Back Nine

Übergriffige Fans: Rory McIlroy plädiert für Alkoholverbot

19. Mrz. 2018 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Back Nine Rory McIlroy Alkoholverbot für Fans

Rory McIlroy findet unflätige Zwischenrufe von Fans nicht besonders amüsant und schlägt deshalb ein Alkoholverbot vor. (Foto: Getty)

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Bei Rory McIlroy ist das Fass übergelaufen. Oder besser gesagt: der Becher. Nachdem es beim Arnold Palmer Invitational erneut Schmährufe von übergriffigen Fans gab, plädiert der Nordire für eine Limitierung des Bierausschanks und ein Verbot anderer Alkoholika. „Da war ein Typ, der brüllte ständig den Namen meiner Frau“, berichtete McIlroy am Samstag. „Ich war kurz davor, hinzugehen und ihn zur Rede zu stellen. Das geht allmählich etwas zu weit.“ Seiner Ansicht nach versuchten mittlerweile etliche Events die Stimmung des Party-Turniers im TPC Scottsdale zu imitieren, „aber Phoenix ist und bleibt eine einmalige Sache“: „Golf ist halt anders als ein Fußballspiel, es geht hier auch um Etikette. Niemand will, dass die Leute überlegen, ob sie ihre Kinder noch mitbringen können, weil ständig irgendwelche Unflätigkeiten gebrüllt werden.“

Einen Auslöser für das verbale Rowdytum sieht McIlroy im übermäßigen Alkoholgenuss: „Früher war es üblich, dass man ein Bier hatte, ok. Aber keine harten Sachen. Heute scheint es, als würde jedermann mit einem Cocktail herumspazieren.“ Er wisse, dass die Zuschauer Spaß haben wollen, „und ich bin damit ja auch einverstanden. Solange es halt nicht ausartet. Daher wäre es fein, wenn wir wieder dahin kämen, dass jeder allenfalls ein Bier in der Hand hat“.

Rose lobt „Rors“: Noch nie so gut geputtet

Superlative: Das Arnold Palmer Invitational gilt als Generalprobe für Augusta National, womit sich Rory McIlroy eindrucksvoll in den Kreis der engeren Aspiranten auf das Green Jacket geschossen hat. Der  28-Jährige nannte seinen 64er Schlussdurchgang über Bay Hill „eine der besten Runden des Golfsports“, sie endete mit dem ersten Sieg seit der Tour Championship 2016. Maßgeblichen Anteil hatte das Spiel auf den Grüns, lange Zeit McIlroys Achillesferse. Wie heißt es in der Werbung so schön: Er hätte mal jemanden fragen sollen, der sich auskennt.

Rory McIlroy klopfte bei Brad Faxon an, und der US-Pro, bekanntermaßen einer der besten Putter auf der Tour, gab dem Kollegen bereitwillig eine Nachhilfestunde. Das Ergebnis: „Rors“ puttet so gut wie – „nie zuvor“. So jedenfalls lautete das Urteil des europäischen Ryder-Cup-Kollegen Justin Rose, der sich hinter Bryson DeChambeau mit Platz drei begnügen musste.

Neuer Favorit auf den Masters-Siegerscheck

Große Nummer: Die Generalprobe in Bay Hill ist gelaufen, jetzt richten sich alle Blicke aufs Masters. Elf Millionen Dollar sind dieses Jahr im Preisgeld-Topf, knapp zwei Millionen Dollar erhält allein der Sieger. Und seit Runde eins des Arnold Palmer Invitational spielen Dustin Johnson und Justin Thomas in den Wettbüros keine Favoritenrolle mehr.

