European Tour

Januar-Fazit: Ein Lichtblick namens Foos

03. Feb. 2014 von Lars Kretzschmar in Köln, Deutschland

Der erste Monat des Jahres bot seitens der deutschen Golfer von Enttäuschung bis Überraschung fast alles

Der erste Monat des Jahres bot seitens der deutschen Golfer von Enttäuschung bis Überraschung fast alles (Fotos: Getty)

Der erste Monat des neuen Jahres ist vorbei und damit auch die ersten Turniere - sowohl auf der European oder auf der PGA Tour. Zeit eine Bestandsaufnahme zu machen: Wie haben sich die Deutschen geschlagen und was ist in Zukunft von ihnen zu erwarten? Während Martin Kaymer, Marcel Siem und Maximilian Kieffer schon viel Spielpraxis sammelten, sorgte Dominic Foos bei seinem Auftritt in Katar für eine echte Überraschung - aber der Reihe nach.

Mittelfeld statt Spitze für Martin Kaymer zu Jahresbeginn

Wer in seiner Karriere schon Siege feiern durfte und sogar von der Spitze der Weltrangliste grüßte, der hat mit Sicherheit höhere Ansprüche an sich selbst, als es Martin Kaymers bisherige Ergebnisse zuließen. Der deutsche Vorzeigegolfer kündigte vor Jahresbeginn an, 2014 wieder um Titel mitspielen zu wollen. Er fühle sich gut und werde alles geben, um vorne dabei zu sein. "Aller Anfang ist schwer" könnte jedoch Kaymers Motto für den ersten Monat lauten, denn vorne ist wo anders.

Bei der Abu Dhabi HSBC Golf Championship als Rekordsieger auf einem seiner Liebligsplätze ins Jahr gestartet, sprang am Ende nicht mehr als vier unter Par und der geteilte 31. Platz raus. Beim Commercial Bank Katar Masters ging es sogar noch weiter nach hinten - T57 bei drei unter. Anstatt den Desert Swing wie seine Landsmänner Siem und Kieffer in Dubai zu beenden zog es Martin Kaymer nach Amerika. Auch nicht mit mehr Erfolg: Beim für ihn ersten PGA-Tour-Event in dieser Saison, der Waste Management Phoenix Open stand am Ende ebenfalls "nur" ein geteilter 53. Platz zu Buche. Bleibt abzuwarten, wann der Knoten beim 29-Jährigen in diesem Jahr platzt. Seine Kritiker scharren jedenfalls schon unruhig mit den Hufen.

Achterbahnfahrer Marcel Siem - Einmal vor und zurück!

Mal hopp, mal top: Mit Wilson als neuem Ausrüster in die Saison gestartet, unterlag Marcel Siems Spiel bislang deutlichen Leistungsschwankungen, vergleichbar einer Achterbahnfahrt. Nach konstantem Spiel und einem sehr ansprechenden geteilten 15. Platz bei der Volvo Golf Champions ging das Auf und Ab in seinen Rundenergebnissen beim Desert Swing los. Egal ob in Abu Dhabi (-3/T37), Katar (-5/T43) oder Dubai (-7/T37), starken Runden mit etlichen Birdies und niedrigen Scores folgte in der Regel eine deutlich schwächere Runde. Zu wenig um sich ganz nach vorne an die Spitze zu spielen. Aber auch hier gilt: Marcel Siem wird alles daran setzen seine Serie fortzusetzen und auch 2014 ein Turnier zu gewinnen.

Maximilian Kieffer - Angekommen in Europa

Maximilian Kieffer hat mittlerweile seine Rookiesaison auf der European Tour beendet und kennt die Abläufe. Auf den "Neulingsbonus" darf er sich nicht mehr berufen - braucht er aber auch nicht. Seinen verpassten Cut in Qatar (+1/T87) einmal außen vor gelassen, fand sich der 23-Jährige in Abu Dhabi auf dem selben Platz wie sein Landsmann Martin Kaymer wieder. Für Kieffer geht es nach einem Ausflug in die Heimat in Südafrika wieder auf die Grüns. An guten Tagen ist er dann sicher in der Lage die gestandenen Stars der Szene das ein oder andere Mal zu ärgern und wer weiß, vielleicht schafft ja sogar er den nächsten deutschen Sieg.

Talent Dominic Foos überrascht die Golfszene

Alle diese zum Großteil mittelmäßigen Leistungen toppte am Anfang des Jahres einer, von dem es nicht zu erwarten war. Der erst 16-jährige Amateur Dominic Foos (Handicap +6,4)  bewies in Katar, warum er als ein vielversprechendes Golftalent gilt. Unbekümmert, konstant und sicher puttete er sich in Doha zu zehn unter Par und auf den geteilten 16. Platz. Damit war er sogar bestplatzierter Deutscher. Die gute Werbung in eigener Sache dürfte dazu führen, dass er in diesem Jahr noch die ein oder andere Sponsoreneinladung zu Turnieren erhält. Allerdings sind wohl auch die Medien gut beraten dem Jungen nicht zu viele Erwartungen in den Rucksack zu packen.


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