Golfbälle sind bei der Diskussion um umweltfreundliche und ethische Bedingungen sicher ganz vorn dabei. Einige Golfer befürchten dabei, dass durch die Fortschritte der Industrie das traditionelle Golf verloren geht (obwohl sich wohl kaum jemand bisher über ein paar extra Meter beschwert hat). Doch so eine extreme Umwandlung gibt es gar nicht: St. Andrews beispielsweise unterhält und fordert Golfer seit Jahrhunderten heraus. Nach all den Fortschritten, ob der Golfball nun mit Federn, Flüssigkeiten oder Gummi gefüllt ist, kommt es im Golf doch immer noch auf Genauigkeit und Beständigkeit an, nicht allein auf die Weite. Nur, weil Golfbälle nun weiter fliegen, heißt es nicht, dass sie auch gerader fliegen.
Der richtige Golfball - was muss ich wissen als Golfer?
- Der Aufbau eines Golfballs - die verschiedenen Arten, vom Rangeball bis zum Multilayer-Golfball
- Der Spin - wie wichtig ist er für die Auswahl der Golfballs?
- Die Härte des Golfballs - eher weich oder hart?
- Dimples - Warum gibt es die eigentlich?
- Lakeballs - Wie unterscheiden sich diese von neuen Bällen?
- X-Outs - Was ist das und darf ich diese spielen?
Während die Entwicklung der Golftechnologie von Schlägern rapide zunahm, glaubten viele, dass die Fortschritte des Golfballs stagnierten. Dieser allgemeine Glaube ist jedoch weit entfernt von der Wahrheit. Die Golfballtechnologie hat sich nämlich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt, sodass die Auswahl des persönlichen Golfballs nun fast so wichtig ist wie der passende Schläger.
Der Golfball als bedeutendes Marktprodukt
Die Rolle eines Golfballs auf dem Markt ist dabei sehr erstaunlich: allein die Menge an Geld, die für die Forschung und Entwicklung eines Golfballs aufgewendet wird, ist unglaublich, ebenso wie die Zeit, um einen Golfball mit gerade mal 42,67 Millimetern Durchmesser zu füllen. Vorbei sind die Zeiten, als die Bälle noch mit Balata, einem kautschukähnlichem Naturprodukt, oder einem Zentrum aus Flüssigkeit gefüllt waren. Die neue Generation verwendet Mehrschichtkerne und extrem widerstandsfähige Urethan-Hüllen. Ein Callaway-Experte ist der Meinung, dass 50% der Golfer, die sich fitten lassen, zuvor mit einem unpassenden Golfball gespielt haben.
Allerdings stellt sich dabei nicht nur die Frage nach der Marke, die man bevorzugt, sondern sollten auch unterschiedliche Golfballtypen herangezogen werden, um den passenden Ball zu finden. Eine entscheidende Frage ist dabei die Anforderung, welche an das Spielgerät gestellt wird. In diesem Ratgeber sollen die vielen Begriffe rund um den Golfball erklärt und veranschaulicht werden.
Der Aufbau eines Golfballs
Der Aufbau eines Golfballs ist für die Art und Weise des Kontakts mit dem Schläger von entscheidender Bedeutung. Die Hersteller sehen sich daher animiert, die Grenzen eines Golfballs immer weiter auszuloten. Golfbälle unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihren Kompressionsgrad und durch die Anzahl der verwendeten Schalen. Der Kompressionsgrad ist auf der Packung angegeben und reicht in den gängigen Modellen von 70, 80 oder 90 (weich) über 100 bis zu 110 (sehr hart).
Im Folgenden werden die vier Grundkonstruktionen dargestellt.
1-Piece-Golfball
Ein 1-Piece-Golfball ist der einfachste Ball, der vor allem für Anfänger konzipiert ist und meist als Driving Range Ball verwendet wird, selten findet man ihn auf dem Golfplatz. In der Regel besteht der 1-Piece-Golfball aus härteren Materialen wie Surlyn. Dieser Golfball ist zwar sehr kostengünstig und langlebig, doch durch eine starke Verformung geht auch sehr viel Energie verloren, was sich in einer geringeren Weite niederschlägt.
Um einen Golfball mit besseren Spieleigenschaften zu erhalten, hat es sich als sinnvoll herausgestellt, für Schale und Kern unterschiedliche Materialien zu verwenden.
2-Piece-Golfball
Ein 2-Piece-Golfball wird von den meisten Freizeit-Golfern bevorzugt, weil diese mehr Länge vom Abschlag mit maximaler Haltbarkeit kombinieren. Diese Bälle verfügen über einen festen Kern, in der Regel aus Kunstharz und einer dickeren, haltbaren Schale aus der Kunststoffverbindung Surlyn.