Für die Buchmacher in Las Vegas ist nur einer Top-Aspirant auf den 1.980.000-Dollar-Scheck: Tiger Woods. Seine Quote liegt bei 8:1, „D.J.“ und Thomas folgen mit 9:1. Der Frischbeförderte nimmt es gelassen: „Es gibt halt notorische Zocker und Wett-,Alkoholics‘.“ Er selbst habe bislang nicht groß übers Masters nachgedacht, sagte Woods. „Die Vorbereitungen beginnen jetzt. Es gibt einiges zu tun, beim Equipment, an meinem Schwung, erst recht mit dem ganz kurzen Schläger. Denn auf Grüns mit Bent-Gras wie in Augusta habe ich seit zwei Jahren nicht mehr geputtet.“

Tiger-Mania bei Spielern und Fans hält an

Update: Der Hype um das in der Tat phänomenale Comeback von Tiger Woods schlägt weiterhin seltsame Blüten. Ein euphorisierter weiblicher Fan namens Claire Rogers hat sich sogar bei Woods‘ Operateur gemeldet, Chirurg Richard Guyer erhielt zum Dank für die erfolgreiche Rücken-OP einen Früchtekorb als Präsent: „Thank you for making Tiger Woods great again!“ Beim Arnold Palmer Invitational dann gab Kiradech Aphibarnrat den Autogrammjäger, ließ sich vom Tiger die Kopfbedeckung signieren und trug den Visor mit Unterschrift während des gesamten Turniers.

Presidents Cup mit spielendem US-Kapitän?

Aufgalopp für höhere Aufgaben: Tiger Woods wurde zum Skipper der US-Combo für den nächsten Presidents Cup Mitte Dezember 2019 ernannt. Sein Gegenüber im Royal Melbourne Golf Club ist the „Big Easy“, Südafrikas vierfacher Major-Sieger Ernie Els. Dank der famosen Auftritte von Woods bei der Valspar Championship und beim Arnold Palmer Invitational wird munter spekuliert, ob der Superstar seine Golfschläger mit nach Australien nimmt und als „Playing Captain“ antritt. Nachgefragt hat Woods diese Möglichkeit schon, PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan antwortete mit „Ja“ – was auch sonst. Der letzte spielende Teamchef war Hale Irwin 1994.

Kniffliges Set-up gegen Längen-Inflation

Nachtrag: Auch Rory McIlroy hat sich in der Debatte um den Ball zu Wort gemeldet. Nach Meinung des Nordiren hat die Längen-Inflation ihre Ursachen allerdings weniger im Material, denn in der Physis der Akteure. „Es liegt weder am Ball, noch am Equipment“, sagte „Rors“: „Die Spieler von heute sind einfach viel athletischer und haben viel mehr Schwungtempo.“ Ins gleiche Horn stoßen die englischen Pros Ross Fisher und Paul Waring. Für sie ist ein „Roll-back“ des Balls nicht die Lösung, sehr wohl aber das Set-up des Golfplatzes. Knifflige Löcher statt schierer Länge: „Wenn wir demnächst einen 8.000 Yards lange Platz spielen,“ sagt Waring, „dann wird das die langweiligste Woche des Jahres.“

Panda-Huldigung in Mission Hills

Bärchen-Look: Gerade geistert diese Luftaufnahme vom Mega-Resort Mission Hills Golf Club im chinesischen Haikou durchs Netz, Architekt Brian Curley huldigt auf dem Meadow Links Course dem Panda, samt Bambuszweig. Die Reaktionen sind gespalten, aber über Geschmack soll man ja bekanntlich nicht streiten. Wer so ‘was allerdings beklatscht, dem ist vermutlich auch egal, dass fürs aufwändige Mähen per Hand und für die sonstige manuelle Pflege solch „putziger“ Bunker-Bauwerke billige Arbeitskräfte sehr willkommen sind…

Suzann Pettersen wird Mama

Family Affairs: Nach Azalea stehen der Golfwelt weitere Nachwuchsfreuden ins Haus. Suzann Pettersen hat ihren Spielplan für 2018 mit einem großen Fragezeichen versehen. Die 36-jährige Norwegerin ist seit Januar 2017 mit dem Ex-Ski-Rennläufer Christian Ringvold verheiratet und erwartet nun ihr erstes Kind. Mithin dürften die Aktivitäten der zweifachen Major-Siegerin auf der LPGA Tour schon allein wegen der Reisestrapazen alsbald ziemliche Einschränkungen erfahren.

Abschlag per Korbleger

Zum Schluss: Was haben Golf und Basketball gemeinsam? In diesem Fall dient der Korbball als Vorlage für den Abschlag von Trickgolferin Tania Tare. Die Fertigkeiten der jungen Dame am Schläger sind bekannt, und so ist es fast schon bemerkenswerter, dass der Kollege den Miniatur-Basketball getroffen hat…

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