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Panorama

DGV-Mitgliederzahlen im europäischen Vergleich: Überholen ohne einzuholen

15. Jan. 2020 von Tobias Hennig in Stuttgart, Deutschland

Claus Kobold (li.) neben Vorstandskollege Achim Battermann bei der Jahrespressekonferenz 2019 des DGV. (Foto: DGV)

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Dass man heute im Vereinswesen nicht mehr laufen muss, um vorwärts zu kommen, beweisen die jüngst in Stuttgart vorgestellten Mitgliederzahlen des Deutschen Golf Verbandes. Im Gegenteil: Auf der Stelle treten reicht aus, um Boden gut zu machen. Doch das ist bei Weitem nicht so negativ zu bewerten, wie es auf den ersten Blick scheint.

Das minimale Mitgliederwachstum unter Golferinnen und Golfern von 0,1 Prozent bestätigt den stabilen Trend der letzten Jahre. Deutschland zählt nun 642.677 Golfclubmitglieder. In absoluten Zahlen sind das 437 Menschen mehr als 2018. Verglichen mit anderen nationalen Verbänden und auch im Gegensatz zu anderen europäischen Golfverbänden steht der DGV unter Präsident Claus Kobold damit gut da. Sporttreiben hat in Europa immer weniger mit Vereinseintritten zu tun, das bekommen zahlreiche Clubs zu spüren, auch im Golf. „Es ist unseren Golfanlagen gelungen“, freute sich Kobold, „die Anzahl der Golfspieler in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr erneut stabil zu halten. Das ist nicht selbstverständlich, schaut man sich die Mitgliederentwicklung in Sportverbänden im Allgemeinen an.“

„Stabile Golfspielerzahlen sind kein Selbstläufer“, so erklärte Kobold, „Unsere europäischen Freunde beneiden uns um diese Situation. Denn im Schnitt haben sie in den letzten zehn Jahren sieben Prozent der Golfspieler verloren, wir dagegen in dieser Zeit 7,2 Prozent hinzugewonnen.“

Deutscher Golf Verband der mitgliederstärkste Europas

Dabei profitiert der Verband allerdings von der positiven Entwicklung bis 2012, danach ging die Wachstumskurve gegen null. Nicht zu schrumpfen reicht aber aus, den DGV zum mitgliederstärksten Golfverband Europas zu machen. England, bisher Spitzenreiter, hat in den vergangenen zehn Jahren 22 Prozent und damit 176.000 Clubgolferinnen und Clubgolfer verloren und ist nunmehr hinter Deutschland zurückgefallen. Zu verdanken ist das Nicht-Schrumpfen den Über-60-Jährigen. Die demografische Verteilung liegt wie die Mitgliederzahl im Trend der letzten Jahre. Deutsche Golferinnen und Golfer werden immer älter. Zwei Drittel der Clubmitglieder sind älter als 50 Jahre. Über 60-Jährige allein machen 41 Prozent aller anlagengebundenen Golfer aus. Nur jeder Fünfte ist jünger als 40 Jahre. Der Frauenanteil unter liegt bei 37 Prozent und damit deutlich über dem europäischen Durchschnitt.

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