Zunächst einmal die grundsätzliche Definition des Begriffs Handicap (HCP). Es bezeichnet die Stärke eines Golfspielers und errechnet sich aus der Differenz der benötigten Schläge, die bis zur Beendigung des gesamten Golfplatzes benötigt werden.
Sehen wir uns dazu zunächst einmal an, wie ein Handicap (HCP) berechnet wird. Je nach Länge einer Spielbahn ist eine Anzahl von Schlägen definiert, mit denen der Ball bei günstigen Voraussetzungen vom Abschlag in das Loch gebracht werden soll. Dabei werden drei bis fünf Schläge bis zum Einlochen vorgegeben. Dieser Wert wird Par genannt. Für einen typischen 18-Loch-Golfplatz kommen 72 Schläge zusammen. Braucht ein Spieler bei einem anrechnungsfähigen Turnier insgesamt 80 Schläge, um alle 18 Spielbahnen zu bewältigen, ergibt sich ein Handicap von -8. Es muss dazu gesagt werden, dass es sich hierbei um eine vereinfachte Darstellung handelt.
Schwierigkeit des Golfplatzes ist entscheidend für die Verbesserung des Handicaps
Heute wird auch der Schwierigkeitsgrad eines Golfplatzes einbezogen sowie berücksichtigt, auf welchen Golfplätzen ein Spieler sein Handicap erreicht hat. Man spricht hier vom Course Rating und vom Slope Rating. Das Grundprinzip für die Berechnung bleibt aber das Gleiche: Ein vorgegebener Wert kann (meistens) überschritten, (selten) eingehalten oder von außergewöhnlich guten Spielern unterschritten werden. Dieses Ergebnis wird in Beziehung zu den Vorleistungen eines Spielers oder der Stammvorgabe gesetzt und ergibt das aktuelle Handicap.
Weitere Golfbegriffe erklärt:
Ab Handicap 18 gilt ein Golfer als spielstark
Nun stellt sich die Frage, welche Werte als gutes Handicap zu bezeichnen sind. Vorab darf an dieser Stelle vorausgeschickt werden, dass natürlich zwischen einem Amateurgolfer und einem Profigolfer erhebliche Unterschiede betreffend des Handicaps bestehen.
Der gewissermaßen absolute Nullpunkt eines Handicaps ist in Deutschland bei -54 erreicht. Dieses kann nicht unterschritten werden und ist gleichzeitig auch der Wert, mit dem ein Spieler am Anfang seiner Laufbahn startet. Daraus ergibt sich natürlich, dass zur Beantwortung der Frage, was denn ein gutes Handicap ist, berücksichtigt werden muss, wie viele Turniere ein Spieler hinter sich hat. Um jedoch auch hier eine etwas vereinfachte Antwort zu geben, wird vielfach geäußert, dass jemand, der ein Par durchschnittlich jeweils um einen Schlag überschreitet, schon ein recht guter Spieler ist. Eine Spielstärke von -18 oder weniger kann also als Maßstab gelten, um einen spielstarken Amateur-Golfer zu identifizieren. Ein einstelliges Handicap wird auch als Single-Handicap bezeichnet. Scratch-Handicap sagt man dagegen zu den Spieler, die ein Handicap um 0 spielen. Dies darf aber nicht mit Profigolfern verwechselt werden. Diese führen generell nach dem Übetritt in das Profilager kein Handicap mehr, haben aber in der Regel als guter Amateuer zuvor ein positives Handicap (z.B. Hcp +3) gespielt, d.h. im Durchschnitt besser als Par gespielt.
Das wichtigste bleibt immer noch der Spaß am Spiel
Natürlich ist es schön, ein möglichst niedriges oder gar positives Handicap zu haben. Allerdings muss man das nicht überbewerten. Im Vordergrund steht doch die Freude am Sport. Wer das Golfen gelassen und entspannt angeht, wird sein Handicap mit der Zeit ganz automatisch verbessern. Die Jagd nach einem guten Handicap sollte daher nicht zu verbissen und einseitig angegangen werden. Wer gutes Golf spielt, wird auch irgendwann ein gutes Handicap für sich behaupten dürfen.
Für mehr Spaß auf der Runde: Golf-Spielformen erklärt
Zitat:Braucht ein Spieler bei einem anrechnungsfähigen Turnier insgesamt 80 Schläge, um alle 18 Spielbahnen zu bewältigen, ergibt sich ein Handicap von -8. Es muss dazu gesagt werden, dass es sich hierbei um eine vereinfachte Darstellung handelt.
Sehr geehrter Herr Matthias Gräf,
mit diesem Beitrag haben sie Ihrem Haus und dem Golfsport in Deutschland einen Bärendienst erwiesen.