Tiger Woods

Tiger Woods erhält präsidialen Orden: „Wahre Legende, die den Golfsport verändert hat“

07. Mai. 2019 von Chiara Grau in Köln, Deutschland

Tiger Woods erhält die "Medal of Freedom" von US-Präsident Donald Trump. (Foto: Getty)

Tiger Woods erhält die "Medal of Freedom" von US-Präsident Donald Trump. (Foto: Getty)

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Am Montag vollzog Donald Trump die Zeremonie zur Verleihung der "Presidential Medal of Freedom" an den diesjährigen Masters-Sieger im Rose Garden des Weißen Hauses. Begleitet wurde Tiger Woods von seiner Mutter Kultida, seinen Kindern Sam und Charlie sowie seiner Freundin Erica Herman und Caddie Joe LaCava.

Als vierter Golfer erhält Woods die Medaille, die als eine der höchsten zivilen Auszeichnungen Amerikas gilt. Der Präsident hat die alleinige Entscheidungskraft, die Auszeichnungen an Personen zu vergeben, die "außergewöhnliche Beiträge zur Sicherheit oder zu den nationalen Interessen Amerikas, zum Weltfrieden oder zu kulturellen oder anderen bedeutenden öffentlichen oder privaten Bemühungen geleistet haben". In einer knapp 15-minütigen Rede fand der US-Präsident würdevolle Worte, um die bisherige Karriere des Masters-Champions von seinen Anfängen und seinen Erfolgen bis hin zu seinem Comeback nach langen gesundheitlichen Problemen zu resümieren.


"Heute Abend sind wir in Anwesenheit einer wahren Legende, eines außergewöhnlichen Athleten, der den Golfsport verändert und neue Dimensionen der Dominanz erreicht hat," leitete Trump ein. "Er ist auch ein großartiger Mensch, er ist ein großartiger Kerl. .... Tiger Woods ist ein globales Symbol für amerikanische Exzellenz, Hingabe und Tatkraft", so der Präsident, bevor er dem ersten noch aktiven Athleten die Medaille überreichte. "Tiger kämpfte sich durch die schrecklichen Schmerzen und er kämpfte den ganzen Weg zurück zum Gipfel des Golfs," sagte Trump. "Was in Augusta geschah, war eines der unglaublichsten Comebacks, das Golf oder jeder andere Sport je gesehen hat."

Glück, Kampf und Tränen

Nach der Ehrung bedankte sich der Golfstar auf dem Podium unter Tränen bei allen Wegbegleitern. "Das war eine unglaubliche Erfahrung. Ich habe gekämpft. Ich habe versucht durchzuhalten. Ich habe versucht zurückzukommen und wieder das großartige Golfspiel zu spielen. Ich hatte das Glück, dass ich die Gelegenheit hatte, es wieder zu tun... Die erstaunliche Masters-Erfahrung, die ich vor ein paar Jahren hatte, war sicherlich der Höhepunkt dessen, was ich bisher in meinem Leben auf dem Golfplatz erreicht habe."

Ehre oder Berechnung von Trump?

Nach der Bekanntgabe der Auszeichnung für den Golfprofi machte sich schnell Kritik breit. Für viele sei die Ehrung für Trump eine "gute Gelegenheit, einem Geschäftspartner zu danken", indem hervorgehoben wurde, dass Woods im letzten Jahr als Geschäftspartner der Trump Organization gemeldet wurde. Aaron Scherb, der Direktor für legislative Angelegenheiten der Common Cause Organisation, zweifelt nicht an dem Talent des 43-Jährigen, sondern ebenso eher an den Absichten Trumps: "Natürlich ist Tiger Woods ein sehr talentierter Golfer. Aber Trump ist bereit, jedes Werkzeug der Regierung zu benutzen, um seine geschäftlichen und politischen Verbündeten zu unterstützen". Schon vor einigen Jahren, einen Tag nach Woods' erstem Masters-Sieg im Jahr 1997, lud Trump den Golfprofi in sein Taj Mahal Casino in Atlantic City ein, woraus ein Ansturm von circa 2.000 Fans resultierte. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde spekuliert, ob Woods dem derzeitigen Präsidenten als Aushängeschild diene.

Weiterhin bezeichnet Ricky Reilly, der Autor von "Commander in Cheat: How Golf Explains Trump", die Medal of Freedom als "einen großen Fleck", der auf den Golfer gelegt wird.

"Wie kann Tiger Woods die Presidential Medal of Freedom von einem Mann akzeptieren, der glaubt, dass Golf nur für die Reichen sein sollte? 'Wenn du eines Tages einem Club beitreten willst, willst du spielen, (also) du gehst du raus und wirst erfolgreich.' ... Mist. Wenn das wahr wäre, gäbe es keinen Tiger Woods", tweetete Reilly.

In der Vergangenheit haben sich bereits einige Sportler dem Besuch von Trump im Weißen Haus aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Präsidenten widersetzt. Auf Nachfrage äußerte sich Woods bereits im letzten Jahr eher zurückhaltend. "Nun, ich kenne Donald seit einigen Jahren. ... Er ist der Präsident der Vereinigten Staaten. Man muss das Amt respektieren. Egal, wer im Amt ist, man mag vielleicht die Persönlichkeit oder die Politik nicht, aber wir alle müssen das Amt respektieren." sagte Woods damals.

Ob die Annahme der Auszeichnung Folgen für den Champion hat? Zweifellos in dieser Diskussion scheint jedoch, dass sich wahrscheinlich niemand über die Ehrung des Sportlers beschwert hätte, wenn sie von Barack Obama oder Hillary Clinton überreicht worden wäre.

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