Back Nine

McIlroy warnt: „USA haben unsere Ryder-Cup-Stärken kopiert“

26. Feb. 2018 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Rory McIlroy beim Ryder Cup 2016 in Hazeltine, USA. (Foto: Getty)

Rory McIlroy beim Ryder Cup 2016 in Hazeltine, USA. (Foto: Getty)

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Ausblick: Es sind noch gut sieben Monate bis Paris, aber der Ryder Cup wirft bereits einen mächtigen Schatten. Und Schatten kommen bekanntlich nicht zwingend in strahlenden Farben daher. So sieht denn Rory McIlroy auch die Zukunft für Europas Combo im Kontinentalwettstreit keineswegs rosig. „Die Amerikaner haben unsere Stärken kopiert und es funktioniert bei ihnen genau so gut“, sagte der Nordire am Rande der Honda Classic. Schon in Hazeltine habe man gesehen, dass das US-Team als deutlich homogenere, verschweißte Truppe auftrete. „Das werden wir mindestens die nächste Handvoll an Ryder Cups erleben: Nicht mehr die PGA of America sagt, was gemacht werden soll, sondern der Kern des Teams hat es nun selbst unter Kontrolle.“ Ausschlaggebend sei 2014 die Gründung der Task Force gewesen, nachdem die USA in Gleneagles das dritte Duell in Folge und das sechste in den jüngsten sieben Auseinandersetzungen verloren hatten. „Phil Mickelson hat mir erzählt, dass sie sich in der Task Force zuerst ein zwölfminütiges Video über unseren damaligen Kapitän Paul McGinley und seine Arbeit angesehen haben“, erzählte McIlroy: „Sie haben kapiert, wie es geht.“ Ohnehin sei in Paris ein sehr starkes Team zu erwarten: „Sie haben eine Menge sehr gute junge Spieler, die auf längere Zeit dabei sein werden. Da wird es in den nächsten paar Jahren verdammt schwierig, unsere Erfolgsserie vor Hazeltine zu wiederholen.“

Selbst vom Brezel-Stand: So kann Woods auch gewinnen

Perspektiven: Auch wenn er am Sonntag mächtig in die „Bärenfalle“ tappte, so lässt der zwölfte Platz von Tiger Woods bei der Honda Classic doch alle seine Fans auf neuen Glanz hoffen und die Comeback-Skeptiker fürs Erste alt aussehen. „Was Woods hier gezeigt hat, ist bemerkenswert“, urteilte Michael Bamberger auf „Golf.com“ über den 42-Jährigen: „Er beweist, dass er vorne mitspielen kann. Und wenn er das kann, dann kann er auch wieder gewinnen!“ Selbst bestimmte Situationen erinnern an die großen Zeiten des Tigers. So am Donnerstag, als sein Ball auf Bahn 12 nach einem verirrten Abschlag vor einem Brezel-Stand landete und Woods das Hemmnis einfach wegräumen ließ, dann Par spielte. Da dachte jeder sofort an 1999 und die Phoenix Open, als die Woods-Fans einen mächtigen Felsbrocken zum „losen Naturstoff“ machten und ihrem Idol das Monstrum einfach aus dem Weg rollten und schoben.

Pepperells steiniger Weg zum Erfolg

Dicke Brocken: Eddie Pepperell hat mit dem Qatar Masters sein erstes Turnier auf der European Tour gewonnen. Aber es war für den 27-jährigen Engländer ein steiniger Weg zum Erfolg – im Wortsinn. In Runde drei wäre Pepperell beinahe an der Natursteinmauer vor dem zwölften Grün hängen geblieben: Zwei Mal versucht er den Ball aus der Senke nach oben zu spielen, zwei Mal gelingt das nicht, der Ball fällt ihm sogar wieder vor die Füße. Das Par-4 droht zum Desaster zu werden. Und dann, beim dritten Versuch, schafft es die Kugel nicht nur endlich aufs Grün, Pepperell locht auch noch direkt ein. Bogey. Schadensbegrenzung. Kleines und großes Happy End. So ist Golf!

