Im Einzel kennt man die meisten Namen längst. Doch wenn PGA Tour und LPGA Tour ihre Kräfte im Duo bündeln, entstehen neue Teams – und vor allem neue Dynamiken. Je ein Profi aus beiden Touren bildet ein Team, gespielt wird über drei Runden im wechselnden Format, von Scramble über Foursomes bis zu Modified Four-Ball.
16 Teams sind in Naples, Florida, am Start, und schon der Auftakt hat gezeigt, welches Potenzial in diesem Mixed-Event steckt. Zwei Teams lieferten zum Start eine perfekte Vorstellung ab. Charley Hull und Michael Brennan sowie Lexi Thompson und Wyndham Clark eröffneten das Turnier mit jeweils 55 Schlägen, 17 unter Par im Scramble-Format. So tief war bei diesem gemeinsamen Event von PGA Tour und LPGA Tour noch kein Team gegangen.
Records are meant to be tied* 😱 pic.twitter.com/dgfqrXeebI
— PGA TOUR (@PGATOUR) December 12, 2025
LPGA und PGA Tour: Gelungener Start für Hull/Brennan und Thompson/Clark
Dass Charley Hull und Michael Brennan überhaupt gemeinsam abschlagen würden, war vor wenigen Tagen noch nicht klar. Brennan rückte kurzfristig für Daniel Berger ins Feld und feierte zugleich seine Premiere bei diesem Turnier. Hull hingegen ist zum zweiten Mal dabei, nachdem sie 2023 an der Seite von Justin Rose einen geteilten neunten Platz belegt hatte. Auf dem Platz jedoch wirkte das neu formierte Duo von Beginn an harmonisch: bogeyfrei, zwei Eagles, 13 Birdies, also eine makellose Runde und ein neuer Turnierrekord im Scramble-Format. „Ich habe das Gefühl, wir sind beide ziemlich entspannt“, sagte die Engländerin nach ihrer Runde. Sie habe viele Fragen gestellt, erklärte Hull weiter, „weil ich gerne von den Jungs lerne, und er hat einfach ein richtig gutes Spiel“.
ür Brennan war es ein Einstieg mit gemischten Gefühlen. „Ich war am Anfang nervöser als bei einem normalen Turnier“, gab der PGA-Tour-Rookie zu. Der Grund sei weniger der Platz als vielmehr die Verantwortung gewesen: „Ich wollte Charley einfach nicht enttäuschen.“ Das Teamformat sei ungewohnt, sagte Brennan, da er es nicht kenne, „mit einem Partner zu spielen, auf den man sich verlässt“. Doch schon nach kurzer Zeit habe sich das gelegt: „Nach ein paar Löchern hatte ich das Gefühl, dass wir unseren Flow gefunden haben.“
Auch Lexi Thompson und Wyndham Clark fanden schnell ihren Takt. Die beiden sind zwar erstmals als Team unterwegs, wirkten aber wie ein eingespieltes Duo. „Unsere Spiele passen ziemlich gut zusammen“, sagte Clark. Thompson schlage den Ball extrem weit vom Tee, und „wenn einer von uns im Fairway ist, sind wir deutlich weiter als viele der anderen Teams“. Zwei Eagles, 13 Birdies, dazu Birdies auf den letzten beiden Bahnen – das Finish passte zum Gesamteindruck. Für Thompson ist das Turnier ein besonderer Schlusspunkt des Jahres. „Grant Thornton macht großartige Dinge für dieses Event“, sagte die mehrfache Major-Siegerin. Die Kombination aus PGA Tour und LPGA Tour sei genau das, „wie wir unser Jahr beenden wollen: ein schönes, etwas entspannteres Turnier“. Gleichzeitig betonte Thompson jedoch: „Trotzdem wollen wir konkurrieren und gut spielen.“
Auch das Verfolgerfeld bleibt in Schlagdistanz
Dahinter lauern gleich mehrere Teams auf ihre Chance. Lauren Coughlin und Andrew Novak hielten mit 15 unter Par (57 Schläge) den Anschluss an die Spitze. Das Duo blieb bogeyfrei und sammelte dabei 15 Birdies. Ebenfalls aussichtsreich positioniert sind Kupcho/Gotterup, Zhang/Kim sowie Korda/McCarthy, die bei 14 unter Par liegen. Auch die Titelverteidiger Patty Tavatanakit und Jake Knapp haben nach ihrer starken 59er-Runde (-13) weiterhin realistische Chancen, noch einmal anzugreifen.