Back Nine

„Sie gehen zu weit“: Tiger Woods fordert Änderung bei Bällen

06. Nov. 2017 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Back Nine Tiger Woods Bälle

Tiger Woods mischt in der Diskussion um die zunehmenden Längen der Profi-Spieler mit - und fordert andere Bälle. (Foto: Getty)

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Vor kurzem noch hat Rickie Fowler die Rückkehr von Tiger Woods förmlich herbeigesehnt: „Alle auf der Tour vermissen den Golf-Nerd!“ Und kaum hat der 14-fache Majorsieger sein Comeback bei der eigenen Hero World Challenge im drei Wochen bekannt gegeben, da bestätigt Woods auch gleich, welche Gedanken er sich über das Spiel macht, speziell über die Materialentwicklung. „Wir müssen was an den Bällen tun, denn sie gehen zu weit“, sagte der 41-Jährige in einem Podcast-Interview.

Wenngleich die Verbände mit allerlei Statistiken dagegen zu steuern versuchen, sprechen die enormen Längen Bände, die nicht nur ein Justin Thomas oder Jon Rahm mittlerweile erreichen. Woods weiter: „Wir müssen jetzt schon über 7.000 Meter lange Kurse bauen, wenn es Meisterschaftsplätze sein sollen. Wenn das mit der technischen Entwicklung so weitergeht, ist der 8.000-Yards-Platz [7.315 Meter, Anm. der Red.] nicht mehr fern. Und das ist erschreckend, weil wir nicht genug Gelände haben, um solche Plätze zu designen, und sowieso wird alles nur komplizierter.“

Es ist eine klare Absage an den wirtschaftlichen und ökologischen Unsinn, den unlängst US-Journalist Alan Shipnuck auf „Golf.com“ durch die angeblich unvermeidbare Notwendigkeit von 9.000-Yards-Kursen formuliert hatte. Bereits vor geraumer Zeit hatten u.a. der „Goldene Bär“ Jack Nicklaus, TV-Koryphäe David Feherty und nicht zuletzt Gary Player ein „Roll back“ des Balls gefordert. „Statt weltweit Hunderte von Millionen Dollar für Golfplatz-Umbauten auszugeben, bräuchte man bloß den Ball zu modifizieren und damit die erreichbaren Längen einzuschränken“, sagte Player schon 2012. Mit Woods zeigt jetzt auch ein quasi aktiver Spieler diese Weitsicht.

Verletzter Stenson: „Bin wohl doch nicht Superman“

Schräger Stunt: Hinter den weiteren Starts von Henrik Stenson im Play-off des Race of Dubai steht ein großes Fragezeichen. Der Schwede hat sich bei der kuriosen Show verletzt, mit der traditionell das WGC-HSBC Champions präsentiert wird und wo die Stars diesmal per Geschirr als Superhelden über die Bühne flogen (siehe das „Making-of“-Video). „Ich dachte erst, es sei eine Zerrung, aber es könnte auch eine Knochenprellung sein“, sagte Stenson nach Platz T35 bei der Turkish Airlines Open: „Ich bin halt doch nicht Superman, obwohl manche Leute das vielleicht gedacht haben.“ Nicht gerade förderlich war gewiss auch der Rettungsschlag während Runde zwei in Antalya, als Stenson sein Wedge förmlich um einen Baum wickelte…

Bubba Watson neuerdings „ballfrei“

Noch‘n unrunder Ball: Die Kombination pinkfarbener Driver und bunte Golfbälle ist Vergangenheit, Bubba Watson hat seine Zusammenarbeit mit Volvik beendet. „Der Vertrag ist ausgelaufen, ich bin ballfrei und kann spielen, was ich will“, sagte der Linkshänder bei der Shriners Hospitals for Children Open, wo er wieder Titleists ProV1x rausfeuerte und geteilter 51. wurde. Dabei hatte Volvik im Januar noch einen Mehrjahres-Vertrag mit dem zweifachen Masters-Sieger bekannt gegeben, der anschließend allerdings eine der schlechtesten Spielzeiten seiner Karriere hinlegte. Watson feierte übrigens gestern in Las Vegas seinen 39. Geburtstag, und die PGA Tour widmete ihm daraufhin das für einen Longhitter passende Ständchen:

Jason und Ellie Day: Nummer drei unterwegs

Frohe Botschaft: Jason Day hat seine Teilnahme bei Tiger Woods‘ Hero World Challenge abgesagt, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Denn die „Little Days“ Dash (5) und Lucy (2) bekommen Verstärkung. Mama Ellie Day verkündete dieser Tage via Instagram: „Nummer drei ist unterwegs“, während Dash und Lucy in den passenden Shirts posieren. Der Termin ist für Juni 2018 ausgerechnet, womit Jason Day wegen der Geburt des dritten Kinds womöglich auch die US Open in Shinnecock Hills verpasst.

