In Zeiten der Coronakrise wissen wir: Wer jetzt selbstständig ist, könnte in zahlreiche Schwierigkeiten geraten. In der Golfwelt betrifft die Sorge neben den Clubs genauso die Golfpros, die in der aktuellen Situation einem Berufsverbot unterliegen. Die Ungewissheit, wann die Situation entschärft wird, führt derzeit bei vielen Selbstständigen zu Existenzängsten. Doch genau dieser Sorge wirkt #supportyourpro schnellstens entgegen. Golf Post hat mit Sebastian Platschek, dem Gründer des Konzeptes, gesprochen und stellt die unterstützende Aktion vor.
Was bedeutet #supportyourpro?
Das Team von "Supportyourpro" hat ein eigenes Logo kreiert, das über eine Plattform auf verschiedenste Merchandiser-Artikel, wie Poloshirts, Kappen oder Handyhüllen gedruckt wird. Dabei erhält jeder Pro seinen eigenen Onlineshop mit eigenem Link, den der Pro an seine Kunden schicken kann. Jeder einzelne Kauf kann so dem entsprechenden Pro zugeordnet und sein Anteil pro Kauf gut geschrieben werden. Somit können die Pros in Zeiten der Krise unterstützt werden, um in guten Zeiten weiterhin für ihre Kunden da zu sein.
Erst kürzlich wurde das Konzept #supportyourpro ins Leben gerufen. "Die Idee entstand vor ziemlich genau einer Woche", so Sebastian Platschek, der diese Idee ursprünglich für seine Golfschule entwarf. " Ich selber habe drei Golfschulen mit einigen selbstständigen Pros. Natürlich habe ich mir in der aktuellen Situation Gedanken darüber gemacht, wie ich allen jetzt kurzfristig helfen kann". Darüber hinaus besitzt Platschek die Firma "SwingWorks", ein Online Buchungsportal, bei dem viele Golfclubs in Deutschland -inklusive deren Pros- betreut werden. "Dadurch war dann die Idee geboren, das Ganze auch für unsere Kunden zur Verfügung zu stellen, um denen über die Zeit zu helfen. Nicht nur die Kunden, sondern auch die Pros haben im Moment in der Coronakrise zu kämpfen". Schlussendlich beschloss Sebastian Platschek, nicht nur seinen Kunden, sondern allen Pros mit seinem Konzept unter die Arme zu greifen.
Nachdem sich nach einer Woche schon knapp 30 Pros dem Konzept von #supportyourpro angeschlossen und bereits mehrere Tausend Euro verbuchen konnten, wird das Konzept seit Anfang der Woche sogar schon international angeboten. "Kollegen in den USA und der UK machen jetzt schon mit", erzählt Platschek und hofft, seine Zahl in den nächsten Wochen auf 100 Golf Pros in Deutschland auszubauen. "Es wäre schön, sagen zu können, man hat 100 Leuten geholfen".
Warum Solidarität jetzt besonders wichtig ist
Für jegliche Unternehmen im Golfsport ist die Lage äußerst schwierig. Auch Sebastian Platschek musste alle Stunden canceln. "Für Anfang April waren zahlreiche Platzreifekurse angesetzt, die zum Teil gut gebucht waren. Das sind natürlich alles Kunden, die auch nicht den persönlichen Kontakt zu uns haben, also stornieren sie selbstverständlich einfach", berichtet der Gründer von #supportyourpro. Für Sebastian Platschek spielt Solidarität vor Allem in dieser Zeit eine große Rolle. "Ich bekomme viele Anrufe von meinen Schülern, wie sie uns helfen können. Das ist wirklich herzerwärmend, wie sich alle kümmern. Ich würde mich wirklich freuen, wenn jeder Pro, der hier mitmacht, damit einen Tausender extra macht. Um einfach ein bisschen Hoffnung zu haben, die Miete bezahlen zu können... Das wäre mein Wunsch!".
Derzeit gibt es keinen genauen Zeitpunkt, wann wieder zum normalen Leben zurück gekehrt werden kann. Auch das Team von #supportyourpro und SwingWorks muss in ihre Planung miteinbeziehen, dass die Schließung der Golfclubs und das Berufsverbot länger dauert, als bisher angesetzt. Dementsprechend befürwortet #supportyourpro eine besondere Message: "Die Zeiten werden wahrscheinlich nicht leichter werden. Daher ist es sehr wichtig, dass man nicht die Hoffnung verliert und man kreativ bleibt. Man sollte nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern sich weitere Wege überlegen, wie man auf sich aufmerksam machen kann oder was man alternativ machen kann". Genau auf diesen Zeilen beruht auch die Inspiration des gesamten Konzeptes von #supportyourpro.
"Das gilt nicht nur für Golfer. Genauso geht es Frisören oder Restaurantbesitzern. Ob man nun stattdessen im Supermarkt Regale einräumt oder Pillen in der Apotheke sortiert. Man tut etwas für sich, aber vor Allem auch etwas für die Allgemeinheit". Es ist also eine Win-Win-Situation. Um genau die dreht es sich auch in diesem Konzept, was bereits zu zahlreichen positiven Resonanzen von Pros und Kunden führte. Entscheidend ist jedoch auch, dass Platschek dieses Projekt nur zu Hilfszwecken in der Corona-Zeit plant. "Es geht mir bei dieser Sache nicht darum, Profit aus der Situation zu schlagen, sondern wirklich etwas für die Leute zu machen. Das ist der Gedanke dahinter. Für die Pros, die bisher schon teilgenommen haben, sind innerhalb einer Woche schon viele Tausend Euro eingegangen, sodass jedem Pro schon ein Stück weit geholfen werden konnte. Ich wünsche mir, dass es noch mehr wird und so wirklich allen geholfen wird".