Masters

Masters-Auftakt: Blackout, Kämpfernatur und der übliche Führende

06. Apr. 2018 von Robin Bulitz in Augusta, Georgia (USA)

Jordan Spieth konnte zum Auftakt des US Masters 2018 glänzen und die Spitze erobern. (Foto: Getty)

Jordan Spieth konnte zum Auftakt des US Masters 2018 glänzen und die Spitze erobern. (Foto: Getty)

Die erste Runde des US Masters 2018 war spannend, tragisch, unterhaltsam und bis zum letzten Putt eine Augenweide. Der Platz des Augusta National GC präsentierte sich einmal mehr in einem sensationellen Zustand und die Profis spielten teils groß auf und sorgten für die ein oder andere gar historische Begebenheit. Kurzum hat der Masters-Auftakt wieder einmal all das geboten, was wir alle an diesem Spiel so lieben.

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Jordan Spieth läuft beim US Masters 2018 direkt heiß

Viele Experten hatten es bereits erwartet und Jordan Spieth bestätigte sie einmal mehr . Der junge Texaner, dessen Spiel wie für den Augusta National GC gemacht zu sein scheint, dominierte zum Auftakt des US Masters 2018 das Feld und spielte teilweise auf einem anderen Niveau. Wie schon in den Jahren 2014, 2015 und 2016 zeigte der 24-Jährige eine beeindruckende Vorstellung in der ersten Runde und sicherte sich mit sechs Schlägen unter Par die Führung.

Dabei sticht besonders sein Husarenritt zur Mitte der Back Nine heraus, bei dem Spieth die Löcher 13 bis 17 allesamt mit einem Birdie spielte und somit die Grundlage für seinen Vorsprung von zwei Schlägen legte. Einziger Wermutstropfen für Spieth war schließlich das abschließende Bogey an Loch 18, über das er sich im anschließenden Interview folglich auch maßlos ärgerte, da es seiner Aussage nach absolut vermeidbar gewesen wäre.

Kämpfernatur Tony Finau sorgt für die Geschichte des ersten Tages

Der Amerikaner Tony Finau macht das diesjährige US Masters zu einer wahren Achterbahnfahrt der Gefühle und sorgt für eine kleine Sensation. Nach seiner auf TV-Bildern schlimm anzusehenden Verletzung während des Jubels über sein Hole-in-One beim Par-3-Contest war zunächst nicht klar, ob er überhaupt an den Start gehen konnte beim US Masters 2018. Der Longhitter bekam jedoch nach einer MRT-Untersuchung das "Go" vom Arzt, biss auf die Zähne und eroberte die Herzen der Zuschauer in aller Welt im Sturm.

Der gebürtige Hawaiianer spielte nämlich nur wenige Stunden nachdem er sich den Knöchel aus- und selbständig wieder eingerenkt hatte die zweitbeste Runde des Tages und sichert sich damit den geteilten zweiten Rang mit Matt Kuchar. Im Interview nach seiner Auftaktrunde gab er sogar noch zu Protokoll, dass er aufgrund seines Knöchels kaum geschlafen habe, aber schlichtweg glücklich sei überhaupt an den Start gehen zu können. Demnach habe er auch mental recht befreit aufspielen können und seine allererste  Turnierrunde im Augusta National GC in vollen Zügen genießen können.

Bernhard Langer mit schwerem Stück Arbeit beim US Masters 2018

Der mittlerweile 60-jährige Bernhard Langer "arbeitete" sich zum Auftakt des 82. US Masters über den Augusta National GC und musste immer wieder seine Klasse unter Beweis stellen, um an den jungen Wilden dranzubleiben. Direkt mit einem Bogey gestartet konnte Langer schon an Loch zwei wieder auf Even Par stellen, nur um an Loch 8 erneut einen Schlag zu verlieren. Ausgerechnet das Par 5 gegen Ende der Back Nine konnte Langer nicht nutzen, was ihn massiv ärgerte, wie er im Anschluss bei Golf Post im Interview zugab. So machte Langer klar, dass sich bei der 8. Bahn um ein klares Birdie-Loch handle und er mit dem Holz 3 attackieren wollte, sein Draw jedoch zu einem Hook mutierte und so das Bogey zustande kam.

