Die großen Turniere des Jahres sind gespielt, alle Majortitel vergeben und die Helden der Saison stehen bereits fest, doch mit dem Ryder Cup in Schottland steht noch ein Großevent aus. Die Geschichte des Ryder Cup Turniers zeigt, dass es bei dem großen Kontinentalvergleich andere Qualitäten gefragt sind, als im normalen Saisonverlauf auf der PGA oder European Tour. Für eine Woche müssen sich Golfprofis während des Ryder Cups als Teamspieler beweisen, noch präziser spielen und auf ihnen lastet ein noch größerer Leistungsdruck als normalerweise. Doch welcher Spieler repräsentierte diese Eigenschaften in der Geschichte des Ryder Cups bisher am besten?
Um die Frage nach dem besten Spieler zu beantworten reicht in der Regel ein Blick auf die Statistik, doch sind Turnierstatistiken recht einseitig und werden der Vielseitigkeit des Ryder Cups nicht immer gerecht. Der Sportstatistiker Dr. Ian McHale hat sich, im Versuch den Besten Ryder-Cup-Spieler aller Zeiten zu finden, die Zahlen genauer angeschaut und eine etwas andere Statistik aufgestellt.
Warum andere Faktoren für die Statistik beachten?
Im Normalfall wird Leistung anhand von Punkten gemessen, doch in solch einer Auflistung werden viele wichtige Faktoren nicht beachtet. Im Falle des Ryder Cups gibt es viele Spieler die einige Punkte aufweisen können, diese aber zu einer Zeit gewonnen haben in der die Konkurrenz weniger stark war. Andere Spieler sammeln Punkt während ihrer Turnierauftritte aber qualifizieren sich nicht oft genug für das prestigeträchtige Turnier, um sich ganz ob im Punktetableau zu positionieren.
„Während seiner langen elfjährigen Ryder-Cup-Karriere hat Nick Faldo insgesamt die meisten Punkte in der Turniergeschichte gewonnen, doch rechnet man dies in Prozent um, sind es nur 54%“, sagte McHale. Die Prozentangabe steht dabei für die Punkte die Faldo insgesamt in seinen Spielen gewonnen hat. Ian Poulter hingegen hat im Laufe von vier Ryder Cups 12 Punkte gewonnen und liegt damit bei 80%. Nach Punkten wäre Faldo eindeutig der bessere Spieler, doch blickt man auf den Prozentsatz wird deutlich, dass Poulter, ebenfalls ein hervorragender Ryder-Cup-Spieler ist, vielleicht sogar der bessere. Doch auch die prozentuale Angabe von Punkten ist zu einseitig, denn sie berücksichtigt nicht die Qualität des Gegners. Manche Spieler gewinnen ihre Punkte gegen einige der beste Golfer der Welt und andere wiederum haben es mit leichteren Gegenspielern zu tun.
Die Formel
In seiner Formel berücksichtig McHale alle „Fourball“, „Foursome“und „Single“ Spiele, für alle Spieler die je am Ryder Cup teilgenommen haben. Als Faktoren in die Statistik einbezogen wird der Vorsprung bei einem Sieg und die Qualität des Gegners und des Spielpartners in einem Fourball und Foursome Match.
Der beste Ryder-Cup-Spieler aller Zeiten
Als besten Spieler in der Geschichte des Ryder Cups hat McHale den Schotten Colin Montgomerie ermittelt. Bereits acht Mal nahm Montgomerie am Ryder Cup teil und konnte 23,5 Punkte erzielen, lediglich 1,5 Punkte weniger als Rekordhalter Nick Faldo. Auf Platz zwei und drei folgen Tom Kite und Ian Poulter, mit jeweils 17 und 12 Punkten. Nicht in die Top fünf geschafft hat es Rekordhalter Nick Faldo mit seinen insgesamt 25 Turnierpunkte.