Um einen Golfball möglichst weit zu schlagen, sind verschiedene Faktoren wichtig. Der vermeintlich wichtigste Faktor ist die Schlägerkopfgeschwindigkeit. Diese zu erhöhen ist gar nicht so einfach und erfordert für viele Spieler ein fundamentales Umdenken in ihrem Golfschwung. Allerdings kann sie der Schlüssel zu einem wesentlich besseren Golfspiel sein.
Muss ich schnell schwingen?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass eine hohe Kopfgeschwindigkeit nicht automatisch einen langen Ball als Resultat liefert. Wichtig sind auch die Energieübertragung auf den Ball (Smashfaktor) und der Geschwindigkeitsverlauf. Das heißt, wenn der Schläger bei der Hälfte des Abschwungs seine maximale Beschleunigung erreicht, zum Treffmoment hin aber wieder abbremst, wird die Energie nicht auf den Ball übertragen.
Wie hoch ist meine Geschwindigkeit im Moment?
Um herauszufinden, wie schnell Sie Ihren Schläger aktuell schwingen, gibt es mehrere Geräte, die solche Daten liefern. Die sicherste Methode ist eine Messung mit einem sogenannten „Launch-Monitor“, wie zum Beispiel der „Flightscope“ oder der „Trackman“. Beide messen Ball und Schläger und geben sehr genaue Daten über den Schwung und den Ballflug. Interessant für die Schwunggeschwindigkeit sind dann die Schlägerkopfgeschwindigeit und der Geschwindigkeitsverlauf; letzterer beschreibt, in welchem Teil des Abschwungs der Schläger am schnellsten ist.
Am Beispiel eines Driver-Schlages ist zu sehen, wie stark sich dabei die Daten eines durchschnittlichen Amateurs und eines Profis auf der PGA Tour unterscheiden.
Amateurin: 70-80 mph bzw. 112-130 km/h
Amateur: 80-90 mph bzw. 130-145 km/h
LPGA Tour: 93 mph bzw. 150 km/h
Senior Tour: 106 mph bzw. 170 km/h
PGA Tour: 113 mph bzw. 182 km/h
Der Amateur hat also viel Potential seinen Ball weiter zu schlagen, wenn er es schafft, schneller zu schwingen.
Wie kann ich meine Schlägerkopfgeschwindigkeit erhöhen?
Die kinematische Kette ist eine koordinierte Abfolge von Körperbewegungen, die das Ziel haben, einen Beschleunigungsimpuls beizubehalten und die Geschwindigkeit stetig zu erhöhen. Wer schon einmal einen Ball möglichst weit werfen wollte, merkt relativ schnell, dass dies nicht gelingt, wenn man dazu ausschließlich den Arm und das Handgelenk verwendet.
Für einen weiten Wurf ist es besser, wenn man sich vom hinteren Bein auf das fordere abstößt (Gewichtsverlagerung), anschließend sollte die Hüfte beginnen in Richtung Ziel zu rotieren, worauf der Oberkörper folgt. Zuletzt erreicht der Impuls die Arme und Handgelenke, wobei beim Golfschlag der Schläger das letzte Glied der Kette bildet, welcher durch die im Abschwung wirkenden Kräfte möglichst weit hinter den Händen herschwingen sollte (Lag), um seinen schnellsten Punkt erst am Ball zu erreichen.
Um diese Bewegungen zu trainieren sind für den Anfang zwei Übungen zu empfehlen:
Übung 1: Den Schwung über die Beine einleiten
Nehmen Sie Ihre normale Standposition ein und sprechen Sie den Ball an. Bevor Sie mit dem Schwung starten, ziehen Sie den linken Fuß an, sodass dieser den rechten berührt. Nun beginnen Sie Ihre Ausholbewegung. Bevor der Schläger seinen höchsten Punkt erreicht, setzen Sie Ihren linken Fuß in seine ursprüngliche Position und leiten mit diesem Impuls den Abschwung ein.
Üben Sie das zunächst ohne Ball...
...und mit Ball:
Übung 2: Hüfte rotieren
Wenn Sie Übung 1 trainiert haben und Ihr Körpergefühl Ihnen vermittelt, dass Sie nun Ihren Abschwung selbstständig über Ihre Beine einleiten, dann sollten Sie versuchen Ihre Hüfte zu schulen. Dazu arbeiten Sie mit der Idee, dass Ihre Gürtelschnalle bereits zum Ziel zeigen soll, wenn Sie den Ball mit dem Schläger treffen. Ein verbreiterter Mythos ist, dass die Körperhaltung im Treffmoment der in der Ansprechposition gleicht. Für einen weiten Schlag versuchen Sie die Hüfte früh zum Ziel zu rotieren und den hinteren Fuß bereits vor dem Ballkontakt vom Boden zu lösen (siehe Foto).
Tipp: Filmen Sie Ihren Schwung
Wer glaubt, er hat Potenzial seine Schwunggeschwindigkeit zu erhöhen und mehr Länge zu generieren, der sollte sich unbedingt mit der kinetischen Kette und der Umsetzung für den Golfschwung auseinander setzen. Hat man da das Maximum rausgeholt und ist immer noch unzufrieden, bleibt nur noch der Gang in ein Fitnessstudio - auch Kraft schafft Länge.
Tipp: Machen Sie regelmäßig Videoaufnahmen mit einer Kamera oder einem Fotohandy von Ihrem Schwung, um Ihren Fortschritt zu überprüfen. Die Fehlerkorrektur ist besonders effektiv, wenn man den eigenen Schwung visualisiert. Sie werden sehen: Der Aha-Effekt ist riesig.
Bitte mehr Sorgfalt auf die Orthografie legen. Mindestens zwei Fehler.
Forderer & verbreiterter.
Ich habe einen Smash Faktor von 1,48 gemäß Trackman und mit dem Driver eine Schlägerkopfgeschwindigkeit von 100km/h wenn ich Gas gebe.
Das wird wohl passen. 🙂
Hallo Marc,
ein Wert von 1,48 ist auf jeden Fall super. Deine Geschwindigkeit wurde aber sicherlich in mph gemessen, da diese sonst relativ langsam wäre. Mit 100 mph allerdings, würdest du 160,9 km/h schnell schwingen. Das ist ein sehr guter Wert und dank des Smash-Faktors bekommt dein Ball davon auch sicherlich eine ganze Menge mit.
Beste Grüße