3-Piece-Golfball
Der 3-Piece-Ball kombiniert entweder einen Dualkern aus zwei Kunstharzarten mit einer beständigeren Urethan-Schale oder hat zwischen einer dünneren Weichgummischale und einem Kunstharzkern eine Pufferschicht aus Hartgummi. Diese Bälle sind weicher und nehmen mehr Spin an, sodass ein geübter Golfer mehr Kontrolle über den Ballflug hat. Doch auch hier lassen sich Varianten mit mehr oder weniger Spin-Generierung finden. Um auch bei 3-Piece-Bällen eine noch bessere Kompression zu erreichen arbeiten immer mehr Hersteller mit Härtegradienten im Kern. Das bedeutet, dass der Kern nach außen hin an Härte gewinnt und damit eine bessere Kraftübertragung bei weiten Schlägen generiert wird. Gleichzeitig soll bei kurzen Schlägen das weiche Gefühl und die Kontrolle erhalten bleiben.
4-Piece-Golfball
Der 4-Piece- oder Multi-Layer-Golfball ist eine Weiterentwicklung des 3-Piece-Golballs. Die Multi-Layer Technologie ist noch nicht weit verbreitet, könnte aber die Zukunft der Golfbälle darstellen. Die Multi-Layer-Golfbälle sind tendenziell hochpreisig. Jede Schicht und jedes Stück von einem Golfball hat einen spezifischen und unterschiedlichen Zweck. All diese Schichten arbeiten zusammen und greifen ineinander über, um maximale Weiten und ein sanftes Gefühl zu erzeugen. Der Multi-Layer-Ball kombiniert die dünne Schalen-Variante der 3-Piece Golfbälle mit einem aus zwei unterschiedlich Kunstharz-Arten bestehenden Kern, der zum einen für die Power sorgt und zum anderen die Energie auf den inneren Kern übertragen soll.
Die oberste Hülle ermöglicht dann das typische Golfball-Layout. Üblicherweise enthält diese zwischen 300 und 500 Dimples. Die oberste Hülle ist gleichzeitig auch die dünnste Hülle mit einer sehr weichen Schale, obwohl sie natürlich langlebig sein soll und durch die Entwicklung der Urethan-Hülle an Haltbarkeit deutlich hinzugewonnen hat. Trotzdem sind die Multi-Layer-Golfbälle natürlich besonders anfällig. Kein Wunder, dass die Golfprofis, die fast alle Multi-Layer-Golfbälle spielen, im Durchschnitt alle drei Löcher neue Bälle schlagen. Ernie Els z.B. spielt nach jedem Birdie einen neuen Ball. Sein Motto ist: "Immer nur ein Birdie pro Ball".
5-Piece-Bälle
Bälle, die aus fünf oder mehr Lagen bestehen, verstärken die Unterschiede, die es auch schon bei vier Lagen gibt. Hersteller diskutieren oft, wo das perfekte Mittel liegt. Sind es drei Komponenten, oder vier oder doch fünf?
Der Spin beim Golfball
Golfbälle mit wenig Spin
Golfbälle mit weniger Spin verringern den seitlichen Spin bei Schlägen und erlauben einen geradlinigeren Flug. Dieser Ball zeichnet sich zwar nicht durch eine hohe Weite aus, jedoch rollt er dafür mehr aus. Geeignet ist dieser für Spieler, die oft Slice spielen und Probleme in der Schlaglänge haben. Es sind viele Golfbälle mit weniger Spin auf dem Markt erhältlich, die für Spieler mit einem hohen Handicap geeignet sind, die keine ausreichend hohe Schlägergeschwindigkeit für einen 200 Meter-Drive und mehr haben.
Golfbälle mit mittlerem Spin
Wie der Name schon verrät, ist der Golfball mit mittlerem Spin eine Mischung zwischen Bällen mit wenig und hohem Spin, um das Beste von Weite und Gefühl zu erzielen. Geeignet ist dieser Golfball für den Großteil der Spieler, da dieser stabile Weiten mit verschiedenen Ballgefühleigenschaften, je nach Marke, vereint. Nahezu alle großen Golfballhersteller produzieren Golfbälle mit mittlerem Spin.