Im Anschluss hielt sich Langer in der Amen Corner dann wieder schadlos und rettete bis Loch 18 immer wieder das Par und verpasste sogar einige Male nur knapp das Birdie. Mit dem Bogey an Loch 18 wurde es dann zwar "nur" eine 74er Runde (+2) zum Auftakt, doch der Champions-Tour-Dominator der vergangenen Jahre zeigte einmal mehr seine Konstanz und platziert sich vor der zweiten Runde ebenso wie Martin Kaymer auf dem geteilten 42. Rang. Zu seiner Runde im Ganzen äußerte sich Langer gegenüber unserem Redakteur in Augusta, Peter Auf der Heyde, recht zufrieden. Er habe die ganze Runde über gut gedrived und lediglich die Eisen nicht nah genug an die Fahnen gespielt. Diese seien aber auch aufgrund des fehlenden Windes enorm schwierig gesteckt worden, sagte der zweimalige Masters-Champion und meinte sich nicht daran zu erinnern, an Loch 7 jemals eine schwierigere Fahnenposition erlebt zu haben.

Bernd Wiesberger startet stark - Martin Kaymer kämpft

Martin Kaymer erwischte eine ordentliche Auftaktrunde und brachte sich nach zwischenzeitlich drei Schlägen über Par mit einer starken kämpferischen Leistung auf den zweiten Neun auf Even Par zurück. An den letzten beiden Löchern verließ ihn dann aber der Touch auf den Grüns und er kassierte noch zwei Bogeys, "obwohl beide Putts nicht sonderlich schwer waren", so Kaymer gegenüber Golf Post. Bei zwei über Par geht der 33-Jährige vom geteilten 42. Rang in den zweiten Tag des US Masters 2018.

Besser machte es Bernd Wiesberger, der sich mit einer Auftaktrunde von zwei unter Par in der Spitzengruppe positionierte. "Wenn man auf den zweiten Neun gute Schläge macht, kann man ein paar Schlaggewinne mitnehmen", kommentierte Wiesberger nach der Runde sein starkes Auftreten. "Das ist hier kein Wettschießen", schätzt Wiesberger die Bedingungen im schwierig zu spielenden Augusta National GC ein. "Man muss überlegt und gut spielen." Und das tat der Wiener am Donnerstag. Von Platz T11 wird er am Freitag in die zweite Runde starten.

Geburtstagskind und übliche Verdächtige lauern beim US Masters 2018

Bei einem Ergebnis von drei Schlägen unter Par lauern nach dem ersten Tag im Augusta National GC gleich mehrere namhafte Spieler. Unter ihnen ist auch das Geburtstagskind des ersten Tages, Henrik Stenson. Ihm zur Seite stehen mit Patrick Reed und Charley Hoffman zwei Geheimfavoriten, die ihre Chance auf den ersten Major-Titel wittern. Zudem spielte sich der junge Chinese Li Haotong mit einer 69er Runde in den Fokus.

Ebenfalls bei drei Schlägen unter Par und damit im Rennen um seinen ganz persönlichen Karriere-Grand-Slam ist Rory McIlroy. Der Nordire spielte zum Auftakt des US Masters 2018 sehr kontrolliertes und sicheres Golf und musste folglich nur einen Schlagverlust an Loch 7 hinnehmen. Vier Birdies taten ihr Übriges, um am zweiten Tag die Verfolgung aufzunehmen und den Traum vom Masters-Sieg realistischer werden zu lassen.

Titelverteidiger mit traurigem Negativrekord beim US Masters 2018

Für das negative Highlight des ersten Tages beim US Masters 2018 sorgte ohne Frage der Titelverteidiger Sergio Garcia. Der Spanier brachte das Kunststück fertig an Loch 15 des Augusta National GC ganze fünf (!!!) Bälle im Wasser zu versenken und damit den Rekord für den höchsten Score an einem einzelnen Loch beim US Masters zu spielen. Wie genau er dies zustande brachte können Sie hier nachlesen.


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