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Panorama

Ready (Golf), Set, Go! Wie Ready Golf das Spiel verändert

21. Mrz. 2018 von Jan Heidemann in Köln, Deutschland

Ready Golf soll in Zukunft das Spiel auf dem Golfplatz wesentlich schneller gestalten. (Foto: Getty)

Ready Golf soll in Zukunft das Spiel auf dem Golfplatz wesentlich schneller gestalten. (Foto: Getty)

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Zum 01.01.2019 treten die neuen Golfregeln, welche durch die R&A sowie USGA festgelegt werden, in Kraft. Im Kern werden die derzeitigen 34 Regeln auf 24 zusammengefasst. Dies bedeutet die größte Regelanpassung seit über 30 Jahren. Neben kleineren, technischen Regeländerungen versucht das neue Regelwerk vor allem der Freude am Golfspiel gerecht zu werden, indem es das Spiel schneller macht.

Verkürzte Suche und Ready Golf

Den Abschlag verzogen, der Ball liegt im Rough und schon beginnt die Suche. Ab 2019 sind nur noch drei anstatt der bisher fünf Minuten erlaubt. Bei einem Vierer-Flight können so pro Runde schnell mehr als zehn Minuten eingespart werden. Am meisten wird allerdings „Ready Golf“ das bisherige Spiel verändern. Unter dem Motto - Spielen statt warten - werden die neuen Vorgaben zu Ready Golf wie folgt vom DGV zusammengefasst:

  •  Spielen Sie zuerst, wenn der Spieler, der an der Reihe wäre, noch seinen Schlag einschätzt.
  • Kürzere Spieler zuerst, wenn der „Long-Hitter“ noch warten muss.
  • Schlagen Sie Ihren Ball vom Abschlag, wenn der Spieler, der die Ehre hat, noch nicht zum Schlag bereit ist.
  • Spielen Sie Ihren Ball, bevor Sie Mitspielern bei der Suche helfen.
  • Lochen Sie Ihren Ball ein, auch wenn Sie dabei nah an anderen Putlinien stehen.
  • Spielen Sie Ihren Ball, wenn der Spieler, der eigentlich an der Reihe wäre, zunächst noch den Bunker harkt.
  • Hat ein Spieler über das Grün hinaus gespielt, spielen Sie Ihren Ball.
  • Notieren Sie Ihren Score bei Ankunft am nächsten Abschlag. Nur der erste Spieler sollte zuerst abschlagen und den Score des letzten Lochs danach notieren.

Unterschiede zwischen Turnier- und Privatrunden

Ready Golf wird verstärkt bei Turnieren (speziell bei vorgabewirksamen) Einfluss nehmen, denn hier sind die Flights in der Regel zufällig zusammengestellt. Die Folge, das Spiel verläuft langsamer, da auf die Etikette besonders Wert gelegt wird. Wer möchte schon gerne nach der Runde zum negativen Gesprächsthema im Clubhaus werden? Ready Golf wird das Spiel spürbar beschleunigen. Dies ist absolut notwendig, denn Turnierrunden deutlich über fünf Stunden sind mittlerweile keine Seltenheit. Von einer Reduzierung der Spielzeit profitieren auch die Wartenden im Clubhaus, die ihre Runde bereits beendet haben.

Bei privaten Golfrunden hingegen wird vermehrt mit bekannten Flight-Partnern gespielt. Hier kommt Ready Golf eine geringere Bedeutung zu. Aber nicht aufgrund von Missachtung, sondern weil sich die Spieler ohnehin oftmals auf schnelleres Spielen verständigen. Mit anderen Worten, Ready Golf wird bereits in abgeschwächter Form seit Jahren praktiziert.

Ready Golf ein Störfaktor?

Nicht jeder Golfspieler wird sich mit den Änderungen anfreunden können. So wird es Spieler geben, denen die Ehre des ersten Abschlags weiterhin wichtig und eindeutig mit der Golfetikette verknüpft ist. Auch das zeitgleiche Schlagen, obwohl räumlich deutlich getrennt, kann nachvollziehbar als störend empfunden werden. Ähnlich sieht es mit parallelem Spiel rund um das Grün sowie auf dem Selbigen aus. Nicht umsonst legen die Regelhüter von R&A sowie USGA deshalb ausdrücklich Wert darauf, dass sich die Spieler vor jeder Runde darauf verständigen sollen, wie Ready Golf umgesetzt wird.
WICHTIG: Ready Golf verlangt kein schnelleres Ausführen des Schlags! Die Schlagroutine bleibt unberührt!

"Wenn Du zum Schlag bereit bist, kein anderer gefährdet oder gestört wird, dann schlag!"
Ready Golf wird, bei richtiger Umsetzung und mit Einkehr einer Routine, das Golfspiel spürbar beschleunigen. Vor allem bei Turnieren wird der Effekt nachhaltig sein, was die Attraktivität des Sports merklich steigert und mit Blick auf die leicht stagnierenden Mitgliederzahlen in Deutschland auch notwendig erscheint.

Text: Jan Heidemann

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