Das Ordnungsamt zu Gast auf dem Golfplatz Gleidingen in der Region Hannover. Was nach einem schönen Vormittag auf dem Golfplatz aussieht, hat einen ernsten Hintergrund, denn aufgrund des Coronavirus muss auch dieser Golfclub schließen. Ein Mann hatte die Behörden eingeschaltet, als am Donnerstagmorgen, nachdem die Allgemeinverfügung der Region Hannover in Kraft trat, noch Golfer auf dem Platz unterwegs waren, weil er sich Sorgen um seine 80-jährige Mutter machte.
Coronavirus: Das Risiko ist einfach zu hoch!
"Meine Mutter ist 80 Jahre alt", sagte der Mann, der die Behörden informierte. "Falls Sie infiziert werden sollte, läge das Risiko bei etwa 18%, dass sie stirbt. Und deswegen muss man es schließen," appelliert er an die Beteiligten. Das Ordnungsamt beendete die Runde zum Unwillen der Spieler und versicherte sich der Schließung der Golfanlage. Der Betreiber sei zu diesem Zeitpunkt bereits dabei gewesen, die Anlage zu schließen, erklärte Stadtsprecher Andreas Brinkmann gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, weshalb es keine Grundlage für eine Strafe gäbe.
Der Betreiber der Golfanlage äußert sich gegenüber dem NDR wie folgt zu dieser Thematik: "Wir hatten die Anlage schon geschlossen. Nur, morgens früh wenn hier einer rechts und links durchwutscht. Das wollen wir jetzt versuchen zu verhindern. Diese Ereignisse überschlagen sich ja jetzt praktisch." Es kam außerdem zu einem Wortgefecht zwischen den Mitarbeitern, dem Betreiber und den besorgten Sohn. Diesem wurde in der Unterhaltung ein Hausverbot ausgesprochen.
Pistorius über das Coronavirus: "Das ist kein Spiel, das ist bitterer Ernst!"
Boris Pistorius, Minister für Inneres und Sport im Bundesland Niedersachsen, appelliert an alle Bürger des Landes sich an die ausgesprochenen Empfehlungen zu halten. "Das ist keine Übung und erst recht kein Spiel" führt Pistorius weiter aus. So soll auch das Treiben auf den Golfplätzen durch polizeiliche Maßnahmen kontrolliert werden, da die Sportanlagen und Freizeitaktivitäten bis auf weiteres geschlossen bleiben müssen. Viele Golferinnen und Golfer empfinden diese Maßnahmen als zu hart und verweisen immer wieder darauf, dass der Golfsport an der freien Natur und in einem gesunden Abstand zu den Flightpartnern stattfindet. Doch sollten sich nicht bis zum kommenden Wochenende mehr Menschen an die herausgegebenen Empfehlungen zur Eindämmung des Coronavirus halten, könnten weitere Einschränkungen folgen. Pistorius ist schon auf weiter Schritte eingestellt: "Die Ausgangssperre ist Ultima Ratio. Davon bin ich überzeugt, wenn alle anderen Maßnahmen nicht greifen."
Coronavirus: Regelverstöße führen zu harten Strafen
Wer trotz Coronavirus Golfen geht, muss mit harten Strafen rechnen. Dabei stellt die PGA of Germany in einem Statement klar: "Auf Golfplätzen darf weder gespielt noch geübt werden" und führt weiter aus, dass es zu teils harten Sanktionen führen kann. Bei einem Verstoß gegen eines dieser Verbote handelt es sich um eine Straftat, die entweder in einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe mündet.
Als Rechtsgrundlage für die angeordnete Schließung von Golfanlagen kommt nur § 28
Abs. 1 in betracht, „soweit und solange es zur Verhinderung der Verbreitung der übertragbarer Krankheiten erforderlich ist“…..
Die Erforderlichkeit erfordert darüberhinaus, daß die Maßnahme geeignet und angemessen ist. Das Vorliegen aller drei Kriterien ist hier unter Beachtung der im Übrigen im Lande für allen Menschen sonst geltenden Beschränkungen zu verneinen. Die Anordnung ist daher in dieser Form rechtswidrig. Vorstände die sich nicht in geeigneter Form um eine Erlaubnis zur Öffnung eines eingeschränkten Spielbetriebes bemühen, machen sich möglicherweise gegenüber ihren Mitgliedern schadensersatzpflichtig. Die gegenteiligen Erklärungen des DGV sind juristischer Unfug.
Zum Artikel 1. Was hat denn der Sohn mit seiner Mutter auf dem Golfplatz verloren. Wollte er da spazieren gehen? Kann das mal berichtet werden.
Diese Begebenheit zeigt die ganze Problematik der Sache und das ist die Dummheit der Leute.
Wenn man die Regelung der bayerischen Staatsregierung beachtet ist eigentlich eine Golfrunde allein oder mit Familienmitgliedern erlaubt. Ganz einfach und ohne Prinzipienreiterei. Dafür sollte sich auch der DGV stark machen.
Ohne Worte! Ich spiele selbst Golf, stelle mich aber nicht über die vielen Mannschaftssportler oder Sporttreibende die sich eben nicht so frei bewegen können. Diese ignoranten Egoisten erweisen dem Golfsport zudem einen Bärendienst in Zeiten rückläufiger Mitgliederzahlen. #playathome
Golf ist eine der wenigen Sportarten die man alleine oder mit 4 Meter Abstand betreiben kann. Sie dient außerdem der Gesundheit und ist daher positiv. Wer dagegen ist, der ist ein Neider, mehr auch nicht