McIlroy hadert mit Diät und plant Großes

„Rors“ reloaded: Noch ist es nicht die Zeit für gute Vorsätze, aber Rory McIlroy hat schon mal seine Ambitionen für 2018 definiert. Nach auskurierter Rippenverletzung will die aktuell pausierende Nummer acht der Welt bei der Abu Dhabi Championship im Januar wieder die Turnierbühne betreten. Bis zum Ryder Cup in Paris stehen 26 Starts auf dem Programm, acht alleine vor dem Masters im April, wo sich der Nordire erneut um die Vollendung des Karriere-Grand-Slams bemüht. Derzeit arbeitet der 28-Jährige wieder mal intensiv an seiner Physis, „nachdem meine Diät in diesem Jahr wohl nicht die beste war“. Allerdings habe er mit Erica Stoll auch eine „großartige Bäckerin“ geheiratet, bekannte McIlroy. In den drei Monaten bis Abu Dhabi gelte es nun, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, „dass die nächsten zehn Jahre noch besser werden als die vergangenen und eine bereits großartige Karriere zu einer der größten [des Golfsports] wird“.

Trump in diplomatischer Golfmission

Mal wieder „The Donald“: Zum 77. Mal seit Beginn seiner Amtszeit wurde der US-Präsident auf einem Golfplatz gesichtet, diesmal sozusagen in diplomatischer Mission. Während seiner Asienreise spielte Donald Trump mit Japans Premierminister Shinzo Abe und dem Weltranglisten-Vierten Hideki Matsuyama im Kasumigaseki Country Club, dem Schauplatz des Olympia-Turniers 2020. Bereits zuvor hatte Trump im offiziellen Handikap-Index des US-Verbands USGA eine 68er Runde notieren lassen, sein erster Eintrag seit Juni 2016, gespielt am 17. Oktober auf seiner Anlage in Washington. Der Vier-unter-Par-Score schraubt Trumps Handikap auf 2,5.

Notlandung nahe Turnier-Schauplatz

Out of Bounds: Der Painted Desert Golf Course in Las Vegas ist nur knapp 13 Kilometer vom TPC Summerlin entfernt, wo sich gestern Alex Cejka bei der Shriners Hospitals for Children Open knapp geschlagen geben musste. „Nebenan“ war man derweil mit der Bergung eines einmotorigen Privatflugzeugs aus dem Teich zwischen Loch 13 und 14 beschäftigt. Die Maschine war am Donnerstag Spätnachmittag wegen eines Motorschadens auf „Painted Desert“ notgelandet worden und in das Gewässer gerutscht, Wrackteile hatten sich auf der umliegenden Spielfläche verstreut. Der Pilot und sein Passagier kamen mit leichten Verletzungen davon.

Spieth stiftet „legendäres“ Eisen 3

Erinnerungsstück: Es ist längst Major-Legende, dieses 20-minütige „Theater“ auf Loch 13 von Royal Birkdale, mit dem sich Jordan Spieth per Bogey die Chance auf den Gewinn der Open Championship bewahrte. Das dabei benutzte Eisen 3 ist mittlerweile im englischen Club ausgestellt, der Texaner hat Royal Birkdale den Schläger gestiftet. Caddie Michael Greller hatte im Juli die Distanz lediglich grob zu schätzen gewusst, Spieth daraufhin den Ball von den Driving Range an den Rand des Grüns befördert.

Der persönliche Blick auf den Trick

Zum Schluss: So sieht also ein Trickshot aus Sicht des ausführenden Artisten aus. Schade, dass es mit unserer Kunstfertigkeit bei weitem nicht so weit her ist wie mit der von „Coach Rusty“:

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