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Seit 45 Jahren ist Frank Adamowicz dem Golfsport verbunden. Sein Weg ins professionelle Golf gleicht aber fast einer klassischen Vom-Nobody-nach-Hollywood-Geschichte:
Um nebenbei ein bisschen Geld zu verdienen, jobbte der gebürtige Hamburger Frank Adamowicz in jungen Jahren als Caddie. Sein größtes Glück damals war, dass er abends nach Dienstschluss mit geliehenen Schlägern ein paar Bälle auf der Anlage schlagen durfte. Spätestens da packte ihn der Golfvirus. Heute sagt er: "Golf spricht einfach für sich. Das Spiel ist sowas von interessant und auch mir hat es direkt Spaß gemacht."
Trainerausbildung und Turniererfahrung
Dementsprechend kannte er nach seiner Caddie-Zeit nur einen Berufswunsch: Golftrainer. "Die wenigsten wissen, dass Golflehrer ein klassischer Lehrberuf ist", sagt Adamowicz. Nach einer dreijährigen Ausbildung und anschließender zweijähriger Assistenzzeit konnte sich der ehemalige Caddie Frank Adamowicz offiziell Golftrainer nennen. Nebenbei spielte er auch Turniere, was immer schon sein Traum war. Die prestigeträchtigen Erfolge auf der großen Tour blieben zwar aus, doch auf der Challenge Tour konnte er mit zwei dritten Plätzen in der Schweiz und in Schweden auf sich aufmerksam machen. Laut eigener Aussage scheiterte die große aktive Karriere allerdings am Wesen des typischen Norddeutschen: "Ich ärgere mich einfach maßlos über mich selber - und das verträgt das Golfspiel nicht. Die guten Golfer sind alle sehr, sehr ruhig."
Frank Adamowicz: Als Trainer die Ruhe in Person
Doch der Spieler Frank Adamowicz ist nicht der Trainer Frank Adamowicz. "Als Trainer habe ich extrem viel Geduld - sogar mehr als ein Esel, würde ich behaupten." Seine Spieler bräuchten die Geduld und das Verständnis ihres Trainers. Dass er den Job des Trainers ideal ausfüllte, erkannte vor einiger Zeit auch der heutige Sky-Kommentator Carlo Knauss und vermittelte ihm den Job als Bundestrainer des DGV, den er acht Jahre lang ausübte. Danach wechselte er als Trainer zur Mannschaft des Frankfurter Golfclubs und holte etwas überraschend zwei deutsche Meisterschaften. Auch heute hat Adamowicz noch Spaß an seiner Arbeit: "Golf ist einfach so wahnsinnig facettenreich. Wind, Regen, Sonne, Wärme - da hilft einfach nur permanentes Training."
Erfolgsgeschichte mit St.Leon-Rot
Durch die Titel mit Frankfurt wurde im Jahr 2001 der Golfclub St.Leon-Rot vor den Toren Heidelbergs auf ihn aufmerksam. Unter dem Präsidenten Dietmar Hopp, dessen Engagement Adamowicz über alle Maßen schätzt, gelang dem Team mit Adamowicz der Aufstieg in die erste Liga und eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte sollte folgen. In den Jahren 2004 bis 2010 wurde St.Leon-Rot ununterbrochen deutscher Meister. Adamowicz ist noch heute begeistert über sein Team und lässt sich hinreißen: "Definitiv ein Rekord - ich behaupte für die Ewigkeit." Die Vergleiche mit dem FC Bayern hört man in St.Leon-Rot gerne, auch wenn ihr Erfolgstrainer sich nicht so gerne mit bestehenden Trainertypen vergleichen lässt. Vom Alter und der "silber-metallischen" Haarpracht her entspräche er natürlich eher dem Typ Jupp Heynckes, so Adamowicz. Doch zum alten Eisen zählt er sich nicht: "Ich bin noch frisch genug, um den Pep Guardiola auch noch zu machen!"