British Open

Kritik an Doping-Maßnahmen: Rory McIlroy fordert Bluttests

14. Jul. 2016 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Rory McIlroy fordert bei seiner Pressekonferenz in Roayal Troon Bluttest für Golfer. (Foto: Getty)

Rory McIlroy fordert bei seiner Pressekonferenz in Roayal Troon Bluttest für Golfer. (Foto: Getty)

Rory McIlroy war mal wieder sehr ehrlich und sorgte damit für eine Menge Schlagzeilen. Neben seinen Äußerungen zum Thema Olympia kritisierte der Nordire den Umgang mit der Doping-Problematik: „Wenn Golf als Breitensport angesehen werden will, muss man sich den anderen Sportarten anpassen und schärfer kontrollieren“, sagte „Rors“ bei seiner Pressekonferenz vor der 145. Open Championship und forderte „Bluttests, um sicher zu stellen, dass unser Sport sauber ist“. Er selbst werde vier, fünf Mal im Jahr auf leistungssteigernde Mittel getestet, letztmals am Freitag vor der US Open: „Aber es war nur ein Urin-, kein Bluttest. Ich könnte Wachstumshormone nehmen und käme damit durch, denn die kann man mit Urintests nicht nachweisen. Die Dopingproben im Golf sind noch weit hinter anderen Sportarten zurück.“

Open-Sieger macht schlechtes Dollargeschäft

Geschrumpfter Kurs: Der „Brexit“ drückt auf‘s britische Pfund und das schlägt sich auch beim Open-Preisgeld nieder. Zwar hat der R&A den Topf mit insgesamt 6,5 Millionen Pfund gefüllt, 200.000 mehr als 2015, um sich der aktuellen Major-Dotierung anzupassen. Doch die 1,175 Millionen Pfund für den Sieger, wären in Dollar bloß 1,155 Millionen „Bucks“, 250.000 Dollar weniger, als Zach Johnson für sein St.-Andrews-Preisgeld von 1,15 Millionen Pfund im Devisentausch erhalten hat. Zum Vergleich: Bei den anderen Majors stehen 1,8 Millionen Dollar auf dem Siegerscheck.

Der Wetterbericht: Sonne, Regen und Wind

Schöner Spruch: „Wenn dir das schottische Wetter nicht gefällt, dann warte 30 Minuten und es ändert sich“ lautet ein geflügeltes Wort. Das gilt auch für die Open-Tage in Troon. Der heutige Auftakt wird sonnig mit leichtem Wind bei maximal 17 Grad. Am Freitag sind die Temperaturen ähnlich, aber die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 100 Prozent. Das Wochenende wird deutlich kühler, während der Wind auffrischt und bis zu 30 km/h erreichen kann, besonders am Finalsonntag liegt das Regenrisiko bei 50 Prozent.

„Sandkasten“-Spiele in Troon

Erstes „Briefmarken“-Opfer: Graeme McDowell hat ein „Gemetzel“ an der gefürchteten Par-3-Acht prophezeit, und die Bunker der „Postage Stamp“ haben bereits den ersten Star gefressen. Rory McIlroy brauchte auf einer Trainingsrunde sechs Schläge, um den Ball aus dem Sand zu bekommen. Wie man mit Troons Bunkern umgeht, kann er sich bei J.B. Holmes abgucken. Oder bei Justin Thomas:

Vijay Singh „schickt“ Caddie ins Krankenhaus

Noch ein Opfer: Für William Ciplinski, den Caddie des 52-jährigen Open-Debütanten Marco Dawson, begann das Major mit einem Besuch im Krankenhaus. Er wurde auf dem achten Grün von einem verirrten Ball getroffen, den Vijay Singh auf dem siebten Tee abgefeuert hatte. Ciplinski war kurz bewusstlos und wurde per Cart abtransportiert, ist aber wohlauf. Dawson hat sich als Sieger der letztjährigen Senior-British-Open qualifiziert, in Sunningdale war er einen Schlag besser als Bernhard Langer.

„Montys“ echtes Heimspiel

Verdient: Mit Colin Montgomerie hat genau der Richtige diese 145. Open Championship eröffnet. Der 53-jährige Schotte, achtfacher Gewinner der europäischen Geldrangliste, allerdings erst auf der Senioren-Tour zu Majorehren gekommen, hat in Royal Troon ein echtes Heimspiel. „Monty“ wuchs buchstäblich auf der Anlage in Ayreshire auf: Sein Dad war Clubsekretär, der Filius erlernte das Golfspielen vor allem auf dem Schwesterkurs „The Portland“, übrigens von Augusta-National-Architekt Dr. Alister MacKenzie gebaut, und kennt auch den Majorplatz aus Hunderten von Runden wie seine Westentasche. Heute ist Montgomerie Ehrenmitglied des Royal Troon GC, während Vater James trotz seiner 86 Jahre als nächster Präsident im Gespräch ist.

McDowell vermasselt Lowrys Übungsputt

Störmanöver: Wenn Graeme McDowell in der Nähe ist, kann man nicht mal in Ruhe üben. Das erfuhr Shane Lowry auf dem Puttinggrün von Royal Troon, als der Nordire dem Iren auf sehr zielsichere Weise einen langen Putt vermasselte:

Shane Lowry und seine Flightpartner

Deutliche Worte: Shane Lowry spielt die ersten beiden Open-Runden mit Jordan Spieth und Justin Rose und ist ziemlich happy. „Ich habe eine wirklich gute Gruppe, und genau dort will ich sein, bei den besten Spielern“, sagte der Ire und sprach davon, in der Vergangenheit oft eher „Sch...“-Flights gehabt zu haben, versuchte es aber zu relativieren: „Ich meine eher die Zeiten als die Jungs.“ Indes, es war letztlich auch eine Anspielung an den schlechten Scherz der USGA bei der US Open 2014, als Lowry mit Kevin Stadler und Brandon de Jonge zum  Schwergewichts-Flight vereint wurde.

Zach Johnson und der „bitter-süße Augenblick“

Zum Abschluss noch der Beginn jeder Open-Woche: Der amtierende „Champion Golfer of the Year“ gibt die Replika des Claret Jug ab, die er ein Jahr herumzeigen und benutzen durfte. Für St.-Andrews-Sieger Zach Johnson war die Begegnung mit dem neuen R&A-Chef Martin Slumbers „ein bitter-süßer Augenblick“, aber wenigstens hat er am Vorabend mit seiner Entourage noch eine Flasche Roten aus der Weinkanne getrunken.


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