Golfbälle mit viel Spin
Zuletzt folgt der Golfball mit viel Spin, der dazu dient, den Ballspin im Flug zu erhöhen. Wenn ein Golfball geschlagen wird, wird er jedes Mal mit einem gewissen Maß an Backspin in die Luft katapultiert. Golfbälle mit einer höheren Spinrate unterstützen diese Eigenschaft und steigern die Flughöhe. Wenn man zu einem Draw neigt, könnte dieser Golfball das Richtige sein. Unberechenbare Hook-Schläge werden durch den Drawspin, der den Backspin übersteigt, erzeugt; ein Erhöhen des Backspins führt demnach zu weniger Hook/Draw.
Die Golfbälle mit viel Spin werden nicht so weit rollen, wie Bälle mit geringem oder mittlerem Spin, dennoch liegt ihr Vorteil in der Ballkontrolle im Bereich der Grüns. Generell gilt für alle Spieler:
- Bei langen Schlägen, insbesondere Drives sollte man versuchen dem Ball möglichst wenig Spin mitzugeben (ansonsten würde der Golfball sich in die Luft bohren) für eine möglichst lange Flugbahn und viel Rolldistanz.
- Bei kurzen Schlägen ist mehr Spin sinnvoller, um den Ball auf dem Grün halten zu können.
Die Härte des Golfballes
Harte Golfbälle
Harte Golfbälle fühlen sich naturgemäß sehr hart auf der Schlägerfläche an. Sie produzieren mehr Weite durch Explosivität, man verliert jedoch einen gewissen Teil an Gefühl rund um die Grüns. Diese Ballart ist für Spieler mit einem hohen Handicap geeignet, die mehr Wert auf eine hohe Schlagweite und das Eisenspiel legen als auf kürzere Spin-Bälle. Es ist mit Abstand die Langlebigste der drei Ballarten.
Mittelweiche bis harte Golfbälle
Ähnlich wie bei dem Golfball mit mittlerem Spin gilt der mittelweiche Ball als eine Mischung aus der Explosivität des härteren und dem Gefühlsverhalten eines weiches Balls. Dieser Golfball ist für Spieler mit einem mittleren Handicap geeignet, die ihre Weite und Kontrolle verbessern wollen. Golfbälle mit diesen Eigenschaften sind auf dem Golfmarkt sehr beliebt.
Weiche Golfbälle
Weiche Golfbälle sind die Wahl vieler Spieler mit einem niedrigen Handicap und Golf-Professionals. Der weiche Golfball befähigt einen Spieler, Spin in das Spiel zu bringen und beim Kurzspiel zu punkten. Die Bälle erreichen zwar nicht die Weiten von härteren Golfbällen, verbessern dennoch das allgemeine Spiel von Spielern, die eh nicht gerade kurz schlagen. Obwohl die Mehrheit der Pros diesen Ball spielt, ist er nicht für den typischen Amateurgolfer geeignet. Die weiche Schale nutzt sich sehr schnell ab und hält nicht so lang wie bei einem härteren Ball.
Sinn der "Dimples" auf dem Golfball
Der Hintergrund für die sogenannten "Dimples", die kleinen Dellen an der Oberfläche des Golfballs, liegt im Luftwiderstand. Sobald ein Ball geschlagen wird, wird dieser langsamer. Gut getroffen Golfschläge treiben den Ball bei etwa 190 km/h durch die Luft, Feuchtigkeit und Luftdruck bremsen ihn jedoch ab. Je weniger Angriffsfläche ein Golfball an der Oberfläche hat, desto weniger anfällig für Luft ist jener. Die Vertiefungen am Golfball haben Einfluss auf die Luftmoleküle, die den Flug des Golfballs lenken. Die Moleküle werden durch die Dellen zur Bewegung angeregt, was zu einer Wirbelströmung an der Oberfläche des Golfballs und somit zu Auftrieb führt. Ein glatter Golfball würde mit einem Driver nur etwa 90-130 Meter fliegen, da die Oberfläche anfälliger für Luftdruck ist. In den letzten Jahren haben die Firmen mit Hilfe modernster Technologien die Dimple immer weiter verbessert und erhoffen sich dadurch noch größere Weiten.
Sind Lakeballs so gut wie neue Golfbälle?
