Eigentlich finden in dieser Woche lediglich zwei Golfturniere im Profibereich statt. Da eines davon jedoch das Masters in Augusta - und damit das erste Major des Jahres - ist, ist die Golfwelt trotzdem in Aufruhr und blickt ab Mittwoch gebannt auf den Augusta National Golf Course in Georgia. Beim größten Einladungswettkampf des Sports rund um den weißen Ball geben sich 99 Spieler aus 25 Nationen die Ehre und kämpfen um ein Preisgeld von insgesamt neun Millionen US-Dollar.
It's Masters week. pic.twitter.com/DPcnaQ9ENE
— PGA TOUR (@PGATOUR) 6. April 2015
Golfen mit Freunden und Familie: Der Par-3-Contest
Obwohl der eigentliche Wettkampf erst am Donnerstag beginnt, stehen die meisten Pros schon am Mittwoch auf dem Augusta National und nehmen hier zusammen mit Freunden und Familienmitgliedern am sogenannten Par-3-Contest teil. Der dazu genutzte 9-Loch-Platz, der ein Par von 27 aufweist, wird dann zu einer Spielwiese für Golferpapas, Ehefrauen und Kinder, die ihre berühmte Väter zumeist als Caddies unterstützen.
Aufgrund des Charakters als Familienevent nehmen viele Pros den Par-3-Contest nicht ganz so ernst und lassen ihre Sprösslinge schon mal putten. Andere Spieler wiederum hoffen auf den Gewinn der Kristallschale und strengen sich auf den 1,062 Yards durchaus an. Aus diesem Grund kamen seit 1960 bereits 70 Hole-in-Ones zustande. Andererseits gilt der Gewinn des Contests als schlechtes Omen für das eigentliche Turnier: noch nie konnte ein Sieger des vorausgehenden Wettbewerbs das Masters für sich entscheiden.
Folgendes Video zeigt, wie der Wettbewerb im Jahr 2014 ablief:
Die besten Spieler der Welt beim Masters
Am Masters nehmen alljährlich nur ausgewählte Spieler teil. Das Feld ist daher stets auf etwa 100 Golfer begrenzt, die eingeladen werden müssen und sich nicht separat für den Wettkampf qualifizieren können. Die Top 50 der Weltrangliste sind stets gesetzt. Daneben erhalten auch andere Spieler eine Einladung nach Augusta, wenn sie einer bestimmten Kategorie unterfallen, also etwa dann wenn sie das Major bereits gewonnen haben - wie etwa Bernhard Langer. Darüber hinaus bekommen auch einige Amateure eine Startberechtigung für das Masters wie beispielsweise der amtierende British Amateur Champion.
Da das Teilnehmerfeld in Augusta so exquisit ist, ist eine Prognose, wer das Turnier gewinnen wird, nur schwer zu treffen. Bei den Buchmachern steht zur Zeit der Weltranglistenerste, Rory McIlroy, ganz hoch im Kurs. "Ich habe diesen Traum, diese Vison, der beste Spieler der Welt zu werden und ich möchte alles tun, um dies zu erreichen", sagt der Nordire in folgendem Video. McIlroy fehlt zur Erreichung dieses Ziels jedenfalls noch der Masters-Titel. Alle anderen Majors konnte er bereits gewinnen.
I’ve dreamed of winning all the Majors since I was a kid. I hope you are following your dreams #BetterNeverQuits https://t.co/pjTA5NnfAa — Rory Mcilroy (@McIlroyRory) 1. April 2015
Neben Rory McIlroy werden auch dem Youngster Jordan Spieth große Siegchancen eingeräumt, immerhin wurde der erst 21-Jährige im letzten Jahr schon Zweiter. Auch 2015 beeindruckte der Texaner bereits mit zahlreichen hervorragenden Ergebnissen auf der PGA Tour wie etwa mit seinem ersten Rang bei der Valspar Championship oder den zweiten Plätzen bei der Valero Texas Open und der Shell Houston Open. Zudem kletterte er auf Rang vier im OWGR.
Ferner hat sich auch Titelverteidiger Bubba Watson auf den Weg nach Augusta gemacht, um dort sein drittes grünes Jackett zu ergattern. Der US-Amerikaner konnte das prestigeträchtige Turnier im letzten Jahr mit drei Schlägen Vorsprung vor Jordan Spieth und Jonas Blixt gewinnen. Damit nahm er ein Preisgeld von 1,62 Millionen US-Dollar mit nach Hause. Der erste Sieger des Masters, Horton Smith, durfte sich im Jahre 1934 noch über 1,500 US-Dollar freuen. Welch ein Unterschied.
Martin Kaymer und Bernhard Langer in Augusta
Als deutsche Hoffnungen gehen US-Open-Champion Martin Kaymer und Golflegende Bernhard Langer ins Rennen um die Krone in Georgia. Zumindest Letzterer konnte das Masters bereits zweimal gewinnen und macht zur Zeit regelmäßig auf der Champions Tour von sich reden. Zuletzt erreichte er einen T9. Platz bei der Tucson Conquistadores Classic Ende März und im letzten Jahr holte der 57-Jährige den T8. Rang beim Masters. Langer hat also nichts verlernt und kann immer noch mit Schlägen wie folgendem beeindrucken:
Nicht ganz so rosig sieht die Masters-Bilanz von Martin Kaymer aus. Der T31. Platz stellt das beste Ergebnis des 30-Jährigen in Augusta dar und auch Kaymers Abschneiden bei den letzten beiden PGA Turnieren lässt nicht gerade auf einen Sieg des deutschen Pros beim ersten Major des Jahres schließen: Sowohl bei der Valero Texas Open als auch bei der Shell Houston Open verpasste Martin Kaymer den Cut. Andererseits hat der gebürtige Düsseldorfer schon zweimal gezeigt, dass er ein Major gewinnen kann und vielleicht gelingt ihm dieses Kunststück 2015 erneut.
Auch Tiger Woods ist dabei
In der letzten Woche wurde des Weiteren bekannt, dass der viermalige Masterschampion Tiger Woods ebenfalls in Augusta aufspielen wird. Aufgrund zahlreicher Verletzungspausen und einem inkonstanten Spiel bei seinen letzten Turnieren war die Teilnahme der Golflegende in Augusta stets fraglich geblieben. Am Freitag verkündete Woods dann, dass er in diesem Jahr beim Masters nach seinem 15. Majortitel greifen will. Vielleicht sehen seine Fans dann solche herausragenden Schläge wie im Jahre 2005 als der 39-Jährige den Wettbewerb zuletzt gewinnen konnte:
Challenge Tour: Sechs Deutsche in Kenia
Ein zweites Turnier soll hier - neben aller Masters-Euphorie - nicht vergessen werden, denn bei der Kenya Open spielen immerhin sechs Deutsche mit und werden im Karen CC in Nairobi versuchen, sich einen Teil des Preisgeldes in Höhe von 200.000 Euro zu schnappen. Neben Bernd Ritthammer, der bei der Trophée Hassan II kürzlich den geteilten 17. Platz erringen konnte, werden Maximilian Röhrig, Sean Einhaus, Sebastian Heisele, Max Kramer und Julian Kunzenbacher beim dieswöchigen Challenge-Tour-Turnier an den Start gehen.