Ian Poulter und das schmerzlich vermisste „Babe“

Wehmut: Die Honda Classic ist für zahlreiche Teilnehmer eine Art Heimspiel, leben doch viele der Stars im Großraum rund um Palm Beach Gardens und im im benachbarten Jupiter. Da kann man im eigenen Bett schlafen, zuhause frühstücken sowie auf den Shuttle-Dienst verzichten und für den Weg zum Platz das eigene Auto nehmen. So wie Rory McIlroy, der in einem schicken anthrazitfarbenen Ferrari F12 vorfuhr – sehr zum sehnsüchtigen Verdruss von Ian Poulter. Der nämlich, Auto-Sammler und Ferrari-Liebhaber, hatte den schnittigen Italiener vor kurzem an McIlroy verkauft und musste nun während der Honda-Woche jeden Tag an seinem Schmuckstück vorbei laufen, das ihm nicht mehr gehört, das er aber offenkundig schmerzlich vermisst:

Álvaro Quirós mag‘s dramatisch

Bühnenreife Poesie: Hand aufs Herz, wer hat noch nicht geflucht auf dem Golfplatz, innerlich oder auch hörbar, nach einem schlechten Schlag, einem verschobenen Putt? Aber das, was Álvaro Quirós am Freitag des Qatar Masters seinem ungenügenden Annäherungsschlag auf der Par-5-Neun hinterher schickte, hatte fast Shakespeare-Format. „Schändlich war das, würde ich sagen“, deklamierte der Spanier voller Dramatik. „Müsste ich diesen Schlag hassen, so hasste ich ihn aus ganzem Herzen!“ Dabei war der Schuss keineswegs derart schlecht. Das „Up&down“ zum Birdie bekam Quirós jedoch nicht hin.

Players-Sieger: Drei Jahre „Freistart“ bei PGA Championship

Aufwertung: Die Players Championship gilt schon lange als quasi fünftes Major, viele messen dem Turnier im TPC Sawgrass ohnehin mehr Wertigkeit bei als der PGA Championship. Ab sofort nun räumt die PGA of America dem Gewinner der Players Championship ein dreijähriges Startrecht bei ihrem Major ein und betont ihrerseits damit den besonderen Status des Flaggschiff-Events der PGA Tour. Rückwirkend gilt das freilich nicht: Die Players-Gewinner der Jahre 2017 und 2015, Si Woo Kim und Rickie Fowler, müssen sich für Bellerive qualifizieren; Jason Day, der 2016 in Sawgrass siegte, ist als PGA Champion von 2015 automatisch qualifiziert.

Jubel-„Bär“ als Sockenmotiv

Auf die Socken: Jack Nicklaus hat jeder denkbare Ehrung empfangen, der 18-fache Majorsieger und Jahrhundertgolfer ist ideologisch wie geschäftlich ein Branchenriese. Es gibt Nicklaus-Golfplätze, Nicklaus-Wein, Nicklaus-Eiscreme – und jetzt auch Nicklaus-Golfsocken. Die Füßlinge zeigen den „Goldenen Bären“ mit seiner berühmten Jubelpose vom 1986er Masters. Vermarktung hat halt keine Grenzen, wenigstens kommt ein Teil der Socken-Erlöse Nicklaus‘ Stiftung zur Kinder-Gesundheitsfürsorge zugute.

Kultsport Curling schafft es auch aufs Grün

Wisch und weg: Klare Diagnose, diese Jungs haben zuviel Olympia geguckt. 17 Tage dauerten die Winterspiele von Pyeongchang, und gefühlt fand permanent Curling statt. Was wunder, dass der neue Kultsport auch das Golfer-Lager fasziniert. Kann man ja mal so machen, solange das Loch auf dem Grün deswegen nicht gleich in „Haus“ umgetauft wird…


Marshmallow vom Tee in den Mund

Zum Schluss: Mike Regan hat sich den Marshmallows verschrieben, man sieht es auch. Hier zeigt der Amerikaner mit einem Assistenten am Driver die „immergrüne“ Zirkusnummer von Schießen und per Mund fangen. Das funktioniert auch mit Schaumzucker-„Geschossen“ und hat in der Ausführung Slapstick-Qualität. Man beachte übrigens auch Regans T-Shirt…

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