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Kaffee und Co. – Wie sinnvoll ist Koffein als Wachmacher vor und auf der Runde?

31. Jan. 2022 von Lena Kadlec in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Ernährungsfragen werden im Golfsport oft unterschätzt. (Foto: Getty)

Ernährungsfragen werden im Golfsport oft unterschätzt. (Foto: Getty)

Ernährungstrends verfolgen uns zurzeit tagtäglich in nahezu jedem Medium. Die meisten Trends kreisen neben den sogenannten Powerfoods um die beliebten Nahrungsergänzungsmitteln (NEM), und das auch in der Golfcommunity. In meinen Beratungen kann ich immer wieder beobachten, wie ahnungslose Spieler auf die Versprechungen von Herstellern hereinfallen und NEM ohne das Bewusstsein möglicher verunreinigter Substanzen (Doping) konsumieren. Auf einem hohen Leistungsniveau kann das nicht nur für die golferische Karriere, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Die App der Nada (National Anti Doping Agency) kann da Abhilfe schaffen und es kann sehr schnell geklärt werden, ob das verwendete Produkt frei von dopingrelevanten Substanzen ist.

Was macht Sinn, was ist Geldverschwendung?

Zunächst sollte erwähnt werden, dass es grundsätzlich an wissenschaftlichen Beweisen für die Verwendung von leistungssteigernden Wirkungen im Golfsport mangelt. Eine der am häufigsten konsumierten und erforschten NEM in der Sporternährung ist die Verwendung von Koffein. Im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit im Golfsport sind dazu bisher zwei Studien bekannt. Hier konnte bewiesen werden, dass Golfer bei regelmäßiger Aufnahme (vor und auf der Runde) durch ein kohlenhydrathaltiges Koffeingetränk auf den letzten 6 Löchern ihre Putt-Leistung gegenüber der Kontrollgruppe (Wasser) aufrechterhalten konnten (Stevenson et al., 2009), was natürlich zu einem besseren Score führen kann. Kognitive Parameter, wie Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, aber auch verzögerte Müdigkeit können durch die Gabe von Koffein begünstigt werden. Selbsteinschätzungen während eines Golfturniers konnten dies neben einem besseren Ergebnis bei den Grüntreffern (Greens in Regulation) bestätigen (Mumford et al., 2015).

Trotz der vielversprechenden Resultate können Nebenwirkungen, wie Nervosität, innerliche Unruhe, Konzentrationsverlust und zittrige Händen bei zu hohen Dosen auftreten. Zusätzlich sollte berücksichtigt werden, dass einige Sportler sogenannte Non-Responder sind und Koffein keinerlei Wirkung zeigt und somit eine verbesserte Leistungsfähigkeit ausfällt. Regelmäßige Kaffeetrinker benötigen zudem mehr, um einen Effekt zu erzielen.

Koffein und andere Nahrungsergänzungsmittel im Golfsport

Für die praktische Anwendung von Koffein werden zur Zeit 1,6-1,9 mg pro Kiogramm Körpergewicht verteilt über eine Golfrunde empfohlen, was beispielsweise für eine 60-Kilogramm-Person ca. 96-114 mg bedeutet. Ein Kaffee von 125 ml variiert zwischen 80 – 120 mg. Aufgrund des unterschiedlichen Koffeingehalts durch Bohne, Brühzeit und verwendete Kaffeemaschine sollte hiervon eher abgeraten werden, eine kontrollierte Aufnahme wird so erschwert. Produkthersteller sind verpflichtet, Nährstoffangaben zu machen und so kann die Aufnahme leichter gesteuert werden. Gerade an heißen Sommertagen können Golfer viel Schweiß verlieren, daher ein persönlicher Tipp von mir: Elektrolyttabletten mit Koffeinzusatz können in solchen Situationen eine optimale Lösung darstellen und gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

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