„Baut etwas Neues, Anderes und Außergewöhnliches“ – mit diesem Auftrag wurden die Ingenieure auf die lange Reise geschickt, um einen Eisensatz zu entwickeln, der bestehende Normen und Vorgehensweisen gründlich auf den Kopf stellt. Die TaylorMade P790 TI Eisen wurden geboren - das schauen wir uns mal genauer an.
TaylorMade P790 TI Eisen - keine richtigen Eisen
Dieser Eisensatz besteht nicht aus Eisen - und damit beginnt die wilde Fahrt. Der Kopf ist aus Titanium gefertigt: ein Metall, das sehr stabil und dabei extrem leicht ist. Zudem sündhaft teuer. Durch diese enormen Gewichtseinsparungen, die im Vergleich zu normalen Stahl realisiert wurden, ist noch eine Menge Freiraum für weitere Technologien.
Hier setzt die Tungsten-Gewichtung ein. Dieses Metall bringt durch seine hohe Dichte gehörig Gewicht mit sich. TaylorMade nutzt zum Teil bis zu 119 Gramm Tungsten, um dieses in Form eines Einsatzes in die Eisen einzuarbeiten. Der Schwerpunkt rauscht somit in den Keller nach unten. Dies ist förderlich, um Bälle einfach in die Luft zu befördern. Titanium und Tungsten sind die teuersten Materialien, die normalerweise in Golfschlägern verarbeitet werden. Da hier ausschließlich diese beiden Produkte verwendet werden, steigt allein der Preis für die Rohstoffe.
Optik eines Players Eisens
Für den Test wurde uns ein Eisen 5 gestellt, um uns einen Überblick der Spielvorteile zu verschaffen. Durch die einzigartige Konfiguration und Gewichtung waren wir selbstverständlich extrem gespannt. Der Schläger fühlt sich auf keinen Fall leicht oder wacklig an, eher ziemlich direkt. Beim Ansprechen ist die Topline zwar deutlich zu erkennen, aber das "Cavity Back" verschwindet. Erster Eindruck: sehr sportlich.
Dass der Schwerpunkt extrem niedrig ist, lässt sich nach dem ersten Schlag bestätigen. Der Ball kommt schnell raus und steigt steil in die Luft. Diese Eigenschaft vereinfacht das Spielen der langen Eisen. Wer also hiermit Probleme hat, dem können wir die TaylorMade P790 TI Eisen empfehlen.
Das Gefühl ist schwer zu beschreiben, denn der Schläger fühlt sich einfach ungewohnt an. Klar, bei den Materialien wirkt schlichtweg alles neu und anders. Man spürt förmlich im Treffmoment, wie tief im Schläger die ganze Power erzeugt wird. Lang ist dieser "Eisensatz" in jedem Fall. Wenig Spin, ein hoher Abflugwinkel und eine hohe Geschwindigkeit sind die Grundlage dafür.
Zum Thema Fehlerverzeihung: Bei dünnen Treffern liegen sicherlich die Stärken, denn durch das niedrig gelegene Gewicht können diese Schläge gut abgefangen werden. Dies bestätigte sich im Test, denn obwohl einige Schläge dünn erwischt waren, mussten kaum Längenverluste hingenommen werden. Bei fetten Treffern verdrehte sich der Schläger jedoch und es resultierte neben Distanzverlusten ein kleiner Hook.
Dieses Eisen vereint einen sehr modernen, sportlichen und kompakten Look mit enormen Spieleigenschaften. Durch den gewagten Ansatz ausschließlich Titanium und Tungsten zu verwenden, ist es TaylorMade gelungen, beliebte Vorteile auf ein neues Level zu heben. Ob es den UVP von rund 3.200€ (Stahlschaft) bzw. 3.400€ (Graphitschaft) für sieben Eisen rechtfertigt, muss jeder für sich entscheiden. Einmal testen, schwingen und das Gefühl selbst erleben, sollte jedoch jeder Golfer.