Es gibt keinen Zweifel daran, dass sogenannte Lakeballs, wiedergefundene Bälle aus dem See, eine attraktive Investition zu sein scheinen. Aber sind sie auch so gut wie neue Bälle? Die Antwort lautet nein. Durchgeführte Tests mit den Lakeballs zeigten, dass schon Unterschiede in der Flugweite gegenüber trockenen oder neuen Bällen vorhanden sind. Folgende Beispiele zeigen das anschaulich:
- Golfbälle, die acht Tage im Wasser lagen, haben durchschnittlich eine um fünf Meter reduzierte Flugweite
- Golfbälle, die drei Monaten im Wasser lagen, fliegen durchschnittlich rund 10 Meter kürzer
- Golfbälle, die sechs Monate im Wasser lagen, fliegen durchschnittlich rund 13 Meter kürzer
Dies mag zwar eine beträchtliche Differenz sein, die Lakeballs sind für den Amateurgolfer dennoch eine lohnenswerte Investition. In Anbetracht der Preise von neuen Golfbällen ist der Kauf von Lakeballs eine preiswerte Möglichkeit, das Spiel vor allem bei Spaß- und Übungsrunden zu genießen. Viele Lakeball-Unternehmen werten diese sogar mit einem neuen glänzenden Überzug wieder neu auf, doch hier ist Vorsicht geboten. Diese "refinished" Golfbälle sind nicht immer von der Marke, die die Firmen Ihnen suggerieren. Es heißt also "Augen auf beim Lakeball-Kauf".
Was sind X-Out Golfbälle und warum sind diese unterschiedlich?
X-Out Bälle sind Fabrik-Überschüsse oder Fehlproduktionen mit minimalen, kosmetischen Fehlern. Mit einem "X" vor dem eigentlichen Ballnamen wird dies häufig gekennzeichnet. Solange die zugrundeliegenden Bälle im Wettspiel erlaubt sind, sind zumeist auch die jeweiligen X-Out Bälle im Turnier erlaubt. Ein "X-Out" des Titleist Pro-V1 Balles kann also bedenkenlos auch im Turnier eingesetzt werden. Es handelt sich bei den X-Out Bällen auch immer um ganz neue Golfbälle (im Gegensatz zu Lakeballs). Nur wenn die X-Out-Golfbälle physisch minimal von ihren makellosen Geschwistern abweichen sollten Sie von einer Nutzung im Turnier absehen. Für Übungsrunden sind sie jedoch eine hervorragende, günstige Alternative.
X-Out Bälle sind meist mit deutlichem Rabatt im Vergleich zu den "richtigen" Bällen erhältlich. Einige Golfer sind allerdings der Meinung, dass der reduzierte Preis auf irgendein Problem mit dem Ball hinweisen muss und spielen den Ball deshalb nicht. Für den Durchschnittsspieler ist ein X-Out Ball aber eine gute Alternative zu den regulären Bällen, da sich die minimalen Fehler im X-Out Ball nicht gravierend auf seine Weite und Genauigkeit auswirken werden.
Wenn Sie noch das richtige Werkzeug brauchen, um die Bälle über das Fairway zu treiben, finden Sie hier die passenden Ratgeber für ihre Schläger.
Was für einen Stuss schreibt denn der Autor in diesem Artikel?! Unter der Rubrik „Weiche Golfbälle“ heißt es: „Obwohl die Mehrheit der Pros diesen Ball spielt…“ Pros spielen Bälle mit einer Compression über 100 aufwärts. Was soll daran weich sein? Ihr solltet diesen Beitrag löschen, denn hier stimmt so einiges nicht über ein. Grüße Alex
Hallo liebes Golfpost Team, ein guter Beitrag, auch wenn manchen Lesern, wie meinen Vorgängern, harte Fakten fehlen. Ich finde es grundsätzlich interessant zu wissen, welche Auswirkungen der Ball haben kann. Aus diesem Grund möchte ich diesen Artikel sehr gern sofort in meinem Instagram Account posten, aber das bietet Ihr gar nicht an. Alles ist möglich, nur nicht Instagram, warum?
Da habt ihr mit Ratgeber in der Überschrift mal ordentlich Hoffnungen geweckt, am Ende ist es ein netter Aufsatz mit vielen Infos über Golfbälle. Sorry failed
Mal wieder ein „Ratgeber“, dem jegliche Fakten fehlen. Die Grundlagen werden erwähnt – aber um wieviel Meter bei welcher Schlägergeschwindigkeit fliegt denn nun ein „harter“ Ball weiter als ein „weicher“ Ball? Und gilt das markenübergreifend, oder fliegen z.B. „harte“ Titleist Pro V1 kürzer als „mittlere“ Noodle? Bitte mal Butter bei die Fische und nicht nur „je besser der Spieler, umso teurer sollte der Ball sein, und hier können sie den bestellen“!
Generell ist das eine interessante Sache. Die Jungs hier zeigen, mit welcher „Hardware Lösung“ ein Spieler etwas „nachhelfen“ kann – http://www.morespin.de