische befinden", stellt Tom Olsavsky, Vizepräsident der Forschung- und Entwicklungsabteilung bei Cobra Golf, fest. Für die Schlägerhersteller ist es also wichtig, sich auf die Golfer zu konzentrieren, die viel spielen, den Sport ernsthaft betreiben und Turniere bestreiten, um sich zu verbessern. Und nicht auf den "Casual Golfer", der 5-10 Mal im Jahr auf die Range kommt und nicht viel in die Ausrüstung investiert.

Das spiegelt sich auch in den Preisen wieder. Einstiegsmodelle für 300 Dollar gibt es (fast) nicht mehr - bis auf die angesprochene FMAX-Serie von Cobra. Der "ernsthafte Golfer" ist bereit, in sein Equipment zu investieren - und genau das haben auch die großen Firmen erkannt. "500 Dollar ist das neue normal und 300 Dollar (zumindest unter den Branchenführern) ist eine verblasste Erinnerung", resümiert MyGolfSpy. Anfänger und "Wenig-Spieler" haben immer noch die Möglichkeit auf ältere Produkte auszuweichen und sich günstigere Alternativen herauszusuchen. Wer das Neuste und vermeintlich Beste haben will, der ist auch (in Zukunft) bereit zu zahlen.

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