Panorama

Bernhard Langer: Das Phänomen beim US Masters 2019

13. Apr. 2019 von Peter Auf der Heyde in Augusta, Georgia (USA)

Bernhard Langer bedankt sich in der ersten Runde des US Masters 2019 bei seinen Fans. (Foto: Getty)

Bernhard Langer bedankt sich in der ersten Runde des US Masters 2019 bei seinen Fans. (Foto: Getty)

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Bernhard Langer lacht, als er die Frage des Journalisten hört: „Wundern Sie sich eigentlich genauso über sich selber, wie wir es alle tun?.“ „Gute Frage,“ sagt Langer, der sich geduldig nach der zweiten Runde des US Masters 2019 auf dem Augusta National Golf Club den Journalisten stellt. „Ja, ab und zu schon. Als ich vor 43 Jahren auf die Tour ging, hätte ich nie gedacht, dass ich diese Kariere haben würde. Man weiß halt nicht was kommt.“ In Langers Fall hat es Erfolg gebracht. Sehr viel Erfolg. Als 23-jähriger gewann er erstmals auf der European Tour, als er bei der Dunlop Open auf dem St. Pierre Golf and Country Club triumphierte. Bis 1995 gewann er in jedem Jahr wenigstens ein Turnier, dabei auch zwei Majors.

US Masters 2019 Liveticker

Zweifacher US Masters Champion

1985 gewann er mit zwei Schlägen Vorsprung vor Seve Ballesteros, Raymond Floyd und Curtis Strange erstmals das US Masters. Acht Jahre später wiederholte er den Erfolg, als er Chip Beck gleich um vier Schläge übertrumpfte. Den letzten seiner 42 European-Tour-Erfolge verbuchte er 2002, als er sich mit Colin Montgomerie das Volvo Masters teilte. Das Turnier konnte wegen Dunkelheit nach zwei Löchern im Stechen nicht beendet werden. Mit 50 wechselte er auf die PGA Champions Tour, die er seit seinem ersten Sieg 2007  – mehr oder weniger – beherrscht. 39 Siege stehen auf seinem Konto, darunter auch die fünf Turniere, die als Majors auf der Senior Tour gelten (Senior Open Championship, U.S. Senior Open, Regions Tradition, Constellation Senior Players Championship und Senior PGA Championship). Als einziger Spieler hat er den Senior Grand Slam geschafft.

Jedes Jahr – mindestens einmal – misst sich der Anhausener auf der normalen Tour. Als Masters-Sieger hat er die lebenslange Spielberechtigung erworben und jedes Jahr geht er beim ersten Major des Jahres an den Start. In diesem Jahr zum 36. Mal und dabei hat er erst neun mal den Cut verpasst. Solche Statistiken seien ihm eigentlich egal, sagt er, ist aber gleichzeitig auch ein klein wenig stolz, dass er – anfangend in 1984 - 19 Jahre hintereinander den Cut schaffte. Auch in diesem Jahr ist er dabei, wenn am Samstag die dritte Runde anfängt. Und dabei kann er sogar ein klein wenig ausschlafen, denn nach Runden von 71 und 72 liegt er auf dem geteilten 29. Platz und hat keine allzu frühe Startzeit. Er hat sich also keineswegs ins Wochenende geschleppt, er ist, sozusagen, mitten dabei.

"30 bis 50 Meter hinten dran"

„Auf dem Platz hier werde ich irgendwann Länge verlieren dann wird es noch schwieriger, ich bin ja eh schon 30 bis 50 Meter hinten dran und wenn ich noch mehr Länge verliere, dann schlag ich nur noch Holz Drei in die Grüns und das macht dann kein Spaß mehr. Das geht dann gar nicht mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, hier zu spielen, wenn ich so in den 80 schlage. Das macht dann wenig Spaß. Ich will nicht hier sein nur, um hier zu sein. Ich will hier nicht antreten und 80, 82 spielen und sagen, ich habe mitgespielt. Dann spiele ich lieber nicht mit. Aber das Wichtigste ist, dass ich gesund bin. Wenn ich nicht gesund bin, geht gar nichts.“

Wie hoch Langers Leistung anzurechnen ist, beweisen die Resultate der anderen Masters Champions die schon, oder fast, auf der Champions Tour spielen könnten. Angel Cabrera (49 Jahre) lag nach zwei Runden 13 über, Jose Maria Olazabal (53) 13 über, Ian Woosnam (61) zwölf über, Vijay Singh (56) zwölf über. Aber ist sind nicht nur die Senioren die Langer geschlagen hat. Drei der letzten Masters-Sieger: Charl Schwartzel (2011), Sergio Garcia (2017), Danny Willett (2016) und auch der Weltranglisten Erster (Justin Rose) können sich ein ruhiges Wochenende gönnen - während Langer noch zwei Runden spielt - denn sie haben den Cut verpasst.

Harding begeistert von Langer

Kein Wunder dann, dass seine Leistung bei den jüngeren Spieler hoch anerkannt wird. Justin Harding war noch nicht geboren, als Langer sein erstes grünes Jackett gewann. Dieses Jahr nimmt er als 31-jähriger selber zum ersten Mal am Masters teil und nach zwei Runden liegt der Südafrikaner mit sechs unter ein Schlag hinter den Führenden: „Bernhards Leistung ist unglaublich. Wir haben ihn hier spielen sehen, Jahr für Jahr und es scheint so dass er noch immer oft den Cut schafft. Das ist einfach eine tolle Leistung. Ich habe vor ein, zwei Tagen neben ihm Bälle geschlagen und es war beeindruckend. Wir haben uns über unsere langen Putter unterhalten. Es ist schon was besonderes die Champions hier zu haben und Bernhard ist ja der Beweis, dass sie es noch können. Er kennt den Platz wahrscheinlich genauso gut wie alle anderen. Wenn nicht besser.“

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