Olympische Spiele 2016

Golf-Gold in Rio: Miriam Nagl mit Top-Runde beim Testturnier

09. Mrz. 2016 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Die Deutsch-Brasilianerin Miriam Nagl spielte beim Testlauf für Olympia in Rio de Janeiro die niedrigste Runde.

Die Deutsch-Brasilianerin Miriam Nagl spielte beim Testlauf für Olympia in Rio de Janeiro die niedrigste Runde. (Foto: Getty)

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Das erste Golf-Gold ist in Rio schon vergeben, und quasi ein halbes ging an Schwarz-Rot-Gold: Die Deutsch-Brasilianerin Miriam Nagl hat das olympische Testturnier für sich entschieden. Am Dienstag benötigte die 35-Jährige über das feine Layout von Designer Gil Hanse 67 Schläge, vier unter Par. Bei den Herren teilten sich Brasiliens Top-Professional Alexandre Rocha und Rodrigo Lee mit 68er-Runden die Ehre des ersten Siegs auf dem jungfräulichen Geläuf.

Golfweltverbands-Präsident Peter Dawson verteilte allerdings an sämtliche neun Teilnehmer der „Aquece Rio Golf Challenge“ – fünf Herren und vier Damen – goldene Erinnerungsmedaillen, finaler Glanz für eine Pseudo-Generalprobe, die sich genauso problembehaftet gestaltete wie die Realisation des Platzes und das Comeback im Zeichen der fünf Ringe insgesamt.

Parcours nahezu olympiareif

Fünf lange Jahre war Golf in Rio 2016 vor allem eine Hänge- und Zitterpartie mit Verspätungen, juristischen Auseinandersetzung und Naturschützer-Protesten, begleitet von brasilianischer Rezession, genereller Umweltverschmutzung und Zika-Virus-Alarm. Zuletzt ließen sich nicht mal ein paar arrivierte Profis für die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) vorgeschriebene Abnahme des Platzes finden, Mitgewinner Rocha wird auf Platz 588 der Weltrangliste notiert.

Irgendwie haben sie‘s dennoch hinbekommen, fünf Monate vor Beginn der Spiele. „Es fehlt kaum noch etwas, um diesen phantastischen Kurs olympiareif zu präsentieren“, sagte Dawson. Nur eine war nicht uneingeschränkt begeistert: Victoria Lovelady. Die Lokalmatadorin wetteifert mit Miriam Nagl um die Gastgeber-„Wildcard“ für Brasiliens beste Golferin im 60er-Damenfeld, ausgerechnet auf dem Olympia-Parcours musste sie jetzt eine weitere Schlappe hinnehmen.

Viel mehr Tierarten und Vegetation

Dafür gab‘s von anderer Stelle gute Nachrichten. Sportminister George Hilton lobte den ökologischen Einfluss des Golfplatzes, er fördere die Biodiversität des Umfelds. Hilton stützt sich dabei auf ein Gutachten, das im Rahmen der schwelenden Umweltstreitigkeiten vom brasilianischen Justizministerium eingeholt worden war.

Auf 27 Seiten wird attestiert, dass die Natur in der Riserva da Marapendi sich rapide vom Sandabbau und der Baustoff-Herstellung in den 1980er-Jahren erhole. 2013 habe man 118 Tierarten registriert, 2015 schon 263. Die Vegetation auf dem Gesamtgelände sei um 167 Prozent gewachsen. „Der Gewinn für die Umwelt durch den Bau des Golfplatzes ist sichtbar", hat unlängst Carina Flores, die Nachhaltigkeitskoordinatorin in Rios Olympia-Komitee, das Gutachten kommentiert.

Irlands Teamchef McGinley als „Scout“ für Olympia

Jetzt fehlt nur noch der gute Einfluss auf die Entwicklung des Golfsports. Aber: „Mit dem neuen Platz haben wir eine Tür geöffnet – und das ist nur der erste Schritt“, erhoffte sich Brasiliens Verbandschef Paulo Pacheco am Dienstag „einen Golfschub in unserem Land“.

Übrigens: Unter den rund 300 Zuschauern des nicht-öffentlichen Events war auch Paul McGinley, Teamchef der irischen Olympia-Golfer. In bekannter 2014er-Ryder-Cup-Akribie nutzte er die erste Gelegenheit, um die Gegebenheiten stellvertretend für Rory McIlroy und Co. zu inspizieren. „Es geht darum, alles für die Aktiven vorzubereiten, auch abseits der Fairways“, sagte „Scout“ McGinley. „Damit sie ihr Bestes geben und genießen können, dass wir Golfer einen Platz am besten Tisch des Sports haben.“

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